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Elsaß-Lolhringen und

Um ElsaH-Lothrlngen vcrschwenden

Lloyd George und Asquith manches Wort, ^

Als hätten sie dics Land in Händen
Und könnten frei nun schalten dort.

Weil aber von den zwei Gescllen
Die Wahrheit schändlich wird verdreht,

Latzt uns einmal vor Augen stellen,

Wie diese Sache wirklich steht.

Das Land ist deutsch mit Fug schon lange,

Und ward nicht etwa dentsch erst nun;

Mii seines Tentschtums Werdegange
Hat dieser Weltkricg nichts zu tun.

Wo Meister Gottfricd einst gcsungen,

Ter Turm erwuchs des Münsterbaus,

Wo Gutenberg sein Wcrk gelungen,

Da ist der deutsche Geist zu Haus *).

Und war sranzösisch wohl gerichtet
Das Bolk — von Frankreich zwar regiert,

Als Pfefsel in Colmar gedichtet,

Jn Stratzburg Goethe hat ftudiert?

Als ernst im dreitzigjährigen Kricge
Die deutsche Macht sich selbst zerschlug,

Stahl Frankreich bald im leichten Siege
Das Land uns mit Gewalt und Trug.

Zerrisjen in zwcihrlndcrt Jahren
Ilnd schwach blicb Teutschland dazumal,

Bis einten sich die deutfchen Scharen

Jn dcm Berfailler Spiegclsaal. l

der Weltkrieg.

Dem Söldling aber ward geboten
Als Lohn für seinen Heercsdieust
Und für die Masse seiner Toten
Das deutsche Grenzland zum Gewinnst.

Und weil, wenn ein Gefchäft er schlietzet,

Der Angelsachfe nun einmal
In ^tierl immer überflietzet
Vou Religion und von Moral,

Beweist cr heut' der Franzenfcharen
Geheiligt Recht auf jeues Land,

Wiewohl vor 47 Jahren
Das Gegeuteil für Recht er fand.

Was wirklich recht, dafür gestritten
Hat nie der britische Advokat;

Wahr ist uur jeweils für den Briten,

Wovon dcr Brite Vorteil hat.

Und doch, wie klar ist hier zu Tage
Für jeden, der an Wahrheit glaubt:

Die elsatz-lothringische Frage
Jst keine Frage überhaupt.

Dies Land war deutsch uach Volkstum immer
Und ist längst deutsch uach Staatsrecht anch,
Verlassen werden wir cs nimmcr
Bis zu dem letzten Atemhauch.

Und zwänget uns ihr Feinde drautzen,

Datz schlietzlich doch ern Tausch geschäh',

Nun wohl: So nehmt euch Diedolshausen
klnd gebet uns dafür Calais! ' H. Maurer,

Da traterr zu dem Reichsverbande
Wie einst in tausendjähriger Zeit
Auch wicderum die Elsatzlande,

Jm Sieg vom welschen Joch befreit.

Nun schwur in seierlichem Frieden
Ter Franzmaun auf das Land Vcrzicht;.
Zwar schon beim Schwur war er entschieden
Daß er, sobald er kann, ihn bricht.

Und England? Es hat jener Tage
Ohn' allen Umschweif anerkannt,

Das Grenzgebiet sei ohne Frage,

Seit alten Zeiten deutsches Land.

Dies tat es nicht aus Teutschenliebe,

Auch nicht weil es sür Wahrheit brennt;
Ach uein! Jhm schien im Weltgetriebe
Noch Frankreich da sein Konkurrent.

In andern Ländern noch vergebens
Nach Tentschlands Spuren forschten sie;

Es war im Hnndel britischen Lebens
Noch gar uichts „mrule iu Cormau^".

Als deutscher Fleitz in raschen Schritten
Die grotze Wandlung dann vollbracht,

Ta ward das Krämervolk der Briten
Zum Teutfcheufcinde über Nacht.

Und zu gewaltigcm Völkerbunde
Schuf Albious Diplomatie
Ringsher um Deutschland in der Runde
Die edle Räubcrkompanie.

Zum Kampf für Euglauds Handelsschätze
Ging blind iu Hatz und Gier gepaart
Frankrcich mit Rutzland in die Netze
Dem schlangenzüngigen Eduard.

*) Anklang an Scheffels „Festlbeb der Straßbu«
ger Studenten 1872".

Wissensdurst.

Sonderzeichmmg fiir die „L.-K." von Ai. Fr-^se,
 
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