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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 80.1930

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https://doi.org/10.11588/diglit.7097#0157
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Außerordentlich erfreulich in Bezug auf Form, Material und
handwerkliche Exaktheit in der Ausführung waren die Meifter-
ftücke der Kerfchenfteiner-Gewerbefchule (Leiter Max Wieder-
anders), die in der Halle des Bayerifchen Kunftgewerbevereins
zu fehen waren. Warum nicht im Glaspalaft?
Die europäifchen Volkstraditen fterben langfam aus. Die Ame-
rikaner, die durchaus nicht nur perfonifizierte Gefchäftspraxis
find, fondern auch für Romantik und das Pittoreske vergan-
gener Zeiten fehr viel übrig haben, haben fkh 100 Pärchen
in europäifchen Volkstraditen von der Münchener Firma Volks-
kunfthaus Wallach in Puppenform herftellen laffen. Die 200
Figürchen in charakteriftifchen Haltungen und mit überzeugen-
dem Gefichtsausdruck werden in einem New Yorker Mufeum
zu fehen fein. Sie waren vor ihrer Abreife in München zur
öffentlichen Befichtigung ausgeftellt.

Grofileiftungen der Münchener Glasmalerei waren zu fehen
bei Guftav van Treeck (die fechs großen Fenfter für die
Schule in Rodewifch in Sachfen), bei Zettler das zweite der
Gedächtnisfenfter für die Max-Jofef-Ordensritter im Armee-
mufeum (Entwurf O. Rückert), bei Meyer Baumhauers große
Fenfter für die neue katholifche Kirdie in Hornbach-Zwei-
brücken.

Die Medaillenkunft befcherte uns die von Fritz Hörnlein ent-
worfene Gedächtnismünze zur Feier der Confeffio Auguftana
und die Oberammergauer Paffionfpiel-Medaille von KarlRabus.
Erftere wird vom Bankhaus Joh. Witzig & Co., München 2 C,
letzere von der Bayerifdien Hypotheken- und Wechfelbank
ausgeliefert. hl.
Buchkunft in baytifchcn Handfchrifien des Mittelalters. Es find
damit Handfchrifien gemeint, die im Auftrage bayrifcher Bi-
fchöfe, Äbte und Fürften hergeftellt worden find, nicht aber
nur folche, die in Bayern entstanden find, wenn auch natürlich
die Mehrzahl der ausgeftellten Stücke aus bayrifdien Klöftern

ftammt. Und noch in einer andern Hinficht ifi der Titel diefer
Ausfiettung in der Münchener Staatsbibliothek etwas eng
gegriffen; er verrät nidit, daß die Ausftellung audi das Gotd-
fchmiedegewerbe in hohem Grade angeht. »Die fchöne Budi-
fchrift«, »Gezeichneter und gemalter Budifchmuck« und »Ein-
bandkunft« find die drei Abteilungen der fich auf einen Zeitraum
von 1000 Jahren erftreckenden Ausftellung, von etwa 400 bis
1500. Wir bewundern die Mannigfaltigkeit der Handfchrifien
in gallifcher und karolingifdier Unziale und allen für die bay-
rifdien, alemannifchen, fränkifchen, burgundifchen, italienifchen,
aquitanifchen und angelfächfifchen Klöfter diarakteriftifchen
Handfchriften. Wir bedauern, daß wir von dem wundervollen
Miffale des Bruders Maurus aus Ebersberg nur das Oftergra-
duale und nicht das ganze Werk fehen können, daß auch die
Regensburger Codices des Berthold Furtmeyr immer nur mit
einem Jntroitus oder Canon in Erfcheinung treten. Für den
heutigen Wert des »Codex aureus« könnten wir die ganze
Staatsbibliothek nodi einmal bauen und mit ihrem ganzen
gedruckten Inhalt, foweit noch im Buchhandel erreichbar, neu
ausftatten; wir fehen leider nur den phantaftifch rekhen Deckel,
ein Meifterwerk der Schule von Reims vom Ende des Q.Jahr-
hunderts. Ebenfo treten noch einige Dutzend andere Miffales,
Evangeliarien, Pfalterien, Perikopenbücher und Ordensregeln
nur mit ihren Deckeln in Elfenbeinreliefs und reichem Gold-,
Silber- und Edelfteinfchmuck in Erfcheinung, nicht mit ihrem
künftlerifch hochwertigen Inhalt. Und die Frage taudit auf,
warum uns fo feiten diefe Dinge zugänglich find. Seit dem
Sdilufi der Paul-Heyfe-Ausftellung find zwei Monate ver-
gangen, bis der Ausftellungsraum der Staatsbibliothek wieder
geöffnet wurde. Wäre es nidit vielleicht möglkh, das ganze
Jahr, vielleicht in monatlkhem Wechfel, zyklifche Ausftel-
lungen alter und neuer Handfchrifien, Wiegendrucke, alter
und neuer Buchkunft zu veranftatten? N.

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