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Lanckoroński, Karl
Ein Ritt durch Kilikien: aus dem winterlichen Afrika — Wien, [1888]

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https://doi.org/10.11588/diglit.26005#0071
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IX. ALEXANDRETTE.

Um 9 Uhr ritt ich nach Alexandrette
weiter, während mein Gefährte zurückblieb,
um einige Photographien aufzunehmen. Es
war der erste ganz nebelfreie Tag seit
Adana, und nachdem mich mein Weg
während einer Stunde durch mehrere Fluß'
mündungen und abermals hohes und dichtes
Gestrüpp geführt hatte, sah ich in der
Ferne den Hafen von Alexandrette mit
Schiffen reich besetzt in der Sonne glänzen.
Um halb 11 Uhr war ich bei den sogenannten
Jonaspfeilern, dem Strandpaß, den die hier
weit vorspringenden Berge bilden und über
den Alexander von Issus nach Myriandrus
und wieder zurück gelangte. Reste einer
Mauer oder vielleicht eines Triumphbogens
sind hier sichtbar, und der jetzige Name
kommt daher, weil der Prophet Jonas hier
vom Wklfisch ans Land gespien worden
sein soll. Ehemals hieß der Paß die Pforten
Syriens und Kilikiens, zum Unterschied
von den eigentlichen syrischen Pforten
zwischen Alexandrette und Antiochia.

Nun ging es sanft bergab, immer
nahe am Meere, während zahlreiche KameL
karawanen mit schreienden Treibern mich
am Fortkommen hinderten. Um Mittag

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