Der Schnellpressentiefdruck
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auf der Buchdruckpresse ein, sie erscheint dann auch erheblich klarer als
die auf der Tiefdruckpresse mitgedruckte Schrift, die meist etwas ver-
schwommen wirken wird. Es ist das ja auch ganz erklärlich, da beim
Tiefdruck in die Schriftübertragung ebenfalls noch ein Raster einkopiert
wird. Da sich dieser Raster unter der Lupe leicht erkennen läßt, so
kann also auch der Laie ohne weiteres feststellen, ob Schrift und Bild
gleichzeitig auf der Tiefdruckmaschine hergestellt wurden.
Die schwächste Seite des Maschinentiefdrucks bildet das Mitdrucken
der Schrift und das Auftreten der sogenannten «Rakelstreifen», das sind
die mehr oder weniger feinen Streifen, die sich häufig bei Tiefdruck-
arbeiten auf dem Papierrand konstatieren lassen. Auf den ersten Blick
erscheint es wunderbar, daß eine Kupferplatte durch das fortwährende
Uberstreichen mit einem Stahllineal, das sich dabei ziemlich kräftig an
die Platte preßt, nicht in kürzester Zeit zerstört wird. Beschäftigt man
sich aber eingehender mit der Sache, dann findet man, daß die eigenartig
gemischte Farbe zwischen Rakel und Platte wie ein Schmiermittel wirkt.
Wenn daher die Kupferplatte vor der Atzung absolut blank poliert wurde,
und wenn auch das Rakelmesser einen durchaus glatten Schliff zeigt, so
gleitet letzteres auf dem Kupfer hin, ohne es nennenswert abzunützen
und ohne einen Rest von Farbe auf der Platte zu hinterlassen. In der
Praxis liegt allerdings die Sache insofern erheblich anders, als fort-
während Fremdkörper zwischen Rakel und Platte geraten. Mag die
Farbe noch so sorgfältig durchgerieben sein, es läßt sich nicht vermeiden,
daß Staubkörnchen während des Druckes in die Farbe oder auf die
Platte geraten, wo sie die mehr oder weniger feinen Risse erzeugen,
die dann im Druck als Schmutzstreifen erscheinen. Die gleichen unan-
genehmen Wirkungen haben erdige Beimischungen und andere Unreinig-
keiten im Papier, die sich während des Druckes lösen und auf der Platte
sitzen bleiben. Die ärgsten Rakelstreifen verursacht aber oft das
Kupfer selbst, indem bei unreinem Metall kleine, weichere Partikelchen
vom Rakel herausgerissen und mit über die Platte gestreift werden,
wobei diese unfehlbar zerstört wird. Ganz zu vermeiden sind also die
Rakelstreifen, die sich übrigens durch kein Mittel wieder aus der Platte
entfernen lassen, selbst bei der denkbar sorgfältigsten Arbeit nicht, wenn
man nicht gar zu oft neue Platten ätzen und damit den bescheidenen
Verdienst an der Arbeit in Verlust verwandeln will.
Fast ebenso unmöglich wie die gänzliche Vermeidung von Rakel-
streifen ist ein absolut gleichmäßiges Einätzen von Schrift in die Platte.
Selbst bei der größten Sorgfalt fällt die Schriftätzung nur selten völlig
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auf der Buchdruckpresse ein, sie erscheint dann auch erheblich klarer als
die auf der Tiefdruckpresse mitgedruckte Schrift, die meist etwas ver-
schwommen wirken wird. Es ist das ja auch ganz erklärlich, da beim
Tiefdruck in die Schriftübertragung ebenfalls noch ein Raster einkopiert
wird. Da sich dieser Raster unter der Lupe leicht erkennen läßt, so
kann also auch der Laie ohne weiteres feststellen, ob Schrift und Bild
gleichzeitig auf der Tiefdruckmaschine hergestellt wurden.
Die schwächste Seite des Maschinentiefdrucks bildet das Mitdrucken
der Schrift und das Auftreten der sogenannten «Rakelstreifen», das sind
die mehr oder weniger feinen Streifen, die sich häufig bei Tiefdruck-
arbeiten auf dem Papierrand konstatieren lassen. Auf den ersten Blick
erscheint es wunderbar, daß eine Kupferplatte durch das fortwährende
Uberstreichen mit einem Stahllineal, das sich dabei ziemlich kräftig an
die Platte preßt, nicht in kürzester Zeit zerstört wird. Beschäftigt man
sich aber eingehender mit der Sache, dann findet man, daß die eigenartig
gemischte Farbe zwischen Rakel und Platte wie ein Schmiermittel wirkt.
Wenn daher die Kupferplatte vor der Atzung absolut blank poliert wurde,
und wenn auch das Rakelmesser einen durchaus glatten Schliff zeigt, so
gleitet letzteres auf dem Kupfer hin, ohne es nennenswert abzunützen
und ohne einen Rest von Farbe auf der Platte zu hinterlassen. In der
Praxis liegt allerdings die Sache insofern erheblich anders, als fort-
während Fremdkörper zwischen Rakel und Platte geraten. Mag die
Farbe noch so sorgfältig durchgerieben sein, es läßt sich nicht vermeiden,
daß Staubkörnchen während des Druckes in die Farbe oder auf die
Platte geraten, wo sie die mehr oder weniger feinen Risse erzeugen,
die dann im Druck als Schmutzstreifen erscheinen. Die gleichen unan-
genehmen Wirkungen haben erdige Beimischungen und andere Unreinig-
keiten im Papier, die sich während des Druckes lösen und auf der Platte
sitzen bleiben. Die ärgsten Rakelstreifen verursacht aber oft das
Kupfer selbst, indem bei unreinem Metall kleine, weichere Partikelchen
vom Rakel herausgerissen und mit über die Platte gestreift werden,
wobei diese unfehlbar zerstört wird. Ganz zu vermeiden sind also die
Rakelstreifen, die sich übrigens durch kein Mittel wieder aus der Platte
entfernen lassen, selbst bei der denkbar sorgfältigsten Arbeit nicht, wenn
man nicht gar zu oft neue Platten ätzen und damit den bescheidenen
Verdienst an der Arbeit in Verlust verwandeln will.
Fast ebenso unmöglich wie die gänzliche Vermeidung von Rakel-
streifen ist ein absolut gleichmäßiges Einätzen von Schrift in die Platte.
Selbst bei der größten Sorgfalt fällt die Schriftätzung nur selten völlig