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(1836. II. Auflage, vermehrt, 1838), Ton» Ivban-
not's Zeichnungen zum Meliere (2 Bde., 1838) und zu
L. Viardot's Uebersetzung des Den Qu trete (r Bde.,
1836—1838), Grandville's witzige Scenen zu Lasen-
taine's Fabeln (2 Bde., 1836), zu Beranger's Liedern
(r Bde., 1837) und zu Gulliver's Reisen (2 Bde., 1838).
Hier ist die ganze'Leichtigkeit und der Geist der Feder-
zeichnung beibehalten. Viele interessante größere Blätter
und Verzierungen finden sich in den von Mde. Guizot
übersezten Briefen Abälards und Heloisens (2 Bde., 1838).
Die Slusgabe der Evangelien, mit Zeichnungen von
Fragvnard, hat eine Menge gutgchaltener Raudzeich-
nungen und geschma^volle Eucadremens; beinahe über-
reich an Vignetten und Verzierungen ist die Ausgabe
von Chateaubriand's Werken, zu welchen derselbe
Fragvnard die Zeichnungen geliefert. Curmcrs Evan-
gelien buch in 2 Bänden ist mit großem Lurus ausgc-
siattet: Initialen und Ornamente sind namentlich zu
loben, so wie die von Breviere, Smith u. A. mei-
sterhaft geschnittenen Landschaften, Copicn der Stahlstiche
in Muirap's Landscape Illustrations of llic Bilde. Die
nach einem großartigen Plan angelegte, aber leider bald
unterbrochene Geschichte und Beschreibung der Städte Eu-
ropas, unter N i s a r d's Leitung, enthält gleichfalls
treffliche, in England gearbeitete Veduten. Nicht minder
zeichnet sich ans Lson de Laborde's großes Werk:
Voyage de l’Arabie Petree * (1835-1831), zu welchem
der Verfasser selbst eine Zahl Vignetten geliefert hat.
Derselbe hat bei seinen langjährigen und gründlichen
Forschungen über den Bildcrdruck sowohl das Historiiche,
wie Theorie und Praris der Kunst stndirt, und sich in
zahlreichen und gelungenen Nachbildungen älterer Werke
versucht. Ein Facsimile eines der Blätter aus dem viel-
besprochenen Holbein'schen Todtcntan; (die Herzogin) ist
namentlich zu loben. ** Die Proben, welche mir von
Holzschiutten nach Horaz Vcrner's Zeichnungen zu
Laurent's Geschichte Napoleons, nach Tonv Iohan-
uot's Zeichnungen zur Hisioirc de Manon Lescant etc.,
Zu Gesichte gekommen, sind vortrefflich. Noch bleibt mir
ein größeres Werk zu nennen übrig, Herrn ».Baratt-
te's llisioire des Ducs de Bourgogue de la maison de
''aiois. Mit Ausnahme einiger Fleurons ic. sind die
Holzichnitte auf einzelne Blätter abgezogen. Die meisten
derselben sind von 2- und C. Thompson, nach Zeich-
ungen von T. Iohannot, E. Delacrvir, j. Lecurieur,

Scl"»geue

Ansschie» bei Original»^' " 9rc6<" luhograpdirten

tun/, (856, Nr! t " ^offelschen Allgemeinen In-
der Jüngere.« ' -inmohr'z „Han» Holdei»

^ Devcria u. A. Bisweilen ist der Effekt vielleicht etwas
zu sehr gesucht. Die Porträts in ganzer Figur sind säst
sämmtlich meisterhaft. In demselben Stvl sind die Blatter
zu Thierry's Oonqnele de I'Angleterre par les ^or-
inands. — Das Beispiel des Penny-Magazine rief UI
Frankreich mehrere ähnliche Zeitschriften in's Leben, Z-D-
das Magazin pittoresque , Magazin univcrsel u. s- U'.
Sie bebalfen sich meist mit abgeklatschtcn englischen Stöcken,
und förderten die Kunst um so weniger, da der Druck
fast durckgehcnds nachlässig besorgt ward. Eine rühmliche
Ausnahme machen die lezten Bände des Müsse des ko-
iniiles, welches seit 1834 besteht. Es finden sich nament-
lich im Jahrgang 1837 und der ersten Hälfte von 183S
manche vortreffliche Arbeiten von Andrew, Best und
Leloir (in Gemeinschaft), nach Zeichnungen von DU-
pressoir. Wattier, Fransais u. A. In den neue-
sten Lieferungen ist dagegen eine merkliche Abnahme zu
spüren.

(veschlusi folgt.)

<£. F Lessing's tansen-Ziihnge Eiche.

Nicht Lessing's Historienbilder allein machen einen
höchst ergreifenden Eindruck, auch seine Landschaften ath-
meu tiefe Empfindung und sind Zeugen seines bochpoeti-
s»en Geistes. Mit Recht sagt der Berichterstatter in
Nr. 54 des Kunstblatts von 1838 in seinen Bemerkun-
gen über drei in Frankfurt ausgestellte Gemälde dieses
Meisters: sie seyen so höchst ausgezeichnet, daß in neuerer
Zeit keine Schule und kein Land Bedeutenderes im Land-
schaftsfache anfzuweisen vermöge.

Die größte und dnrchgebildctste dieser Landschaften,
von 57^ und \'/, Fuß Größe, zeigt als Hanptgcgenstand
die tausendjährige Eiche an dem felsigen Ufer eines
Gebirgswaffers, welches zwischen steilen Felswänden mun-
ter fortfließt. Vor dem Muttergottesbilbe an diesem
tausendjährigen Altar der Natur kniet ein Ritter und
eine Edeldame im Costüm des frühesten Mittelalters und
verrichten andächtig ihr Gebet. Ihre Sanmroffe ergnicken
sich durchweinen frischen Trunk ans dem silberklaren Bache.

E. Steinbrück hat dieses wahrhaft religiöse Bild
der^ Natur mit ganz besonderer Treue gezeichnet und
geistreich radirt; dann Steifen fand die Platte »och
fleißiger ausgcführt, und so ist ein Blatt geliefert, welches
zu den interessantesten Kunstwerken dieser Gattung gt'
hört, und besonders den vielen Verehrern Lessing's höchst
willkommen sepn wird. Der Stich ist im Lichten 1-7,
und 21 Zoll groß, und von den Künstlern selbst um den
höchst mäßigen Preis von 2 Rthlrn., sicher auch auf dem
Wege des Kunsihandels, zu erhalten.

->lrau,wörtlicher Redakteur: De. Schorn.

LucanuS.
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Dr. Fr. Lucanus: Carl Friedrich Lessings tausendjährige Eiche
 
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