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Vermischtes — Berichtigung — Anzeigen
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det: vom preußischen Staat war ihm durch die Landes-
kunstkommission die Schmückung der Aula des Kgl. Gym-
nasiums in Cöln-Mülheim aufgetragen. Engel hat den Aus-
zug der Jugend in den Augusttagen 1914 in einem treff-
lich komponierten Werke verkörpert, mit Herz und Können,
frei im Gefühl und ernst in der Arbeit, als ein gutes und
die Jugend anfeuerndes Stück deutscher Malerei, dem
man gerne Reverenz macht.
Die städtische Kunstgewerbeschule zu Düsseldorf
wird endgültig am 1. April 1919 aufgelöst werden. Der preu-
ßische Handelsminister hat jetzt seine Zustimmung gegeben.
Professor Georg Wrba hat für die Friedrich-August-
Brücke der sächsischen Residenz das Reiterstandbild des
Königs Georg modelliert.
Als eine der Basler Veröffentlichungen zum 100. Ge-
burtstage Jakob Burckhardts erscheinen jetzt, von der
dortigen Historischen und Antiquarischen Gesellschaft
herausgegeben, bei Benno Schwabe die Vorträge des be-
rühmten Gelehrten zum ersten Male im Druck. Es sind
24 an der Zahl, die Burckhardt in den Jahren 1844 bis 1887
gehalten hat. Herausgeber ist Professor Dr. Emil Dürr.
Die Gegenstände sind von der mannigfaltigsten Art und
zeigen damit den ganzen Umkreis von Burckhardts Ge-
lehrtenlum. Er sprach ebenso über die Phäakenwelt Homers
und über die Kochkunst der späteren Griechen wie über
Byzanz im 10. Jahrhundert, die Briefe der Madame de
Sevigne, Napoleon L, über Rembrandt und über Schiller.
Die Porzellanfabrik Th. Rosenthal (Selb) beabsichtigt,
in dem Dorfe Lauscha eine Künstlerkolonie anzusiedeln,
die Kunstmalerei auf Porzellan betreiben soll. Dieser Zweig
des Kunstgewerbes wurde früher in Lauscha sehr gepflegt,
ist aber später gänzlich vernachlässigt worden.
Eine Büste Max Liebermanns, die der Dresdener
Bildhauer Edmund Möller geschaffen hat, ist vom Dresdener
Albertinum erworben worden.
BERICHTIGUNG
Die Ausfuhr« von Kunstwerken aus Österreich
nach Schweden. In dem Beiblatt der Zeitschrift für
Bücherfreunde vom Juni (S. 118) findet sich in einem
»Stockholmer Brief« des Herrn Professor Dr. Friedrich
Hirth die folgende Mitteilung: »Der hohe Stand der
schwedischen Valuta verleitet dazu, Bilder erster Meister,
deren Verbleib in Deutschland und Österreich als Kultur-
notwendigkeit angesehen werden muß, auszuführen. So
langte vor einiger Zeit eine Sammlung von 70 Gemälden
aus Österreich an, die eben zum Verkaufe gelangen. Die
besten Namen sind vertreten: Rubens, Rembrandt, Hals,
Van Dyck, Nattier, Boucher, Fra Filippo Lippi, Botticelli
usw. usw. Der Direktor der Kaiserlichen Gemäldegalerie
in Wien, Dr. Glück, verstand sich dazu, den Katalog mit
einem Geleitwort zu eröffnen und auf die Bedeutung der
Sammlung hinzuweisen, während es seine Pflicht gewesen
wäre, den maßgebenden Persönlichkeiten die Anzeige zu
erstatten, daß ein künstlerischer Frevel großen Stils geplant
sei, der um jeden Preis verhindert werden müsse.« — Da
dieser Bericht von verschiedenen reichsdeutschen und öster-
reichischen Kunstzeitschriften und Zeitungen übernommen
und daher auch in den Kreisen der Künstler und Kunst-
freunde bemerkt worden ist, erlaube ich mir, an dieser
Stelle folgendes zu entgegnen: Eine österreichische Privat-
sammlung, die Werke der genannten Meister umfaßt hat,
ist mir völlig unbekannt; auch habe ich kein Bild von
der Hand derselben Künstler in Österreich kennen gelernt,
das in der letzten Zeit ins Ausland verkauft worden wäre.
Es kann daher auch nicht davon die Rede sein, daß ich
mich dazu verstanden hätte, den Katalog einer solchen
Sammlung mit einem Geleitwort zu eröffnen. Für Kenner
unserer Verhältnisse brauche ich nicht hinzuzufügen, daß
ich nach allen meinen Kräften durch Wort und Tat das
Entgegengesetzte von dem angestrebt habe, was mir
hier vorgeworfen wird, und daß es mir auch gelungen ist,
die Ausfuhr einer großen Anzahl von Kunstwerken aus
Österreich zu verhindern. Gustav oiack.
Die Stelle des dem Oberbürgermeister bzw. dessen
Vertreter unmittelbar unterstellten
Ersten Direktors des
Uallrnf-Rlchartz-Nuseums In Cöln
soll baldigst wiederbesetzt werden.
Die Anstellung erfolgt auf gegenseitige halb-
jährige Kündigung mit Ruhegehaltsberechtigung und
Anspruch auf Witwen- und Waisenversorgung sowie
Unfallfürsorge. Das Gehalt beträgt z. Zt. ausschließ-
lich Kriegsteuerungszulage 7000 M, steigend alle
3 Jahre um 400 M bis 9000 M. Unter Umständen
kann auch ein höheres Anfangsgehalt gewährt werden.
Bewerber wollen ihre Meldungen mit Lebenslauf
bis Ende August 1918 unter der Adresse „An den
Herrn Oberbürgermeister, Cöln, Rathaus", einreichen.
Persönliche Vorstellung vorläufig nicht erwünscht.
Cöln, den 30. Juli 1918.
Der Oberbürgermeister.
Die Stelle des dem Oberbürgermeister bzw.dessen
Vertreter unmittelbar unterstellten
Direktors
des Kunstjeweröe-Museums In Cöln
soll baldigst wiederbesetzt werden.
Die Anstellung erfolgt auf gegenseitige halb-
jährige Kündigung mit Ruhegehaltsberechtigung und
Anspruch auf Witwen- und Waisenversorgung so-
wie Unfallfürsorge. Das Gehalt beträgt ausschließ-
lich Kriegsteuerungszulage 7000 Ji, steigend alle
3 Jahre um 400 Jü bis 9000 Ji. Unter Umständen
kann auch ein höheres Anfangsgehalt gewährt werden.
Bewerber wollen ihre Meldungen mit Lebenslauf
bis Ende August 1918 unter der Adresse „An den
Herrn Oberbürgermeister, Cöln, Rathaus", einreichen.
Persönliche Vorstellung vorläufig nicht erwünscht.
Cöln, den 30. Juli 1918.
Der Oberbürgermeister.
Inhalt
Die »Kassler Bilder« der Eremitage-Sammlung. Von Gronau. — Nochmals der Colmarer Rembrandt! — Ludwig Eitz f; C. L. Dake f;
Albert Hahn f, Sir Charles Holroyd t- — Personalien. — Feuerbach-Denkmal in Düsseldorf. — Krieg und Kunst. — Deutsche Kunstaus-
stellung in Schweden. Sommerausstellung der Münchener Neuen Sezession. — Deutsches Kulturmuseum für Buch und Schrift. Neue
Vereinigung für Kunst in Dresden. Frauenbund zur Förderung deutscher bildender Kunst. Kulturhistorische Gesellschaft in Nürnberg. —
Zur Litterttur über das Bildnis des Admirals Pulido Pareja von Velazquez. — Hermann Schmitz, Berliner Eisenkunstguß. — Vermischtes.
— Die Ausfuhr von Kunstwerken aus Österreich nach Schweden. — Anzeigen. _
Verantwortliche Redaktion: Gustav Kirstein. Verlag von E.A.Seemann, Leipzig, Hospitalstraße IIa
Druck von Ernst Hedrich Nachf., o.m.b.H., Leipzig
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det: vom preußischen Staat war ihm durch die Landes-
kunstkommission die Schmückung der Aula des Kgl. Gym-
nasiums in Cöln-Mülheim aufgetragen. Engel hat den Aus-
zug der Jugend in den Augusttagen 1914 in einem treff-
lich komponierten Werke verkörpert, mit Herz und Können,
frei im Gefühl und ernst in der Arbeit, als ein gutes und
die Jugend anfeuerndes Stück deutscher Malerei, dem
man gerne Reverenz macht.
Die städtische Kunstgewerbeschule zu Düsseldorf
wird endgültig am 1. April 1919 aufgelöst werden. Der preu-
ßische Handelsminister hat jetzt seine Zustimmung gegeben.
Professor Georg Wrba hat für die Friedrich-August-
Brücke der sächsischen Residenz das Reiterstandbild des
Königs Georg modelliert.
Als eine der Basler Veröffentlichungen zum 100. Ge-
burtstage Jakob Burckhardts erscheinen jetzt, von der
dortigen Historischen und Antiquarischen Gesellschaft
herausgegeben, bei Benno Schwabe die Vorträge des be-
rühmten Gelehrten zum ersten Male im Druck. Es sind
24 an der Zahl, die Burckhardt in den Jahren 1844 bis 1887
gehalten hat. Herausgeber ist Professor Dr. Emil Dürr.
Die Gegenstände sind von der mannigfaltigsten Art und
zeigen damit den ganzen Umkreis von Burckhardts Ge-
lehrtenlum. Er sprach ebenso über die Phäakenwelt Homers
und über die Kochkunst der späteren Griechen wie über
Byzanz im 10. Jahrhundert, die Briefe der Madame de
Sevigne, Napoleon L, über Rembrandt und über Schiller.
Die Porzellanfabrik Th. Rosenthal (Selb) beabsichtigt,
in dem Dorfe Lauscha eine Künstlerkolonie anzusiedeln,
die Kunstmalerei auf Porzellan betreiben soll. Dieser Zweig
des Kunstgewerbes wurde früher in Lauscha sehr gepflegt,
ist aber später gänzlich vernachlässigt worden.
Eine Büste Max Liebermanns, die der Dresdener
Bildhauer Edmund Möller geschaffen hat, ist vom Dresdener
Albertinum erworben worden.
BERICHTIGUNG
Die Ausfuhr« von Kunstwerken aus Österreich
nach Schweden. In dem Beiblatt der Zeitschrift für
Bücherfreunde vom Juni (S. 118) findet sich in einem
»Stockholmer Brief« des Herrn Professor Dr. Friedrich
Hirth die folgende Mitteilung: »Der hohe Stand der
schwedischen Valuta verleitet dazu, Bilder erster Meister,
deren Verbleib in Deutschland und Österreich als Kultur-
notwendigkeit angesehen werden muß, auszuführen. So
langte vor einiger Zeit eine Sammlung von 70 Gemälden
aus Österreich an, die eben zum Verkaufe gelangen. Die
besten Namen sind vertreten: Rubens, Rembrandt, Hals,
Van Dyck, Nattier, Boucher, Fra Filippo Lippi, Botticelli
usw. usw. Der Direktor der Kaiserlichen Gemäldegalerie
in Wien, Dr. Glück, verstand sich dazu, den Katalog mit
einem Geleitwort zu eröffnen und auf die Bedeutung der
Sammlung hinzuweisen, während es seine Pflicht gewesen
wäre, den maßgebenden Persönlichkeiten die Anzeige zu
erstatten, daß ein künstlerischer Frevel großen Stils geplant
sei, der um jeden Preis verhindert werden müsse.« — Da
dieser Bericht von verschiedenen reichsdeutschen und öster-
reichischen Kunstzeitschriften und Zeitungen übernommen
und daher auch in den Kreisen der Künstler und Kunst-
freunde bemerkt worden ist, erlaube ich mir, an dieser
Stelle folgendes zu entgegnen: Eine österreichische Privat-
sammlung, die Werke der genannten Meister umfaßt hat,
ist mir völlig unbekannt; auch habe ich kein Bild von
der Hand derselben Künstler in Österreich kennen gelernt,
das in der letzten Zeit ins Ausland verkauft worden wäre.
Es kann daher auch nicht davon die Rede sein, daß ich
mich dazu verstanden hätte, den Katalog einer solchen
Sammlung mit einem Geleitwort zu eröffnen. Für Kenner
unserer Verhältnisse brauche ich nicht hinzuzufügen, daß
ich nach allen meinen Kräften durch Wort und Tat das
Entgegengesetzte von dem angestrebt habe, was mir
hier vorgeworfen wird, und daß es mir auch gelungen ist,
die Ausfuhr einer großen Anzahl von Kunstwerken aus
Österreich zu verhindern. Gustav oiack.
Die Stelle des dem Oberbürgermeister bzw. dessen
Vertreter unmittelbar unterstellten
Ersten Direktors des
Uallrnf-Rlchartz-Nuseums In Cöln
soll baldigst wiederbesetzt werden.
Die Anstellung erfolgt auf gegenseitige halb-
jährige Kündigung mit Ruhegehaltsberechtigung und
Anspruch auf Witwen- und Waisenversorgung sowie
Unfallfürsorge. Das Gehalt beträgt z. Zt. ausschließ-
lich Kriegsteuerungszulage 7000 M, steigend alle
3 Jahre um 400 M bis 9000 M. Unter Umständen
kann auch ein höheres Anfangsgehalt gewährt werden.
Bewerber wollen ihre Meldungen mit Lebenslauf
bis Ende August 1918 unter der Adresse „An den
Herrn Oberbürgermeister, Cöln, Rathaus", einreichen.
Persönliche Vorstellung vorläufig nicht erwünscht.
Cöln, den 30. Juli 1918.
Der Oberbürgermeister.
Die Stelle des dem Oberbürgermeister bzw.dessen
Vertreter unmittelbar unterstellten
Direktors
des Kunstjeweröe-Museums In Cöln
soll baldigst wiederbesetzt werden.
Die Anstellung erfolgt auf gegenseitige halb-
jährige Kündigung mit Ruhegehaltsberechtigung und
Anspruch auf Witwen- und Waisenversorgung so-
wie Unfallfürsorge. Das Gehalt beträgt ausschließ-
lich Kriegsteuerungszulage 7000 Ji, steigend alle
3 Jahre um 400 Jü bis 9000 Ji. Unter Umständen
kann auch ein höheres Anfangsgehalt gewährt werden.
Bewerber wollen ihre Meldungen mit Lebenslauf
bis Ende August 1918 unter der Adresse „An den
Herrn Oberbürgermeister, Cöln, Rathaus", einreichen.
Persönliche Vorstellung vorläufig nicht erwünscht.
Cöln, den 30. Juli 1918.
Der Oberbürgermeister.
Inhalt
Die »Kassler Bilder« der Eremitage-Sammlung. Von Gronau. — Nochmals der Colmarer Rembrandt! — Ludwig Eitz f; C. L. Dake f;
Albert Hahn f, Sir Charles Holroyd t- — Personalien. — Feuerbach-Denkmal in Düsseldorf. — Krieg und Kunst. — Deutsche Kunstaus-
stellung in Schweden. Sommerausstellung der Münchener Neuen Sezession. — Deutsches Kulturmuseum für Buch und Schrift. Neue
Vereinigung für Kunst in Dresden. Frauenbund zur Förderung deutscher bildender Kunst. Kulturhistorische Gesellschaft in Nürnberg. —
Zur Litterttur über das Bildnis des Admirals Pulido Pareja von Velazquez. — Hermann Schmitz, Berliner Eisenkunstguß. — Vermischtes.
— Die Ausfuhr von Kunstwerken aus Österreich nach Schweden. — Anzeigen. _
Verantwortliche Redaktion: Gustav Kirstein. Verlag von E.A.Seemann, Leipzig, Hospitalstraße IIa
Druck von Ernst Hedrich Nachf., o.m.b.H., Leipzig