Landschaft auf, die ich früher uie
gesehn hatte! Die Möglichkeiten
des Natur- wie des Kunstgenusses
waren erweitert, wie sie etwa beim
Abergang der bildnerischen Dar-
stellung aus dem Zwei- ins Drei-
dimensionale sich erweitern. Später
hab ich gelernt, daß es sehr, sehr
Flächen lange fest an und will
sie zusammen sehn. Soundso oft
kommt man zum Gefühl jenes
Zusammenklingens nicht, aber das
schadet wenig: das Auge übt sich
doch. Plötzlich ist das Akkordgefühl
da. And nuu leichter und leichter
mit jedemmal, bis man endlich nur
vielen ihr ganzes Leben lang geht,
wie mir's vor jener „Offenbarung"
ging — und daß diese vielen ihr
Leben lang so wenig, wie ich früher,
auch nur ahnen, wie es mit ihren
Augen steht.
Aber wie kann man sein Auge
hier üben? Zunächst einfach durch
gesammelte Aufmerksamkeit. MaN
blickt die nebeneinanderliegenden
das Auge zn öffnen braucht, um
Interessantes oder Schönes an allen
Enden zu sehen, wo man früher
nur Langweiliges erblickte. Vei dem
Zusammensehn von zwei Farben
bleibt's ja nicht, ganz von selber
genießt man des Zusammenklangs
von immer mehr und mehreren:
>,und die Welt hebt an zu singen".
And nun noch einmal, daß es
62
Kunstwart XXIV, s
gesehn hatte! Die Möglichkeiten
des Natur- wie des Kunstgenusses
waren erweitert, wie sie etwa beim
Abergang der bildnerischen Dar-
stellung aus dem Zwei- ins Drei-
dimensionale sich erweitern. Später
hab ich gelernt, daß es sehr, sehr
Flächen lange fest an und will
sie zusammen sehn. Soundso oft
kommt man zum Gefühl jenes
Zusammenklingens nicht, aber das
schadet wenig: das Auge übt sich
doch. Plötzlich ist das Akkordgefühl
da. And nuu leichter und leichter
mit jedemmal, bis man endlich nur
vielen ihr ganzes Leben lang geht,
wie mir's vor jener „Offenbarung"
ging — und daß diese vielen ihr
Leben lang so wenig, wie ich früher,
auch nur ahnen, wie es mit ihren
Augen steht.
Aber wie kann man sein Auge
hier üben? Zunächst einfach durch
gesammelte Aufmerksamkeit. MaN
blickt die nebeneinanderliegenden
das Auge zn öffnen braucht, um
Interessantes oder Schönes an allen
Enden zu sehen, wo man früher
nur Langweiliges erblickte. Vei dem
Zusammensehn von zwei Farben
bleibt's ja nicht, ganz von selber
genießt man des Zusammenklangs
von immer mehr und mehreren:
>,und die Welt hebt an zu singen".
And nun noch einmal, daß es
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