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Lanckoroński, Karl
Ein Ritt durch Kilikien: aus dem winterlichen Afrika — Wien, [1888]

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https://doi.org/10.11588/diglit.26005#0065
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VIII. PAYAS.

Um 5V2 Uhr nachmittags erreichten
wir den Konak des Kaimakam von Payas,
dessen Name aus dem des antiken Bajae
verderbt ist, das im Altertum ein beliebter
Badeort war. Hier ist Kaiser Heraklius
auf seinem Zuge gegen die Neuperser
gelandet, und Tancred hat die Stadt er^
obert, als er von Mamista weiter nach
Antiochia zog. Zu Ende des vorigen und
zu Anfang dieses Jahrhunderts waren Payas
und die Umgegend in den Händen des
Derebeys Kütschük Ali oder Chalil Bey,
der an der Spitze einer Räuberbande von
einigen Hundert Mann dem Pascha von
Adana und der Pforte selbst Trotz bot und
der Schrecken der Reisenden war. In den
nahen Bergen hatte er Scheinbefestigungen
errichtet, um aus der Ferne Furcht zu ver^
breiten, und ließ um die Zeit des Durchs
Zuges der Mekkakarawanen regelmäßig
zwei seiner Gefangenen am Tore der Stadt
auf hängen. Wenn gerade keine da waren,
mußten Strohmänner denselben Dienst
tun, um einen Tribut zu erpressen. Die
Regierung hatte, da sie seiner nicht Herr
werden konnte, den sonderbaren Einfall,
ihn zum Pascha mit drei Roßschweifen
 
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