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Krischen, Fritz; Wiegand, Theodor [Hrsg.]
Milet: Ergebnisse der Ausgrabungen und Untersuchungen seit dem Jahre 1899 (Band 3 Heft 2): Die Befestigungen von Herakleia am Latmos — Berlin, Leipzig: Vereinigung wissenschaftlicher Verleger Walter de Gruyter & Co., 1922

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https://doi.org/10.11588/diglit.51765#0011
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Seit dem Jahre 1914 ruhen die Ausgrabungsarbeiten und Untersuchungen der Berliner Staatlichen
Museen in Jonien infolge des Weltkrieges und des noch nicht wiederhergestellten Friedenszustandes
in Kleinasien. Die Ausgrabungsleitung muß sich darauf beschränken, die Ruinenplätze durch ihre
zuverlässigen einheimischen Wächter vor Beschädigungen zu behüten. In Priene, Milet und Didyma
wird sie hierbei durch die z, Z. im Maeandertal weilenden italienischen Truppenkommandos in dankens-
werter Weise unterstützt, und es ist mir eine angenehme Pflicht, dem Leiter der Mission! scientifiche Ita-
liane in Levante, Herrn Direktor Robert Paribeni zu Rom, sowie dem Chef der archäologischen Mission
in Rhodos, Herrn A. Maiuri, dafür zu danken, daß sie die Militärbehörden auf die Notwendigkeit eines
sorgfältigen Schutzes der Ausgrabungsplätze aufmerksam gemacht haben.
Getreu dem schon bei der Ausgrabung von Pergamon und Priene befolgten Grundsatz, daß auch
der den Hauptort umgebende Landbezirk in die Forschung gründlich einzubeziehen sei, haben wir von
Milet aus wiederholt Expeditionen zur Aufnahme der Nachbarstädte Myus und Herakleia entsandt. Es
war geplant, die ganze Stadt Herakleia in einem Hefte zu behandeln. Auch dies hat der Weltkrieg ver-
hindert, denn die Bearbeitung der inneren Stadt erfordert eine nochmalige Rückkehr dorthin zum Zwecke
ergänzender Aufnahmen. Es soll aber nun nicht mehr länger gezögert werden, wenigstens die schon
1911 beendeten Arbeiten Fritz Krischens über die so ungewöhnlich lehrreichen Befestigungswerke zu
veröffentlichen, indem wir die Stadt selbst einem späteren Hefte vorbehalten. Da jedoch die Befestigungs-
werke einer Stadt nicht ohne eine klare Kenntnis der Gesamtlage verständlich werden können, so wurden
schon diesem Hefte der vom Hauptmann Karl Lyncker im Jahre 1909 aufgenommene Stadtplan
(Plan 1, 2) und die Rekonstruktionszeichnung des Malers Georg Tippel (Tafel 3) hinzugefügt, dessen
frühzeitigen Tod infolge von Kriegsanstrengungen wir schmerzlich bedauern.

Berlin, den 24. Juli 1921.

Theodor Wiegand.
 
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