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247

nämlich erscheint Jacob zum ersten Mal allein, und zwar
als Magister auf dem Architrav ZU S. Saba, nachdem
er in der detaillirtcn Angabe in St. Bartolomeo noch
seinen Vater angeführt hatte, vermutblich um seinem
bis dahin wenig bekannten Namen mehr Gewicht zu ver-
schaffen. Zwischen diese Arbeit und die Thür von S.
Saba würde ich die Scitcnthür in Civita-Castcllana
einreihen, und somit diese und die anderweitig bekannten
Werke so ordnen:

1) Jacob mit seinem Vater a) Hauptthür von Civita-
Castcllana, b) Ambo in Araceli, c) Hauptthür in
Fallen.

2) Als Sohn seines Vaters in St. Bartolomeo.

3) Allein a) Scitcnthür in Civita-Castcllana, * •>) &t.
Saba.

4) Mit seinem Sohn Cosma a) am Portikus von Civita-
Castcllana und i>) an dem Thor von St. Tvmmasv
in Formis, jczt Villa Mattel.

Nach einem Gesetz, das überhaupt bei den Eosmaten,
und namentlich bei Lorenzo und Jacob zu verfolgen ist,
dem nämlich, daß sie vom Ueberladenen zum Einfachen
vorschreiten, ist unter 3) S. Saba nach Civita-Castellaua,
und, wofür überdies historische Daten sprechen^ St. Tom-
maso in Formis nach dem herrlichen Portikus von 12io
aufgereiht worden. In diesen beiden zulezt genannten
Werken erblicke ich zwei Lriginalschöpsnngen, denen in
dieser Epoche sehr wenige Monumente im übrigen Italien
sich vergleichen lassen.

Mit Cosma beginnt unser Vers., wie geagt, die
Reihe dieser Familie, ohne auf die Verwirrung zu achten,
welche namentlich dadurch zum Vorschein kommt, daß er
aus zwei Jacob nur eine einzige Person, dagegen aber
aus dem früher» Cosma deren zwei, und noch dazu gleich-
zeitige zu machen sich genöthigt sieht. Sonst hat er die
auf die>en Künstler bezüglichen Inschriften vollständiger,
und seine Werke chronologisch richtiger zusammengcstellt
als Witte. Sie ordnen sich in der Kürze so: Als Ge-
hülfe seines Vaters wird er zuerst am Portikus in Civita-
Castellana und bei St. Tomniaso, in Formis genannt;
dann 1226 in der Inschrift allein; *** bei de Magistris
aber gemeinschaftlich mit Luca und Jacomo, am Fußboden
der Hauptkirche zu Anagni; 4 250 allein in der Crppta
derselben Kirche, ff und ebenfalls dort noch ein anderes

- Ma. Jaco. — t Raincrius Rodulfi ficri fccit.

Dieses Thor muß nach ms falle»; früher war der
Orden für Loskaufung der Christensklaven nicht von
Honorius III. bestätigt worden.

>»»» Die Inschrift bei Witte I. c., Boldetti u. s. w.; das
Werk von de Magistris führt den Titel: Storia della
ciila e basilica di Anagni, Roma 1717 ; vergleiche dort
S. 6 5 und folgende.

t Vergleiche die eben tilirten Schriften.

Mal gemeinschaftlich mit seinen eben genannten Söh-
ne». * In der lezten ist eben so wenig die Jahrzahl
beigefügt, als in der, welche sich am Klostergang in St.
Vencdetto in Subiaco befindet, sowohl ihn als seine beiden
Sohne nennt, und nach einer handschriftlichen Chronik
des Klosters in das I. 4235 gesezt wird. ** Der Fuß-
boden in Anagni nun ist ganz den übrigen Mnsaikfuß-
böden ähnlich, welche sich in Rom und dessen Umgegend
in Kirchen und Basiliken bis tief ins löte Jahrhundert
erhielten. In der Crppta wird man sowohl seine als
seiner Söhne Thätigkeit nicht wohl weiter als auf Ein-
zelnheiten ausdehnen dürfen. •'■'** — Cosma beschließt mit
seinen Söhnen die eigentliche Reihe der Steinmetzen oder
Architekten in dieser Familie. Den Lucas kennen wir
nur auü Inschriften, die ihn mit seinem Bruder und
Vater nennen; Jacob scheint selbstständiger, und nament-
lich an dem Klostergang in Subiaco eigens thatig gewesen
zu sepn. ff Man kann hier nämlich, wie mir däuchr,
neben der andern Inschrift in Hexametern (welche den
Cosma mit Jacob und Lucas nennt), nur an den jüngern
Jacob, nicht an den ersten des Namens denken, auch ivenn
man die Eigenheit des älter» Jacob, immer o,,c opus
in seine Inschriften zu setzen, dabei unberücksichtigt lassen
will, ff

Können wir nun auf diese Weise die Thätigkeit des
Cosma in nicht allzugroßen Absätzen bis um die Mitte
des drillen Jahrzehnts im dreizehnten Jahrhundert ver-
folgen, so mangeln uns von da bis gegen das Ende dieses
und den Anfang des folgenden Jahrhunderts allc.Nach-
richten sowohl über ihn als über seine Söhne. Promis
freilich trägt kein Bedenken, denselben Cosma im Jahr
1210 und im Jahr 1277 (an dem Gebäude Saucta Sanc-
torum) arbeiten zu lassen; das Beispiel des Jacobo da
Turrita aber, welches er, um Aehnliches wahrscheinlich * I II

* Zuerst bei Marangoni in seiner Istoria di Sancta Saric-
torum (1747); dann bei d'Agincourt.

*> Promis wagt hier in einer Nole die Vermnthung, dag
auch die Klostcrhbfc von St. Lorenzo und von S.
Sabina in Rom auf Rechnung der CoSinate» kom-
men; die Widerlegung dieser unbegründeten Meinung
werde ich anderswo versuchen. — Es ist unbegreiflich,
wie er die Klosterhbfe i» Mo »reale und in St. Ma-
ria in Kradi (bei Viterbo) diesen vergleichen kann.
Beide haben Spitzbögen und find eben so sehr unter
sich, als von den genannten, und von St. Pattl und
St. Giovanni im Lateran verschiede».

--- Promis versteht diese Inschrift auch bloß von den ein-
zelnen „ahhallimenti,« die im I. 1230 statt hatten.

I Magister Jacobus Rom. iccit hoc op. über einer zugc-
mauerte» Thür im Bogen. — Von Rnmohr denkt hiev
an den älter» Jacob.

II Sowohl bei ihm als bei seinem Vater ist diese Nach-
lässigkeit oder Unwissenheit bemerkbar (Araceli); die spä-
ter« Cosmatcn waren in dieser Beziehung glücklicher.
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