Thomasin; Kries, Friedrich Wilhelm von [Editor]: Der welsche Gast (Band 1): Einleitung, Überlieferung, Text, die Varianten des Prosavorworts (Göppingen: Kümmerle, 1984)

126

(9fa) Hie sol min vorrede ende han,
Ich wi1 ein ander heben an.
Ich ger dar an von gote sinne,
Mines buches ich a 1 so beginne. 140

1. BUCH (BUCH A)

755 I •

760

765

770

Bild 9
775

780

785

790

Ich han gehSrt und gelesen,
man sol ungerne muzech wesen,
ein ieglich biderb man sol
ze allen zj^ten sprechen wol
oder tun oder gedenchen. 145
von dem wege sol er niht wenchen:
muze ist iungen liuten untugent,
tracheit zimt niht wol bi iugent.
swenne man niht ze tune hat,
man habe den sin und ouch den rat 150
daz man aeintweder spreche wol,
oder gedenche, daz man sol.
swer hufsch wi1 sin und gefuge,
der gewinnet irrmer genüge
materge an den drin dingen, 155
im mach dar an vil wol gelingen:
swer iunger lebet muzzech1ichen,
der ruwet in alter 1 aes ter 1 i chen ,
wan er niht tun enwolde
do er mohte, daz er solde. 160
swer an unzuht sin iugent wendet,
der hat sin alter gar geschendet.
swer aber wil mit eren leben,
der sol nach eren iunger streben.
man let vil selten die untugent 165
was man dran stete in der iugent.
swenne des obezes nimer ist,
so vert daz chint ze der vrist
in dem boumgarten hin und her,
sin gelüst wirt michels mer . 170
dem spilaer tut das spilen baz,
swenne er niht hat, wizzet daz.
dem frazze ist nach ezzen not,
dem trincher ist nach trinchen tot:
swenne er niht ze trinchen hat, 175
so wil erz denne niht haben rat.
alsam dem alten manne geschiht.