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such die erbitterl'ste» Gegner der Maler ftp» müssen: ^
denn, ausser dem, dass wir diesen Dämonen stets die ;
scheußlichsten Gestalten geben, malen wir ja nichts als
Heilige auf Wände und Hol;, und helfen so dir Menschen
frömmer machen, zum großen Verdruß jener Teufel. Die
Gewalt, welche ihnen aber in der Nacht gegeben ist, be-
nutzen sie gegen unS und werden Euch wohl noch schlim-
mer mitspielen, wenn Ihr das frühe Aufstehen und Wecken
nicht einstellt." Diese Worte, welche der Geistliche be-
kräftigte, haltenden Erfolg, daß der Meister das frühe
Ausstichen, und die kleinen Geister ihre nächtlichen Besuche
einstellten. Die Sache verbreitete sich in der Stadt und
es schrieb sich die Gewohnheit der Maler daher, nie vor
dem vollen Morgen an die Arbeit zu gehen.

Als Busslrlmacco sich hinlängliche Kenntnisse in seiner
Kunst erworben batte, verließ er Andrea Tafo und begann
für sich zu arbeiten, wo es ihm nicht an Beschäftigung

fehlte. Er mierbete sich ei» Haus und kam neben einen

Wollenweder zu wohnen, dessen Frau sich immer nach Mit-
ternacht, wenn Buonamico kaum schlafen gegangen war,
erhob und an ihr Spinnrad sezte. Unglücklicherweise

pflanzte sie sich stets an die Wand, an welcher Buffal-

macco's Bett stand und spann die ganze Nacht an ihrer
Wolle fort. Da der Maler dadurch sich alles Schlafs be-
raubt sah,. so besann er sich, wie er der Sache abhelfen
könne. Er bemerkte bald, daß hinter der Aiegelmauer,
welche seine Wohnung, von der des Nachbarn schied, der
Herd seiner Nachbarin war, und dass er durch eine Spalte
sehen konnte,, was diese am Feuer mache.. Cr durchbohrte
einen Stock, gab acht, wenn die Frau ihr Feuer verließ
und that dann vermittelst des Stockes so viel Salz, als
er mochte, in die Töpfe der Nachbarin. Wenn sich nun
der Wollenweber an den Tisch sezte, um zn essen, so fand
er bald die Suppe, bald das Fleisch versalzen. Ein oder
zwey Mab hatte er Geduld und brummte nur was weniges.
Als er aber sah, daß das nichts half, drohte er der armen
Frau, die in Verzweiflung war, da sie mir dem Salzen
ihres Kochwerks Umzüge Heu zn wissen glaubte, garbart
mit dem Stock; endlich, weil das Versalzen gar. nicht
nachließ, ließ er sie wirklich die Härte deS Rohres fühlen,
worüber die Frau laut zn weinen, und die Nachbarn um
Hülfe anzurufen anfing. Unter denen, welche sie rief, war
auch Buffalmacco; er kam und ließ sich die Sache nach der
ränge und Breite erzählen. Als er alles gehört batte, sagte
er zu dem Wollen weder: „Wahrlich, Freund/ Jhrsepd un-
bescheiden. Ihr b-klagt Euch, daß Euer Essen Morgens
und Abends versalzen ftp, und ich wundere mich, daß
Eure gute Frau überhaupt etwas Eßbares kochen mag. Ich
weiß nicht, wie sie sich den Tag über bindurch auf den
Füßen erhält, wenn ich bedeute, daß sie die ganze Nacht
an ihrem Spinnrade sizt und wie ich glaube, kaum eine
Stunde schläft., Macht, daß sie es aufgjbt, um Milter-

nacht «ufzustehen, und laßt sie gehörig ausschlafen, so wer-
det Ihr sehen, daß sie Eure Suppen kocht, wie sich'«
gebührt." Er wandte sich nun an die andern Nachbarn,
die ihm recht gaben und seinen Rath prießen. Der Weber
glaubte seinen Worten und befahl der Frau, nicht mehr
vor Tag aufzustehen. Die Suppe war von nun an nicht mehr
unvernünftig gesalzen, cs wäre denn, daß die Frau einmal
zu früh aufgestandcn wäre, wo denn Buffalmacco sogleich
wieder zu seinem Mittel griff und sich so endlich völlige
Ruhe verschaffte. .

Au den ersten Arbeiten Buffalmacco's zu Florenz ge-
hören die Malerepen in dem Nonnenkloster von Faenza,
wo heutzutag das Castcllo di S. Glon. Battista steht. Die
ganze Kirche war von seiner Hand gemalt. Unter andern
Darstellungen aus dem Leben Christi malte er auch den
Mord der unschuldigen Kinder, und stellte die verschie-
denen Leidenschaften der Menschen sehr lebendig dar. Er
wusste vorzüglich in einigen Ammen und Müttern, welche
die Kinder den Mördern zu entreißen suchen, Aorn und
Wuth, Liebe und Schmerz geschickt Luszudrücken. Jen«
Kirche ist jezt zerstört, aber man bcwadrt »och ein altes
Blatt, auf welchem Buffalmacco's Zeichnung von diesem
Morde von seiner eigenen Hand zu sehen ist..

(Der Beschluß folgt.)

Römische Mterthümer iw Salzburg.

Von Fr. S. K.

(Beschluß.>

Wir wolle» demnach die vorzüglichste» ans de» neuer-
lichen Grabungen hervorgegangene» Gegenstände gedrängt
berühren:

Sir bestehen in Ringen von Gold und andern Me-
tallen, auf deren Plättchen von verschieden«» schönen und
seltenen Sleinarten man entweder im bas-relief oder ein-
geschnitten, Figuren und Köpfe unendlich klein erblickt. Ei-
ner dieser Ringe bildet ein Herz von gvldpunktirter hell-
brauner Steinart, oder Schmelze, worauf das Auge wohl-
gefällig verweilet. Dieses Herz wird' durch ein silbernes
Deckelchen geschüzt. Weiter finden sich Siegelring«, wor-
mrter ei» massiver, umfassender, augenscheinlich von Ei-
sengehalt, gestanden zu haben scheint, welcher wahrschein-
lich ein AmtSvorstehers- Siegel gewesen sev» mag. Auf
de» vier Blattccken stellen sich Embleme, welche für dir
Colonre-Berhältniffe der von den Römern unterlochke» Pro-
vinzen und deren Regierung, eine» Fingerzeig gebe», im
geäzten Zustande dar.

Viele Münzen römischer Imperatoren (die geschichtliche
Bekräftigung der Acchtheit der Birgelsteinschen Alke.thü-
mer) Unguente», Phiole» van Glas und Thon, Gebilde von
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