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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 80.1930

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https://doi.org/10.11588/diglit.7097#0108
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flehenden, tiegenden, fitzenden, tanzenden Figuren und Figür-
chen, Büften, Tierfiguren, Gefäfie, Kacheln und Fliefen der einer
wundervollen künftterifchen EinheitlichkeitundGelchtoffenheit,
der noch verftärkt wird durch die ungemein gelchmackfichere
Aufmachung in den fchönen Räumen der »Neuen Sammlung«.



Die Städtifche Galerie zeigte das bisherige Gefamtwerk des bel-
gifchen Malers und Graphikers Franz Masereel. Gleichzeitig
fahen wir in der Neuen Sammlung des Bayerifchen National-
mufeums die Offenbacher Schreiber Rudolf Koch, Berthold
Wölpe, Karl Vollmer und Fritz Kredel. Während Masereel in
feinen Bildern und Holzfchnittferien typifiert und, unter mög-
lichfter Ausfchaltung des Herzens und in die Tiefe dringender
Geiftigkeit, mit beifpiellofer manueller Gefchicklichkeit Ge-
brauchsgraphik fchafft, gehen die Offenbacher den umgekehrten
Weg. Bei Masereel wird die Kunft zum Handwerk und zur
Maffenproduktion; die Offenbacher wollen Handwerker fein,
fie fchreiben mit der gleichen Ehrfurcht und Liebe wie Mönche
vor taufend Jahren fchrieben, fie Ichneiden in Holz fo gut wie
die alten Japaner und ihren Webereien, Metalltreibarbeiten
und Stickereien mit vollkommenem Verzicht auf alles Mafchi-
nelle haftet etwas von dem Geift mittelalterlichen Zunft-
wefens an.

Bei Btakl waren die künftlich altgemachten Plaftiken von Alceo
Doffena. Sie erinnern an ein früher in München blühendes Ge-
werbe, das der Herftellung täufchend echt ausfehender alter
Möbel, befonders alter Truhen und Dielenfchränke. Solange
Altes überfchätzt wird, nur weil es alt ift und zeitgenöffifche
Produktion nicht nach Gebühr gewürdigt wird, wird es Fälfcher
und Nachahmer geben, und es ift vollkommen gleichgiltig, ob
fie alte Plaftiken, alte Möbel, Bilder von van Gogh, alte Geigen
oder gar modernes Papiergeld nachmachen.



Echte alte Truhen aus vier Jahrhunderten und alte orientalifche
Teppiche der gleichen Zeitfpanne gab es bei Bernlieimer, wun-
dervolle Dinge, fürftliche Reichtümer. N.



Die Taffe im Wandel der Zeiten fahen wir in der Kunfthandlung
Meyer am Promenadeplatz. Eine aparte Sonderfchau aus Privat-
befitz, gegliedert in vier Abteitungen: die hiftorifche Taffe, die
alte Taffe, die fchöne neue Taffe und Kuriofitäten. Neben chine-
fifchen und japanifchen Koftbarkeiten waren wertvolle und in-
tereffante Stücke aller deutfchen, englifchen, franzöfifchen und
öfterreichifchen Porzeltanmanufakturen vertreten.



Neue Kirchenbauten zeigte die Märzausfteltung der Deutfchen
Gefellfchaft für chriftliche Kunft in Entwürfen, Plänen, Modelten
und Detailphotographieen. Gg. Holzhauer war vertreten mit
feinen Kirchen in Döllnitz, Ergenricht, Pfakofen und Nürnberg,
Georg Buchner mit den Kirchen in Freimann, Gauting, Hinterfee-
Ramsau, Obermenzing, Unterftein-Berchtesgaden und einer
großen Anzahl von Reifeftudien, Franke-Getfenkirchen mit
Kirchen in Bottrop, Bottrop-Fühlenbrock, Gladbeck-Schulten-
dorf und Ge Ifenkirchen, Guftav Gfaenger mit Kirchen und
Schulen in Amberg, Leipzig^Connewitz und Pirmafens.



Der Tag des Buches brachte in der Refidenz eine Illuftrationen-
Ausftellung des Bundes'deutfcher Gebrauchsgraphiker, Landes-
gruppe Bayern und des Süddeutfchen Illuftratorenbundes Mün-
chen als Rahmen einer großen Schau von illuftrierten Jugend-
und Volksbüchern und Schutwandbildern, an der fich So Ver-
leger mit etwa zzoo Verlagswerken beteiligt hatten. Der Be-
fuch war enorm, befonders in den erften Tagen drängten fich
je 3000 bis 3200 Perfonen an die Büchertifche und Bitderwände.
Sah man in der Refidenz, welchen Anteil die lebenden Mün-
chener Künftler am illuftrierten Jugendbuche haben, fo konnte
man im Rathaufe neben den 200 Dichtermanufkripten aus dem

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