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Den zten November 1767,
Den ein und vierzigsten Abend (Freytags den roten Ju-
lius) wurden Cenie und der Mann, nach der Uhr/ wieder-
holt.*)
"Lerne, sagt Chevrier gerade hdrauS,**) führet den
Namen der Frau vou Graffigni, ist aber ein Werk des Abts
von Voisenon. Es war Anfangs in Versen; weil aber die
Frau von Graffigni, der es erst in ihrem vier und fünfzig-
sten Jahre einfiel, die Schriftstellerin zu spielen, in ihrem
Leben keinen Vers gemacht hatte, so ward Cenie in Prosa
gebracht. Malz l'^msur, fügt er hinzu, y ulnillü 8^ vers
gui exittent leur entier. „ Das ist, ohne Zweifel/
von einzeln hin und wieder zerstreuten Zeilen zu verstehen,
die den Reim verloren , aber die Sylbenzahl beydehalten
haben. Doch wenn Chevrier keinen andern Beweis hatte,
daß das Stück in Versen gewesen : so ist es sehr erlaubt,
daran zu zweifeln. Die französischen Verse kommen über-
haupt oer Prosa so nahe, daß es Mühe kosten soll, nur in
einem etwas gesuchteren Style zu schreiben, ohne daß sich
nicht von selbst ganze Verse zusammen finden, denen nichts
wie der Reim mangelt. Und gerade denjenigen , die gar
keine Verse machen , können dergleichen Verse am ersten
entwischen; eben weil sie gar kein Ohr für das Metrum
haben, und es also eben so wenig zu vermeiden, als zu be-
obachten verstehen.
Was hat Cenie sonst für Merkmale, daß sie nicht aus
der Feder eines Frauenzimmers könne geflossen seyn ? " Das
*) Siehe den 2Z,ten und 29NN Abend , Seite uz und 126.
**) Oblervsteur ciss LxettAcle;, lorne I. x. 211.
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