Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
2b 12.

n 0 t

Donnerstag, den 7. Februar ISS9.


Annftgeschichte und Periegese.

(Fortsetzung.)

S. 132 kommt der Vers, auf die schöne» Emailma-
lereien der französischen Schule, die unter dem Namen
Emaux de Limoges (nach dem Orte, wo sie zuerst Uttd
vornehmlich in eigenthümlicher Vollkommenheit gearbeitet
wurden) bekannt sind. Sie tragen zum Lheil die Namen
hrer Verfertiger, wie Leonard Limo sin, Jean
Court dit Vigier, Pierre Rcrmon, F. Laudin,
Pricur u. A., welche theils inS I6te, theils ins I7te
Jahrhundert gehören. Du den vom Vf. dort beigebrachten
reichhaltigen Nachweisungen liefern eine wir von ihm uns
zugekommene nachträgliche Notiz, die wir hier wörtlich
folgen lassen:

„Ich bi» im Stande, den Notizen über die Email-
Maler von Limoges, welche in meiner Beschreibung der
in der Berlinischen Kunstkammer vorhandenen Kunst-
sammlung enthalten sind, noch einige Nachträge hinzn-
Zufügen. Ich verdanke dieselben dem Director der Kunst-
kammer, Hrn. v. Ledebur, dem sic kürzlich von einem
französischen Kunstforscher, Hrn. Didier-Petit aus
Lvon, der die bedeutendste Sammlung von Emaillen in
Frankreich zu besitzen und seine Kenntnisse zum Theil aus
Archivalien in Limoges selbst geschöpft zu haben versichert,
bei einem Besuche der Kunstkammer mitgetheilt sind. Hof-
fentlich haben wir von Hrn. Didier-Petit ein lirerari-
fchcü Werk über seine Forschungen, die eine Lücke in der
Geschichte der modernen Kunst ausfüllen dürften, zu er-
warten.

Die älteren cmaillirten Ornamcntstrcifen :c. byzan-
tinischen Stvles, von denen ich S. 17 spreche, hält Herr
Didier-Petit für wirklich constantinopolitanischcs Fabrikat:
Limoges sep erst unter König Franz I. eine Werkstätte
dieses Knnstbetriebcs geworden. (Wie sich lezterc Angabe
zu der von Hrn. Duchesne d. ä. mitgetheilten und von
mir aufgenvmmenen Notiz über das hohe Alter dieser

Technik in Limoges verhalte, muß ich dahin gestellt lassen,
muß zugleich aber auch bemerken, daß cs mir nicht ge-
> lnngen ist, der Quelle, aus welcher die Behauptung des
Hrn. Duchesne hervorgegangen seyn dürfte, auf die Spur
zu kommen.)

Als einer der ältesten Künstler, die zu Limoges gear-
beitet haben, komme ein, dem Namen nach, noch Unbe-
kannter vor, der sich, zweifelhaft: ob I I) oder M D, in
Monogrammen nenne; Hr. Duchesne erkannte das auf
Nr. 211 (Monogr. Taf. 8) enthaltene Monogramm, dessen
Aechtheit somit eine sicherere Bestätigung gewinnen dürfte,
für das diesem Künstler angehörige.

Der Emailmaler I. Court (Nr. 223—228) schreibe
sich anderweitig auch I. Courteys oder Courtois.
Aus derselben Familie scy auch der, sehr vorzügliche, Künst-
ler P. C., — dessen ich, nach der Mittheilung des Herrn
vr. Waagen (Kunstwerke und Künstler in England, kl,
S. 422), welcher diese Bezeichnung auf einer Schaale zu
Castle Howard gefunden, in der Anmerkung zu S. 134
gedacht habe; ausführlich schreibe derselbe sich P. Cor-
teys, und später P. Courtois; seine Thätigkeit falle
in die Jahre von 1530-60. Ebenfalls im sechszehnten
Jahrhundert komme Snzannc Courtois vor.

Den P. Rermon (Nr. 229—234) bezeichnet Hr. D-
als einen Deutschen, der sich anfangs P. 01 ermann,
später Rermon, aber auch P. Naymond nenne. Ihm
sey derselbe nur in den Jahren 1525—156; vorgckommen;
die in meiner Beschreibung angeführten späteren Daten,
bis 1571, waren ihm neu.

Der sehr bedeutende Künstler, der sich mit dem Buch-
staben J. P. bezeichnet (Nr. 236 — 258), schreibe sich an-
derweitig mit vollständigem Namen I. Poncet und
gehöre dem Ende des sechszehnten Jahrhunderts an.

I. Laudin (Nr. 245-252), dessen Vorname Jo-
seph sei), zeichne sich als der beste unter der Künstler-
familie dieses Namens aus, welcher leztcren noch zu An-
fänge des achtzehnten Jahrhunderts N. Laudin angehört.
Register
Für diese Seite sind hier keine Informationen vorhanden.

Spalte temporär ausblenden
 
Annotationen