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UU Nr. 22 vom 1. Juni 1950

„Die Kunstauktion"

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- ,ZWe'te Hauptabteilung umfaßt Anti-
en und Kleinkunst. Zunächst
^ieni *t< aus Spanien, Florenz, Flandern,
h^tii l Usw- Dann Emailarbeiien:
C*les Prozessionskreuz des 14. Jahrh.
.^.folgen Manuskriptblätter aus
a- Jahrhundert, — Eisenarbeiten,—
Hij|Ssante und wertvolle Glasbilder, —
\ hfuren, u. a. die Gipsbüste Voltaires
'ti^affieri (1773), — Holzschnitze-
8rot n * — Möbel und Sessel, u. a. ein
Bürofisch aus der Zeit Louis XV, —
^(1 mich Tapisserien aus dem Orient
[ve Ib- Jahrh.), Aubusson usw.
jU bedeutsamen Ostasiatica dieser
V?.Ung besprechen wir in der nächsten
“Rier.

Sachberichte

Autographen

Berlin, Nachb. 12./13. Mai
K. (Vorb. in Nr. 18, S. 2)
la Autographenauktion, die Mitte Mai bei
Stargardt stattfand und ein beträchf-
k s Material von Autographen aus Literatur,
V®nschaft, Geschichte und Kunst auf den
Iw* brachte, blieb ohne sensationelle Preise,
e aber ein im ganzen ansehnliches

den nur die halben Taxpreise erzielt. — Die
Sammlung Freunds zur Sh akespear e-
Fiage kam auf 370 M. — Von den Inkuna-
beln erzielte Nr. 222, Hyginus, 1485 : 300 M., —
Nr. 224, Biblia Aurea, 1476: 390 M., und Nr. 225,
Rovelinck, Fasciculus temporum: 380 M.
Von den Bodoni- Drucken in Maroquin
der Zeit brachte Nr. 76, Tacifus: 700 M., und
Nr. 77, Virgil: 520 M. — Der fünfbändige illu-
strierte Boccaccio in späten Einbänden
(Nr. 228) war mit 130 M. sehr billig.

Gemälde und Zeichnungen
neuerer Meister
München, Nachb. 12. April
(Vorb. in Nr. 14, S. 4)
Die Versteigerung von Gemälden deutscher
Meister des 19. Jahrhunderts bei Hugo Hel-
bing in München brachte als Hauptpreis die
Summe von 6300 M. für F. v. Defreggers
Bildnis des Kunstmalers Nicolaus Gysis (Nr. 28,
7/ : 62 cm). Von weiteren Preisen erwähnen
wir Albert von Kellers Porträt einer spen-
den Dame (Nr. 87, 23: 18 cm) mit 1020 M.,
Claus Meyers Familienunterhaltung (Nr. 115,
80:66 cm) mit 3100 M., Christian Morgen-
sterns Sonnenuntergang (Nr. 116, 89:
118 cm) mit 1100 M. und Joseph Wengleins

eine oktogonale, mit Chinesenfiguren gra-
vierte Dose von 1683 (Nr. 135) und 10 300 M.
für die beiden herrlichen gravierten Dubliner
Kannen von 1741.
Ausführlicher Preisbericht in
einer der nächsten Nummern.
Alte Gemälde
Slg. Lord Carrington und Earl Winterton
London, Nachb. 9. Mai
(Vorb. in Nr. 17, S. 3)
Die Versteigerung der bekannten Samm-
lung Carrington sowie des Gemälilebesißes
des Earl Winterton bei C h r i s t i e’s brachte
zwar keine unvorhergesehenen Überraschun-
gen, aber bei einem Gesamtergebnis von etwa
470 000 M. einige bemerkenswerfe Preise. An
erster Stelle ist zu nennen die signierte Eis-
landschaft Isaak van O s t a d e s (Nr. 47,
107 : 160 cm), für die Goudsfikker 42 840 M. be-
zahlte; derselbe erwarb Jan van G o y e n s
Landschaft mit Melkszene (Nr. 22, sign. dat.
1642, 58:79 cm) für 26 765 M. Jacob van
R u y s d a e 1 s Hirtenlandschaft (Nr. 62,
75:110 cm) kam auf 17 564 M. (Duits), des-
selben Flutjbild (Nr. 63, 60:72 cm) auf 15 000
Mark (Martin). Von den weiteren Werken
nennen wir Claude Lorrains „Jupiter und
Europa“ (Nr. 14, 95:122 cm) mit 26 775 M.
(Goudstikker), — A. L. und M. Le N a i n s

mädchen (aus der Ottley-Sammlung): 2140 M.,
— Nr. 41, Landschaft mit Reiter usw.: 2000 M.
Den ausführlichen Preisbericht
lassen wir folgen.

Picasso,
Braque, Leger
Ausstellung Galerie Paul
Rosenberg, Paris

Braque, Leger, Picasso weisen hier einige
Beispiele ihrer jüngsten Produktion.
Die Interieurs P i c a s s o s sind streng ge-
fügte Halluzinationen. Ein Minimum von tek-
tonischen Formen wird aufgezeichnet, das der
visionären Flucht widerstand. Gegen die Flut
und Sprünge der psychologischen Prozesse
errichtet man eine statische Formbarriere.
Die Barrikade der Dinge — verstorbene
Übereinkünfte — ist weggefegt. Man ist dem
Gefängnis der Konventionen entrückt. Ein
Nichts ist Vorausseßung jeder unmittelbaren
Schöpfung. Der gegebene Gegenstand be-
hinderte die halluzinative Gestaltbildung, da
er die in sich verlaufenden seelischen Ent-




DR. ALBERT FIGDOR



DER SAMMLUNG ERSTER TEIL
ERSTE VERSTEIGERUNG IN WIEN
AM ii., 12. UND 13. JUNI 1930
BILDTEPPICHE UND TAPISSERIEN DES MITTELALTERS • SAMTE UND SEIDENSTOFFE DES 14.
BIS 18. JAHRHUNDERTS • STICKEREIEN UND SPITZEN • ORIENTALISCHE TEPPICHE • BLEI- UND
ZINNARBEITEN DES MITTELALTERS UND DER RENAISSANCE • GOLDSCHMIEDEARBEITEN AUS
SILBER, KUPFER UND BRONZE • MÖBEL DES MITTELALTERS UND DER RENAISSANCE AUS
DEUTSCHLAND, FRANKREICH, ITALIEN, SPANIEN
DIE AUSSTELLUNG UND VERSTEIGERUNG FINDET IM FESTSAALE DES
SCHWARZENBERG-KASINOS, WIEN, SCHWARZENBERGPLATZ 1, STATT

AUKTIONSLEITUNG:
ARTARIA & CO. GLÜCKSELIG ££
WIEN • KOHLMARKT 9 WIEN • MÜHLGASSE z8/?o
PAUL CASSIRER • BERLIN W 10
VICTORIASTRASSE 35



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u- Von Friedrich Schiller brachte
IA Personenverzeichnis zum „Wilhelm Teil"
.■ 1000 M. — Fraunhofers „Be-
Ve>bung eines neuen Mikrometers" (Nr. 250)
auf 810 M., — in Anbetracht der Selien-
■ii, von Manuskripten des großen Physikers
^Verständlicher Preis, der fast das Doppelte
'Hk axe betrug. — Ebenfalls hoch stieg ein Brief
V M op sto ck mit 300 M. — Von Goethe
"tlii e e*n schöner Brief an seine Schwieger-
V*er Ottilie (1824): 415 M., ein Brief an den
W°nomen Schumacher: 155 M., ein Schreiben
k. 1806: 170 M. — Wir erwähnen noch Nr. 240,
Briefe von Condillac an Maupertuis, 1749
W52, für 240 M.
li^en ausführlichen Preisbericht
wir folgen.

Privatbibliotheken

Hamburg, Nachb. 27. März

(Vonb. in Nr. 12, S. 4)
L nde März kamen in der Bücherstube
k*1 s Goetz Teile der Bibliotheken Alfred
und Siegmund Hinrichsen zur Versfei-
[iipO- Die Preise für deutsche Lite —
Mr waren gering. Nur Goethes Göß von
lijVhingcn in der ersten Ausgabe ging mit
M. über den Schäßungspreis. Sonst wur-

Herbsfwald (Nr. 194, 75 : 58 cm) mit 1080 M.
Genannt seien noch folgende Ergebnisse:
Nr. M.

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6 F. Bamberger, Aus Griechenland,
50 : 74 em . 850
31 W. v. Diez, Ohevauleger. 14 : 18 cm . 800
67 H. Hartmann, Piazza d’Erbe, 30 : 44 cm 830
78 E. Josefsson, Saul u. David. 15,5 : 24 cm 760
107 A. Lier, Hohensalzburg.. 28 : 39,5 cm . 780
100 E. Lugo, Auffindung Mosis. 38 : 52 cm . 750
111 G. v. Max, Blondine. 65 :48 cm . . 970
191 V. Weishaupt, Schäferidyll. 95 : 77 cm . 970
195 J. Wenglein, Sommerlandschaft.
44 : 97 cm . . .. . .. 510
198 J. Wopfner, Chiemseefischer. 28 : 37 cm 800

Altenglisches Silber
London, Nachb. 19. März
(Vorb. in Nr. 10, S. 3)
Die Versteigerung altenglischen Tafelsilbers
bei Christie’s am 19. März hatte wiederum
einige sensationelle Preise zu verzeichnen.
Das große Toiletten-Service George II., von
John White 1729 für die Familie Beaufort-
Berkeley gefertigt, brachte 75 500 M. (Nr. 29),
— drei doppelhenkelige Deckelbecher von
Anthony Nelme, 1713/15: 24 480 M. (Nr. 92)
und die wundervolle gravierte Schüssel von
1687 (Nr. 103): 22 030 M. Von Hauptpreisen
müssen weiter genannt werden die 12 200 M.
für den Henkelkrug Charles II. von 1683
(Nr. 101), 11 590 M. für einen doppelhenkeligen
Deckelbecher von 1686 (Nr. 102), 10 980 M. für

„Interieur mit Bauern" (Nr. 45, 88 : 75 cm) mit
16 708 M. (Gooden & Fox), — eine frühnieder-
ländische heilige Veronika (Nr. 127, 112 : 97 cm)
mit 19 278 M. (Bufler), — Romneys Bildnis
John Graham (Nr. 106, 75 : 64 cm) mit 25 704 M.
(F. Sabin) und Reynolds’ Bildnis Calab
Whitefoord (Nr. 129, 75:64 cm) mit 22 490 M.
(Ackermann).
Ausführlicher Preisbericht folgt.
Englische Meister
London, Nachb. 23. Mai.
Am 23. Mai fand bei Christie, Man-
son & Woods eine Versteigerung von Ge-
mälden alter Meister und Handzeichnungen
von Thomas Gainsborough statt, die ein Ge-
samtergebnis von 155 600 M. hatte. Das Haupt-
stück war ein Porträt J. Rennies von Sir H.
R a e b u r n , das 14 000 M. brachte. Die nächst-
höheren Ergebnisse waren für Nr. 129, ein
Damenbildnis von J. van Ravesteyn, von
Hofstede de Groot expertisiert: 6900 M., —
für Nr. 85, Herrenbildnis von Sir P. Lely:
8600 M., — für Nr. 93, Bild eines Rennpferdes
von Ben Marshall (1830): 8500 M.
Von den Handzeichnungen Gains bo-
r o u g h s brachte Nr. 29, Schlafender Bauer
mit Vieh und Pferden (aus der Hawkins-
Sammlung): 3500 M., — Nr. 34, Waldszene
(gleicher Herkunft): 3200 M., — Nr. 40, Bauern-

wicklungen dualistisch spaltet und somit
schwächt.
Man ist fern von allem Tautologischen, ent-
ronnen der Wiederholung der biologisch ge-
wohnten Gegenstandsformen. Subjekt-identi-
sche Bildgeschöpfe stehen da; unmetapho-
rische Bilder werden geschaffen, die keiner
Beweise bedürfen. Picasso akzeptiert nicht
demütig das schicksalmäßig Gegebene. Diese
Interieurs sind streng tektonisch gebaut.
Schlapp Sentimentale sprechen hier von
Schema. Sie hatten nie begriffen, daß das
Tektonische eine der menschlich wichtigsten
Kräfte ist, kraft dessen man sich gegen
schweifenden Animismus bedrängender Dä-
monen und gegen die Monstren verteidigt hat.
Das Tektonische war der Kern bildhafter Ver-
schwörungen des Ewigen und Dauernden, also
eines der wichtigsten Abwehrmittel des Todes
und der Todesangst. Man möge vor diesen
Bildern nicht von Primitive, also rückge-
wandten Visionen sprechen; denn diese an-
scheinend einfachen Formen enthalten viel-
deutige, komplizierteste Raumorientierungen
und Bindungen. Die Kraft der Picassoschen
Linienführung liegt in der Ballung verschie-
dener Sehachsen, während die geometrische
Linie eindeutig definierbar ist. Darum bleibe
man uns auch mit der blöden Terminologie
der Abstraktion vom Leibe. Dieses Wort mag
für dekorative Stilisten gelten; doch nicht für
Kunstwerke, worin unmittelbare seelische
 
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