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des Reichsgebietes. Der Patriarch ist als Landesherr pr i nceps italiae
Vasall des Kaisers, und als geistlicher Magnat Vasall des Papstes.
Wolfger ist ein Mann des Ausgleichs. Sein großes diplomatisches
Geschick, das sich schon in den Verhandlungen zwischen Philipp von
Schwaben und Innozenz III. während des Kronstreits zeigte, erwarben
ihm die Hochachtung des Papstes und die Freundschaft König Philipps.
In 1204 wird Wolfger mit päpstlicher Billigung Patriarch. König
Philipp schenkt ihm und der Kirche von Aquileia als Dank für seine
Bemühungen die Reichsburg Monselice.^ Als legatus imperii unter Otto
IV. vertritt er die Interessen des Reiches in Italien. Während seiner
Amtszeit gelingt es ihm, das Herrschaftsgebiet des Patriarchats durch
die Belehnung mit der Mark Krain und Istrien zu vermehren, und bis zu
seinem Tode 1218 erfreut sich das Land eines erneuten wirtschaftli-
chen Aufschwungs. Gian Carlo Menis bemerkt: "La stabilita assicurata
dal governo del patriarca Volchero ... diede un incremento nuovo di
traffici corrmerciali, non solo con i centri d'Oltralpe, ma anche con
le regioni italiane."^ Aquileia verdankt aber auch seiner geographi-
schen Lage die Bedeutung, die es in jener Zeit hatte, denn der Pa-
triarchenstaat kontrollierte die östlichen Alpenpässe, über die der
3 Die Rekognitionen der Kaiserurkünden zeigen, daß das Gebiet nach
wie vor ein Bestandteil des Regnum 1ta1i cum war. "Wolfger lehnte im
Jahre 1206 in Nürnberg die Erte ilung der Investitur durch den Kaiser
ab, da er als Fürst des Königreiches Italien nur auf italienischem
Boden zur Belehnung mit den Regalien verhalten werden könne." Schmi-
dinger, S.98 mit weiteren Belegen. Abdruck der Urkunde von 1206: F.
Böhmer, Acta Imper ii Seiecta I. Innsbruck, 1866, Nr. 222, S.199.
4 Erfurt, 6. Oktober 1206. Abdruck der Urkunde bei J.Ficker, For-
schungen zur Reichs- und Rechtsgeschichte It a1i en s, 4 Bde., Inns-
bruck ,1 86 8 - 74. Bd. 4, S.265-66, Nr. 214.
Gian Carlo Menis, La Mostra della Mi n i atura i n F r i u1i E organ i zzata
in Occasione del XVIII Congresso Eucaristico Nat ionale, Udine, 1972,
des Reichsgebietes. Der Patriarch ist als Landesherr pr i nceps italiae
Vasall des Kaisers, und als geistlicher Magnat Vasall des Papstes.
Wolfger ist ein Mann des Ausgleichs. Sein großes diplomatisches
Geschick, das sich schon in den Verhandlungen zwischen Philipp von
Schwaben und Innozenz III. während des Kronstreits zeigte, erwarben
ihm die Hochachtung des Papstes und die Freundschaft König Philipps.
In 1204 wird Wolfger mit päpstlicher Billigung Patriarch. König
Philipp schenkt ihm und der Kirche von Aquileia als Dank für seine
Bemühungen die Reichsburg Monselice.^ Als legatus imperii unter Otto
IV. vertritt er die Interessen des Reiches in Italien. Während seiner
Amtszeit gelingt es ihm, das Herrschaftsgebiet des Patriarchats durch
die Belehnung mit der Mark Krain und Istrien zu vermehren, und bis zu
seinem Tode 1218 erfreut sich das Land eines erneuten wirtschaftli-
chen Aufschwungs. Gian Carlo Menis bemerkt: "La stabilita assicurata
dal governo del patriarca Volchero ... diede un incremento nuovo di
traffici corrmerciali, non solo con i centri d'Oltralpe, ma anche con
le regioni italiane."^ Aquileia verdankt aber auch seiner geographi-
schen Lage die Bedeutung, die es in jener Zeit hatte, denn der Pa-
triarchenstaat kontrollierte die östlichen Alpenpässe, über die der
3 Die Rekognitionen der Kaiserurkünden zeigen, daß das Gebiet nach
wie vor ein Bestandteil des Regnum 1ta1i cum war. "Wolfger lehnte im
Jahre 1206 in Nürnberg die Erte ilung der Investitur durch den Kaiser
ab, da er als Fürst des Königreiches Italien nur auf italienischem
Boden zur Belehnung mit den Regalien verhalten werden könne." Schmi-
dinger, S.98 mit weiteren Belegen. Abdruck der Urkunde von 1206: F.
Böhmer, Acta Imper ii Seiecta I. Innsbruck, 1866, Nr. 222, S.199.
4 Erfurt, 6. Oktober 1206. Abdruck der Urkunde bei J.Ficker, For-
schungen zur Reichs- und Rechtsgeschichte It a1i en s, 4 Bde., Inns-
bruck ,1 86 8 - 74. Bd. 4, S.265-66, Nr. 214.
Gian Carlo Menis, La Mostra della Mi n i atura i n F r i u1i E organ i zzata
in Occasione del XVIII Congresso Eucaristico Nat ionale, Udine, 1972,