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Krischen, Fritz; Wiegand, Theodor [Hrsg.]
Milet: Ergebnisse der Ausgrabungen und Untersuchungen seit dem Jahre 1899 (Band 3 Heft 2): Die Befestigungen von Herakleia am Latmos — Berlin, Leipzig: Vereinigung wissenschaftlicher Verleger Walter de Gruyter & Co., 1922

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https://doi.org/10.11588/diglit.51765#0023
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Allgemeines.

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Mauerpartie durch die weiter aufwärts erfolgende Verbreiterung der Stadt nach Osten; die dort nach
Süden gerichtete Front erhielt ein Tor und eine Ausfallspforte (19 u. 21), die in die rechte Flanke des
unten angreifenden Feindes führten. Überhaupt wurde das ganze Gebiet, das ein Belagerer am See-
ufer besetzen konnte, überragt und beherrscht durch die nach Osten vorgezogenen Stellungen der
ersten großen Anlage, von denen die äußersten, die beiden Forts, am Oberlauf eines größeren Baches
liegen, und durch dieses zweite Bachtal im Osten der Stadt konnte man gegebenenfalls eine stärkere
Abteilung in den Rücken des Feindes bringen. Letztere Erwägung dürfte auch die Annahme unter-
stützen, daß man beim Entwurf der Gesamtanlage darauf ausging, jene wichtige Stellung in die Ring-
mauer mithineinzuziehen.

Abb. 7. Rest einer Epalxis.


II. DIE BAUWEISE DER BEFESTIGUNGEN.

ALLGEMEINES.

Im ganzen Umkreise der Befestigungen, in den früheren wie in den späteren Teilen, zeigt das
Mauerwerk denselben Charakter. Es besteht aus gleichmäßigen Quaderschichten, die in der von den

Alten mit egirXeKTOv bezeichneten Technik aufgeführt sind, bei der das Mauerwerk zweier äußerer
Schalen mit den Abfallbrocken des Steinmaterials und Erde gefüllt wird. Die gewöhnliche Höhe der
Quadern beträgt 55 cm, doch kommen auch andere Abmessungen in den Grenzen von 40 — 75 cm vor,
abgesehen von solchen Steinen, denen besondere Bestimmungen eine eigne Form gegeben haben. Die

Milet III. 2.
 
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