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2b 62

Kunst-Wlatt

Donnerstag, den 1. August 1839.

Kunstgeschichte.

2) Notizie epigraficlie degli artefici marmorarn
romani dal X al XV secolo ordinale ed illu-
strate da Carlo Promis. Torino 1856.

(Fortsetzung.)

DenPaulusMarmorarius, von seinen Söhnen
«u, dem mehrfach erwähnten Tabernakel in St. Lorenzo
verewigt, habe auch ich sonst nirgend angetrcffen. Ob
nämlich jener, der sich nach Witte an einem Grabe in
St. Giovanni in Ferentino so nennt, derselbe scy, wird
füglich unentschieden zu lassen sevn. Jenen aber und
seine Sohne wird man für Rom er zu halten haben, die,
in ihrer Vaterstadt arbeitend, nicht nvthig hatten, ihren
Geburtsort ausdrücklich beizufügcn. Promis druckt diese
Inschrift aus St. Lorenzo von neuem ab; die andere vom
Kandelaber aus St. Paul gibt er nach Monsignor Nu
colai. Die an sich sehr wahrscheinliche Meinung, daß der
an demselben genannte Nicolalis (de Angele) der Sohn
des schon in St. Lorenzo aufgeführten Angelo sey, wird
noch dadurch bestätigt, daß wir ihn im Jahr 1170 in
der Kathedrale von Sutri mit seinem anonymen Sohne,
und zehn Jahr später nochmals allein in einer vom Padbe
Casimiro uns erhaltenen, überaus langen Inschrift an-
treffen. Die zwei lezten Reihen derselben

Nicolaus de Angelo fecit hoc opus,

Jacob 11s Laurenti i fecit Iias XIX c01 um 11 as
cum c a 1» i t e 11 i s suis

find von besonderer Wichtigkeit, weil sie die ältesten Cos-
niaten mit den Steinmetzen der früher»Zeit in unmit-
telbare Verbindung bringen. Diese Inschrift befand sich
ehemals in St. Bartolomco auf der Tiberinsel, und
zwar in der Konfession, deren Verschönerung eben in ihr
erwähnt wird. Die lezte Reihe ist uns noch in St. Alessio
ans dem Aventin erhalten; dem Herrn v. Rumvhr muß
diese Notiz unbekannt gewesen seyn, er würde sonst diese

Worte nicht auf das Chor der zulezt genannten Kirche
bezogen haben. — Promis, den Jacob bloß als Gehülfen
des Petrus nehmend, und sein Verhältnis' zu den übrigen
Coömaten übersehend, gerätb von Haus aus in einen
Jrrthum, der sich dann später bei der Genealogie dieser
Familie bestimmter heransstellt. — Gegen Ende dieses
Jahrhunderts (1197) treffen wir noch einen Petrus
ohne weitere Beziehung an dem schönen Ambo in St.
Vittorino bei Aquila, mit dem Epitheton a'mabilis.

Den Anfang des dreizehnten Jahrhunderts be-
zeichnen uns Johannes und sein Gehülfe Andreas,
die ohne Angabe ihrer Heimath an dem Ambo in Alba
Fucense figurircn.

Civis Roman, doctissimus arte Jobs.

Cui collega bonns Andreas detulit honus
Hoc opus exelsum (sic) strussernnt mente periti
Xobilis et prudens Oderisius abfuit (sic) alias.

Der Styl dieses Werks und die Form der Buchstaben
lasse» keinen Zweifel, daß cs in diese Zeit zu setzen, seine
Aehnlichkeit mir einem andern Ambo in Corneto bestätigt
die Vermuthung, daß Johannes der Sohn des dort er-
wähnten Quitto (Guido) sey. Nach einer sehr ausführ-
lichen, an Inhalt und Form der eben aufgeführten ver-
wandten Inschrift ward der Ambo in Sta. Maria in
Castello zu Corneto um das I. 12N9 vollendet. Man
kann nicht sagen, daß Johannes, der Sohn, sich hier ein
größeres Lob gesichert, als man dem Vater wegen des
Tabernakels in derselben Kirche zollen konnte. Gewahrt
man nun auch bei näherer Betrachtung, daß der Ambo
ehemals wirklich' auf prächtigere Weise mit Musaiken ver-
ziert war, als sein jetziger Zustand cs vermuthen läßt,
mithin also in gewisser Beziehung das Epitheton der
Inschrift „von Gold und Marmor glänzend» rechtfertigt;■
so ist doch die Arbeit, verglichen mit andern gleichzeitigen
römischen Werken, so ordinär, daß man wohl mehr Un-
j Nichtigkeit als Nachlässigkeit darin z» erkennen hat. Sein
j Gehülfe Andreas erscheint nochmals in der genannten
Kirche zu Alba an den marmornen Tafeln des Chors,
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