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246

aber hier schon als Magister Romanus. Dort gibt noch
eine andere Tafel von andern Künstlern Kunde, welche
gleichzeitiz mit Andrea an diesem Werk beschäftigt seyn
mochten:

Alias Odcrisius
Fieri fecit

Magister Gu alter ins
Cum Moronto et

Petrus (sic) fecit hoc opus.

Von Gualtieri und Moronto findet sich weiter keine
Spur; Petrus ist verniuthlich derselbe, den wir schon aus
St. Vittorins kennen. Wenn der Vers-, um den Por-
tikus des Doms in Oiieti in dieses Jahrhundert ;» ver-
setzen, anführt, das, Vorhallen der Art namentlich nur
von römischen Künstlern angewandt wurden, und dann,
um dies zu beweisen, den Porticus in Nepi für ein
Werk dcS zwölften Jahrhunderts ausgibt, so ist er in
Bezug auf den jetzigen Zustand desselben in entschiedenem
Jrrthum. Allerdings ist unter demselben folgende von
mir an Lrt und Stelle kopirte Inschrift eingemanert:

-j- opt.

Tibi vere virgo maria

psul (presiil) Marlin, ccli lerraequc

regine.

Anno millciio cenleno lerque
viceno bis decimo (1180).

Die gothischen Verzierungen aber, welche über den drei
Bögen sichtbar sind, verweisen das Ganze in eine bedeu-
tend spätere Zeit.

Am Glockenkhnnn in Rieti erscheinen (1252) die
Meister Petrus, Andreas und Henricus. In
Petrus will der Verf. denjenigen wiedercrkennen, welchen
wir am Ambo in Alba Fuccnse kennen gelernt haben;
obwohl dies möglich ist, bleibt doch dabei zu bedenken,
daß eine vierzig- bis fünfzigjährige Thaligkeit eines Künst-
lers nicht gerade zu den gewöhnlichen Erscheinungen ge-
hört. Ein Andreas wird wieder an dem bischöflichen
Palast derselben Stadt genannt, welcher, von Pisano an-
gefangen, seincrLcitung anvertraut gewesen zu seyn scheint.
Tum (1283) Pisani sic opus incipilur
Andreas operi prefeclus meine peritus
Hoc Studio fieri fecit et arte cilus.

Die Dermuthung von Promis, daß hier Giovanni Pi
ianv gemeint sey, dürfte durch andere Nachrichten bcstä
ttgt werden;* immer sezt eine solche Nennung in Bauscl
und Bogen einen schon bekannten und berühmten Archi
tektcn voraus. Doch würde ich nicht wagen, aus de»
R ügen.puiiaude dieses Werks irgend eine Bestätig»»!
für d>e,e Behauptung herzunehmen. Lind wir doch bi,

* Daß übrigens Sie

als so aenanni wm,*1!”' ^ 'sano nicht leicht anders
als^o genannt werde, bemerkt schon Ciampi Arrcdi ctc.

dahin über Giovanni Pisauo als Architekten höchst »oth-
dürftig unterrichtet.

Die Genealogie der Cosmaten, zu der er nun
übergeht, ist aller Mühe ungeachtet, die der Vers. sich
in dieser Beziehung gegeben, unvollständig und falsch aus-
gefallen, weil er den oben angesührten Lvrenzo und
dessen Sohn Jacob übersieht, die Stammtafel mit Cvsma
anhcben und dessen Nachkommen in dieser Ordnung auf-
einander folgen laßt:

Cosma

Lucea Jacopo

Cosma

>

Giovanni — Deodato.

Lvrenzo, um dies hier einznschaltcn, wird außer
St. Bartolomeo (wovon schon oben) noch in Fallerr
bei Civita- Castellana und in Araccli genannt. Die
Inschrift an dem Ambo in Araeeli, welche Promis, ohne
Grund, in das fünfzehnte Jahrhundert versehen wilst
muß er nach dem Padre Casimiro gegeben und sicherlich
nie an Ort und Stelle verglichen haben. Statt:

inagister cosma cum Jacobo fllio suo Iiujus
operis inagister fuit

lese ich auf drei verschiedenen Marmorstreifen ganz deutlich:

Laurentius cnin Jacobo fiiio suo Iiujus operi»
niagister fuit. *

Da an dem Portikus von Civita-Castellana Jacob sich
im I. 1210 schon mit seinem Sohn Cosma nennt, so ist
mehr als wahrscheinlich, daß beide Hauptthüren von Fal-
leri und von Civita-Castellana, ** an denen sich noch
Laurentius m>t seiuem Sohn Jacob verewigte, in die
Zweite Hälfte des zwölften Jahrhunderts zu setzen seyen.
Man wird dies noch näher bestimmen können; der Zusatz
magislri doctissimi Romani scheint die Thür i» Civita-
Castellana um einiges älter zu machen, während die ein-
facheren Worte in Fallen: Laurentius cum Jacobo fiiio
suo fecit hoc opus schon das Bewußtst'»» eines durch
frühere Arbeiten erworbenen Rufes anzndenten haben.
Darf man nun auf so geringe Indizien weiter bauen, to
würde der Ambo in Araeeli, wo Lvrenzo noch für nöthig
hielt, sich als Magister z» bezeichnen, etwas früher als
die eben besprochene Thür beschafft levn. Auf jeden Fall
wird er vor 1205 gesezt werden müssen. In diesem Jahr

* So auch bei Plalner Beschreibung Roms, Band S. ®- 3 ”'
Die Inschrift von Fatleri bei Witte, Kunstblatt W-V
5. 182 5. Die von Civita: Laurentius o»m - crunt
fiiio suo magislri doctissimi Romani hoc opus ICC

(nnedirt).
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