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Erich nach Bendemann's «Mädchen am Brunnen," eine
Radirung, «die Flucht," nach Lessing, dann lithographirtc
Blätter nach Kretzschmar's «stiothkäppchcn" und Hilde-
brandt'S «Mährchenerzählrrin" und dessen «Chorknaben."
Zur besonder» Ehre gereicht aber uns Deutschen Fel-
sing's Kupferstich nach Bcndemann's »Mädchen am
Brunnen," und für 1859 hat der Düsseldorfer Verein
wiederum bei Felsing einen Kupferstich nach Köhler's
«Poesie" bestellt. Gewiß ist mau dem so thätigen Der-
waltungsrathe dieses Vereins auch für die drei lezten
Blätter, Kupferstiche: i) von Hoffman» »ach Scha-
dow's «Christus im Schooße der Maria.» 2) von Keller
«Hübner's Roland, welcher die Prinzessin von Gallizien
aus der Räuberhöhle befreit," und 5) von Schäfer
„Steinbrück's Genofeva," verpflichtet. Ref. behält sich vor,
über diese noch besonders einige Bemerkungen zu geben.

Die großen Kunsivercine werden, vermöge ihrer
Mittel, um wahrhaft bedeutende Bilder niemals in Ver-
legenheit kommen, und den kleinern Privatsammlern ihre
Besitzthümer zu solchen Zwecken gewiß stets mit Vergnü-
gen zur Disposition stellen.

Da mancher Cyklus von Vereinen durch das Zu-
sammenveranstaltcn von Ausstellungen schon wiederholt
bedeutendere Resultate erreicht hat, als einzeln stehende
große Vereine oder Akademien, so würden sic durch Zu-
sammenlreten auch höchst werthvolle Kupferstiche beschaffen,
und da, wegen zu großer Verschiedenheit der Rücksichten,
die jeder Verein Einzeln nehmen möchte. Aller Rück-
sichten fallen müssen, auch in der Wahl den wahre», rei-
nen Gesichtspunkt fesihalte» können. — Da für den Au-
genblick noch keine solche Vereinigung zu Stande gebracht
werden konnte, hat Halberstadt mit H. Lüderitz in
Berlin ein Abkommen um die nöthige Anzahl von Ab-
drücken ron der Platte getroffen, welche der Künstler,
mit auf unsere Veranlassung, nach dem hier 1858 ver-
loosten Gemälde „Romeo und Julie," von C. Sohn,
ausführt.

Nur aus Liebe und wahrem Interesse für die Kunst
sind vorstehende Andeutungen gegeben; eS soll kein Vor-
wurf für das Geschehene darin liegen. Ref. wünscht allein
dadurch der ferneren Entwickelung dieses Zweiges des
allgemeinen Kunstlebens förderlich zu ftvn.

Halbcrstadt, im Febr. 1850.

vr. Fr. Lueaiills.

Ausstellung der KSnigUcheif Akademie zu
London 1838.

(Beschluß.)

Wir kommen endlich zu de» Porträts. — Wir sind
auf unsere englische Schule der Porträtmalerei stolz, und
das mit Recht; wir dürfen cS feyn, weil wir die Werke

eines Revnold's, Hopner, Rommcy und Lawrence
vvrzeigen können; aber neben manchem vortrefflichen
Künstler in diesem Fache haben wir keinen lebenden Ma-
ler, der ihren Verlust ersetzen und mit allgemeiner Zu-
stimmung den erledigten Thron von Lawrence einnelzmen
kann. Der Stuhl des Präsidenten ist nicht dieser Thron
- wir sagen cs mit aller Achtung gegen den vorzüglichen
Mann, der ihn ausfüllt. Phillips ist geschmackvoll;
Pickersgill ein zarter, geistvoller Colvrist; Briggs
ein männlicher Maler, dessen Bilder sehr ähnlich sind;
Roth well voll Gefühl und Feinheit; Watson Kor-
don, Say, Mrs. Carpentcr, Mrs. Robertson —
alle gut, aber nehmt sie alle zusammen und geltWilkic
als Porträtmaler in den Kauf, sie würden nicht einen
Lawrence ausmachen, viel weniger einen Reynolds:
etwas würde immer fehlen.

Die besten weiblichen Porträts (und dies ist immer
ein Beweis von des Künstlers Geschicklichkeit) sind Phil-
lip s'S Porträt von MrS. Spotliswoode; es ist sehr
glänzend gemalt und der reiche Landschaflsgrund eines
Hopner würdig; dann das Porträt der Mrs. Hcueage
von Mrs. Robertson, sehr reizend durch seinen unge-
künstelten, anmuthigcn, vornehmen Anstand, den leichtem
Guß seiner Zeichnung und den prächtigen, aber zarten
Ton seiner Farbe, der in Uebercinstimmung mit dein
Gegenstände ist.

Pickersgill thut sich nicht nur in der Färbung her-
vor, sonder» er geht darin oft zu weit, so daß er die
Gemälde überladet, und er ist überdies roh in seiner
Empfindung. Sein Porträt der Mrs. Holland Archers(2n)
ist indeß sehr schön, hauptsächlich die Hände. VonRoth-
wcll sind zwei reizende weibliche Köpfe (212), die er
„Erinnerung" benennt, und Brigg's weibliches Porträt
(265) ist sehr treu und dem Leben ähnlich, aber mangel-
haft an Anmuth und schwer in der Farbe. Seine Männer
sind viel besser.

Wilkie's Bildnis, von O'Conuel in Lebensgröße ist
sehr schön und charakteristisch, und eine gute Achnlichkeit;
als Gemälde betrachtet, vielleicht ein wenig zu dunkel in
der allgemeinen Wirkung.

Diejenigen von Mrs. Carpentcr's Gemälden,
welche so hängen, daß sic gesehen werden können, sind,
wie gewöhnlich, sehr zierlich, hauptsächlich Miß Bailey.

K»ight, dessen großes Gemälde wir bereits er-
wähnt, hat zwei oder drei sehr schöne Porträts; das des
Hrn. Harneß (Nr. io) ist ein sehr reizendes Bild, über-
dies eine gute Achnlichkeit eines sehr liebenswürdigen
Mannes.

, ! Wir kommen nun zu den Zeichnungen und M>"iatur-
> bildern. Unsere Künstlerinnen, deren wir ans vierzig sin
. Kataloge finden, glanzen dieses Jahr. Do» denen der
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