hätte ihm sonst die geheimen Ursachen entdecken können,
warum ich der einen Schauspielerin eine sonore Stimme
beygelegt, und das Probestück einer andern so erhoben ha-
be? Ich war freylich damals in bcyde verliebt: aber ich
hatte doch nimmermehr geglaubt, daß es eine lebendige
Seele errathen sollte. Die Damen können es ihm auch un-
möglich selbst gesagt haben: folglich hat es mit dem Wahr-
sagergeiste seine Richtigkeit. Ja , weh uns armen Schrift-
stellern, wenn unsere hochgebietcnde Herren, die Journa-
listen und Zeitungsschreiber, mit solchen Kalbern pflügen
wollen! Wenn sie zu ihren Beurtheilungen, außer ihrer
gewöhnlichen Gelehrsamkeit und Scharfsinnigkeit, sich auch
noch solcher Stückchen aus der geheimsten Magie bedienen
wollen; wer kann wider sie bestehen?
" Ich würde, schreibt dieser Hr. Stl. aus Eingebung
-cs Kobolts, "auch den zweyten Band der Dramaturgie
anzeigen können, wenn nicht die Abhandlung wider die
Buchhändler dem Verfasser zu viel Arbeit machte, als daß
er das Werk bald beschliessen könnte. „
Man muß auch einen Kobolt nicht zum Lügner machen
wollen, wenn eres gerade einmal nicht ist. Es ist nicht ganz
ohne, was das böse Ding dem guten Stl. hier cingeblasen.
Ich hatte allerdings so etwas vor. Ich wollte meinen Le-
sern erzählen, warum dieses Werk so oft unterbrochen wor-
den ; warum in zwey Jahren erst, und noch mit Mühe, so
Viel davon fertig geworden, als auf ein Jahr versprochen
war. Ich wollte mich über den Nachdruck beschweren,
durch den man den geradesten Weg eingeschlagen, es in sei-
ner Geburt zu ersticken. Ich wollte über die nachtheiligcn
Folgen des Nachdrucks überhaupt, einige Betrachtungen
anstellen. Ich wollte das einzige Mittel Vorschlägen, ihm
zu steuern. — Aber, das wäre ja sonach keine Abhand-
lung wider die Buchhändler geworden ? Sondern vielmehr