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DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.7097#0110
die Oberammergauer im Schaufenfter des Bayerifchen Kunft-
gewerbevereins. »
Kirchliche Kunftfchätze aus Bayern. Ausftetlung Juni-September
1930 im Refidenzmufeum München. Protektorat: Se. Eminenz
Michael Kardinal Faulhaber, Erzbilchof. Die Ausftellung ent-
fprang dem wohl allgemein empfundenen Bedürfnis, im Jahre
des Oberammergauer Paffionsfpiels in München eine Ausftel-
lung zu veranftalten, deren Thema mit dem Paffionsfpiel in
einem Zufammenhang flehen follte. Begreiflicherweife wurde
das Gebiet der kirchlichen Kunft gewählt und zwar in ganz be-
wußter Abficht unter Befchränkung auf die hiftorifch gewordenen
Leiftungen aus etwa u Jahrhunderten. Die Wirkung auf das
Publikum follte nicht durch das Anhäufen zahllofer Kunftwerke
gefucht werden, fondern durch ftrenge Sichtung des reichen, faft
unüberfehbaren Materials. In der Qualität der gezeigten Stücke
mufite zum Ausdruck kommen, was die Ausftellungsleitung fich
erhofft, nicht in der quantitativen Ausbreitung. Der Stadtrat
München hat dankenswerterweife die Verantwortung und
finanzielle Durchführung übernommen. Das Staatsminifterium
der Finanzen geftattete, in der Münchner Refidenz die fchönen
Steinzimmer für die Zwecke der Ausftellung zur Verfügung zu
halten und vor allem hat der Herr Kardinal-Erzbifchof Dr. Faul-
haber von Anfang an den Gedanken der Ausftellung wohl-
wollend aufgenommen und damit feine Ausführung erft er-
möglicht. Diefe Hilfen von Seite der Behörden, die freudige
Mitarbeit der Fachleute wären einer reinen Schauftellung von
Koftbarkeiten nicht zuteil geworden. Tiefere, wertvollere Ge-
fichtspunkte find es, die eine immerhin umfangreiche Samm-
lung vieler unerfetzlicher Stücke rechtfertigen. DieZufammen-
ftellung einer - wenn man fo fagen will - idealen Schatz-
kammer war nur zu verantworten, wenn allgemein gül-
tige Momente, ein geiftiger Hintergrund für diefe Darbietung
zu finden war, diefer Nenner ift die Verwirklichung der Syn-
thefe von Kult und Kunft, die von den Jahrhunderten gefunden
wurde. Die Ausftetlung wird alfo zeigen, wie im Dienfte der
Re ligion künftlerifches Bemühen tätig war, wie unter Anpaffung
an den jeweiligen Zeitftil immer neue Formungen gefunden
wurden, wie das kirchlich-künftlerifche Leben Anteil an alten
Wandlungen der Zeit genommen hat. Die kulturelle Leiftung
der Kirche auf diefem Gebiet wird fo in einem hellen Lichte
ftrahlen. Wenn fich aus diefer Anfchauung, wie fie die Ausftel-
lung vermitteln mag, für die gegenwärtige Zeit ein Nutzen er-
gibt, fo wird diefe Schau ihren eigentlichen Zweck erfüllen.
Diefe Befruchtung wird nicht im ftiliftifchen Sinne zu fliehen fein,
dafür aber um fo nachhaltiger in einer allgemeinen Vertiefung
des Begriffes kirchlicher Kunft. Der Ernft, die tiefe Aufrichtig-
keit des künftlerifchen Schaffens, die Verfenkung in den Auf-
trag foll an den Dokumenten der vergangenen Zeit fpürbar
werden. Hingabe und Gläubigkeit, Ergriffenheit von der hohen
Aufgabe - das ift fchliefilich immer die wefentliche Voraus-
fetzung für die künftlerifche Geftaltung kultifcher Gegenftände.
Dem Arbeitsausfchuß gehören an: Geh. Regierungsrat Dr.Philipp
Maria Halm, Generaldirektor des Bayer. Nationalmufeums;
Dr. Eberhard Hanfftaengl, Direktorder Städt.Kunftfammlungen;
Monfignore Dr. Michael Hartig, päpftlicher Hausprälat, Dom-
kapitular; Monfignore Profeffor Dr. Richard Hoffmann, päpft-
licher Geheimkämmerer, Hauptkonfervator am Landesamt für
Denkmalpflege; Profeffor Dr. Friedrich H. Hofmann, Direktor
der Mufeen und Kunftfammlungen des ehem. Krongutes; Prof.
Dr. Georg Litt, Direktor des Landesamts für Denkmalpflege;
Dr. Hubert Witm. Die Eröffnung findet am 26. Mai 1930 ftatt.
•
Wettbewerb für Kieinwohnhäufer der Baufparer. Der Bund Deut-
fcher Architekten, Ortsgruppe München, hatte zu einem Wett-
bewerb zur Erlangung von Werbeentwürfen für Kleinwohn-
häufer der Baufparer der öffentlichen Baufparkaffe in Bayern
eingeladen. Die Entwürfe weifen Eir.familienhäufer mit feften
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gewerbevereins. »
Kirchliche Kunftfchätze aus Bayern. Ausftetlung Juni-September
1930 im Refidenzmufeum München. Protektorat: Se. Eminenz
Michael Kardinal Faulhaber, Erzbilchof. Die Ausftellung ent-
fprang dem wohl allgemein empfundenen Bedürfnis, im Jahre
des Oberammergauer Paffionsfpiels in München eine Ausftel-
lung zu veranftalten, deren Thema mit dem Paffionsfpiel in
einem Zufammenhang flehen follte. Begreiflicherweife wurde
das Gebiet der kirchlichen Kunft gewählt und zwar in ganz be-
wußter Abficht unter Befchränkung auf die hiftorifch gewordenen
Leiftungen aus etwa u Jahrhunderten. Die Wirkung auf das
Publikum follte nicht durch das Anhäufen zahllofer Kunftwerke
gefucht werden, fondern durch ftrenge Sichtung des reichen, faft
unüberfehbaren Materials. In der Qualität der gezeigten Stücke
mufite zum Ausdruck kommen, was die Ausftellungsleitung fich
erhofft, nicht in der quantitativen Ausbreitung. Der Stadtrat
München hat dankenswerterweife die Verantwortung und
finanzielle Durchführung übernommen. Das Staatsminifterium
der Finanzen geftattete, in der Münchner Refidenz die fchönen
Steinzimmer für die Zwecke der Ausftellung zur Verfügung zu
halten und vor allem hat der Herr Kardinal-Erzbifchof Dr. Faul-
haber von Anfang an den Gedanken der Ausftellung wohl-
wollend aufgenommen und damit feine Ausführung erft er-
möglicht. Diefe Hilfen von Seite der Behörden, die freudige
Mitarbeit der Fachleute wären einer reinen Schauftellung von
Koftbarkeiten nicht zuteil geworden. Tiefere, wertvollere Ge-
fichtspunkte find es, die eine immerhin umfangreiche Samm-
lung vieler unerfetzlicher Stücke rechtfertigen. DieZufammen-
ftellung einer - wenn man fo fagen will - idealen Schatz-
kammer war nur zu verantworten, wenn allgemein gül-
tige Momente, ein geiftiger Hintergrund für diefe Darbietung
zu finden war, diefer Nenner ift die Verwirklichung der Syn-
thefe von Kult und Kunft, die von den Jahrhunderten gefunden
wurde. Die Ausftetlung wird alfo zeigen, wie im Dienfte der
Re ligion künftlerifches Bemühen tätig war, wie unter Anpaffung
an den jeweiligen Zeitftil immer neue Formungen gefunden
wurden, wie das kirchlich-künftlerifche Leben Anteil an alten
Wandlungen der Zeit genommen hat. Die kulturelle Leiftung
der Kirche auf diefem Gebiet wird fo in einem hellen Lichte
ftrahlen. Wenn fich aus diefer Anfchauung, wie fie die Ausftel-
lung vermitteln mag, für die gegenwärtige Zeit ein Nutzen er-
gibt, fo wird diefe Schau ihren eigentlichen Zweck erfüllen.
Diefe Befruchtung wird nicht im ftiliftifchen Sinne zu fliehen fein,
dafür aber um fo nachhaltiger in einer allgemeinen Vertiefung
des Begriffes kirchlicher Kunft. Der Ernft, die tiefe Aufrichtig-
keit des künftlerifchen Schaffens, die Verfenkung in den Auf-
trag foll an den Dokumenten der vergangenen Zeit fpürbar
werden. Hingabe und Gläubigkeit, Ergriffenheit von der hohen
Aufgabe - das ift fchliefilich immer die wefentliche Voraus-
fetzung für die künftlerifche Geftaltung kultifcher Gegenftände.
Dem Arbeitsausfchuß gehören an: Geh. Regierungsrat Dr.Philipp
Maria Halm, Generaldirektor des Bayer. Nationalmufeums;
Dr. Eberhard Hanfftaengl, Direktorder Städt.Kunftfammlungen;
Monfignore Dr. Michael Hartig, päpftlicher Hausprälat, Dom-
kapitular; Monfignore Profeffor Dr. Richard Hoffmann, päpft-
licher Geheimkämmerer, Hauptkonfervator am Landesamt für
Denkmalpflege; Profeffor Dr. Friedrich H. Hofmann, Direktor
der Mufeen und Kunftfammlungen des ehem. Krongutes; Prof.
Dr. Georg Litt, Direktor des Landesamts für Denkmalpflege;
Dr. Hubert Witm. Die Eröffnung findet am 26. Mai 1930 ftatt.
•
Wettbewerb für Kieinwohnhäufer der Baufparer. Der Bund Deut-
fcher Architekten, Ortsgruppe München, hatte zu einem Wett-
bewerb zur Erlangung von Werbeentwürfen für Kleinwohn-
häufer der Baufparer der öffentlichen Baufparkaffe in Bayern
eingeladen. Die Entwürfe weifen Eir.familienhäufer mit feften
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