Rechts oben :
Entwurf und Katton
von W. Rupptccht, Ciasmaler.
Ausführung: Hofglasmalerei
F. X. Zettlet, München
Rechts mitte :
Kteuzwegtafet inElfenbein und
Metall. Franz Ruifmget,
München, Elfenbein-Bildhauet
Rechts unten:
Wandbehang in Batik.
Etna Seiden, München
und bildet feine Leute!«, den Goethe einen der Kneipanten
in der Fauftfzene in Auerbachskeller tun läßt, ift ein Beweis
hiefür und eine Anfpielung auf das Leben und Treiben zur
Meffezeit.
Zum Verftändnis der fich nun anbahnenden Umwandlung
der Leipziger Meffe ift es notwendig, die Zeitläufte in der
erften Hälfte des 19. Jahrhunderts etwas genauer betrachten.
Eine ungeheure Erhebung des deutlchen Volkes hatte zum
Sturze Napoleons in der Schlacht bei Leipzig anno 1813 geführt.
In den darauffolgenden Jahrzehnten wurde von Männern der
Technik und der Geifteswiffenfchaften gewaltige Arbeit ge-
leiftet. Nur einige der wichtigften Kulturfortichritte und Er-
findungen jener Zeit feien ohne Reihenfolge aufgezählt: feit
1814. gibt es brauchbare Nähmalehinen, 1822 richtet der Eng-
länder Roberts die mechanifchen Webftühle ein. Von 1816 an
gibt es Gasbeleuchtung in Deutfchland, 1820 wird die Dra-
guerreotypie bekannt, um 1839 von der Photographie abge-
löft zu werden. Flachsfpinnmalchinen werden aufgeftellt. 1833
beginnt der Telegraph zu fpielen, Papier wird durch Malchinen
erzeugt. Das Jahr 1825 fieht die erfte Stahlfeder und die Stea-
rinkerzen. Das Jahr 1826 verwertet die Schiffsichraube, die Er-
findung des Oefterreichers Reffel. Eifenbahnen, in England
feit 1829, in Deutlchland feit 1839, umfpannen die Erde mit ei-
fernem Gürtel, die Begriffe von Fern und Nah auf den Kopf
ftellend. Vorher aber war fchon die Draifine als ralches Fort-
bewegungsmittel von dem deutlchen Baron Drais eingeführt
32
Entwurf und Katton
von W. Rupptccht, Ciasmaler.
Ausführung: Hofglasmalerei
F. X. Zettlet, München
Rechts mitte :
Kteuzwegtafet inElfenbein und
Metall. Franz Ruifmget,
München, Elfenbein-Bildhauet
Rechts unten:
Wandbehang in Batik.
Etna Seiden, München
und bildet feine Leute!«, den Goethe einen der Kneipanten
in der Fauftfzene in Auerbachskeller tun läßt, ift ein Beweis
hiefür und eine Anfpielung auf das Leben und Treiben zur
Meffezeit.
Zum Verftändnis der fich nun anbahnenden Umwandlung
der Leipziger Meffe ift es notwendig, die Zeitläufte in der
erften Hälfte des 19. Jahrhunderts etwas genauer betrachten.
Eine ungeheure Erhebung des deutlchen Volkes hatte zum
Sturze Napoleons in der Schlacht bei Leipzig anno 1813 geführt.
In den darauffolgenden Jahrzehnten wurde von Männern der
Technik und der Geifteswiffenfchaften gewaltige Arbeit ge-
leiftet. Nur einige der wichtigften Kulturfortichritte und Er-
findungen jener Zeit feien ohne Reihenfolge aufgezählt: feit
1814. gibt es brauchbare Nähmalehinen, 1822 richtet der Eng-
länder Roberts die mechanifchen Webftühle ein. Von 1816 an
gibt es Gasbeleuchtung in Deutfchland, 1820 wird die Dra-
guerreotypie bekannt, um 1839 von der Photographie abge-
löft zu werden. Flachsfpinnmalchinen werden aufgeftellt. 1833
beginnt der Telegraph zu fpielen, Papier wird durch Malchinen
erzeugt. Das Jahr 1825 fieht die erfte Stahlfeder und die Stea-
rinkerzen. Das Jahr 1826 verwertet die Schiffsichraube, die Er-
findung des Oefterreichers Reffel. Eifenbahnen, in England
feit 1829, in Deutlchland feit 1839, umfpannen die Erde mit ei-
fernem Gürtel, die Begriffe von Fern und Nah auf den Kopf
ftellend. Vorher aber war fchon die Draifine als ralches Fort-
bewegungsmittel von dem deutlchen Baron Drais eingeführt
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