DOI issue:
Heft 6 ( Beverloo,April 1918 2. Decade)
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.22628#0048
Leid Verschrmsgsn; k'pione horchen Euch mrsL Schwätzer schädigen drZs VarerLand,
:: :: die Kameraden und sich selbst! SchreibL nichks MiMärischesL :: :: ::
Osiern in Veverloo 19LS
Pon Musk. L.
Ter Tftertaq karn langsarn ins Land,
Jch lvar verschlagen rrach Bcverloos Sand.
Ich wills Ench gleich verratcn:
Ein Uebnngsplatz für Soldaten.
Wir wohnerr hier in Häuschen kleiri,
Baracken aus rotem Ziegelstein.
Tie.Latrinen bemalt von „sachknndiger Hand",
Es ist so Sitte im Belgierland.
Um dem Stübchen zn geben ein festlich Gewand,
Ta hieß es nnn sänbern Tisch, Fußboden nnd Bank
Mit Wasser, Besen, Bürste nnd Sand.
Wie schön ward alles, sanber nnd blank.
Heideüed aus
Einsam schreitend durch die Hcide, tränm ich mich an
jenen Ort,
Wo sie mich in treuer Licbe hoch beglückt durch jedes Wort.
Grad wie hente blaner Himmel, blütenreich die Heide stand,
Als entsernt von allem Leide, meine Hand in ihrer Hand.
Und ein Sträußchen reinster Liebe schmückte mich und
ihre Brnst;
Wnnschlos sprang das Herz vor Frende himmelhoch in
eitel Lust.
Veverlooer
Ein Gruß von Exzcttcnz.
Jm Lchützengraben sitzt der Wehrmann Kranse
Und schreibt nen' Brief an scinc Frau zn Hause.
Als er so schreibt den schönsten Kriegsbericht,
Kommt „Exzctlenz", der Wehrmann merkt's nicht.
„Kann er nicht Grüßen", tönt es an scin Ohr.
Jedoch dcr Krause kommt nicht ans der Rnh' hervor.
Er schreibt ganz rnhig nm den Bries zn schließen:
„Und Exzellcnz läßt anch schön grnßen!"
Mnsk. G e h.
L?om Lchießftand.
Musk. Lehmann bar nun glücklich schon 4 Schuß abgogeben,
ohne daß der Anzeiger cnce Nnnnner zoigt. — Wütend steht der
Zugsnhrer hintcr ihm, der schließlich ausrnft: „Nntcroft'izier
Bnnike, ich glanbe, dcr Kcrl schießt mit Platzpakronen."
Von der Hindernisbahn.
„Lchmann, wenn Dc übcr den Schwcbebaum lausen, dann
sch'n Se ans, wie ein stellnngsloser Handlungsgehilse, der zur
Kindervorstcslung im Jirkns Busch als Drahtseilkünstler Aus-
hilfe tnt."
„2üic ihm war!" (Nach der Besichtignng.)
Erfter Leutnant: Tn, wie war dir denn zn Mute, als du
mü deinem Znge vorbei ftürmtest?
Zivciter Letttiwnt: Aeh — ich ka-m mir vor wie ein englrschsr
Traiisportdampser, der das Spcrrgebiet pasfteren nmß.
Zweideutig.
„Aber, Herr Dokior, Di-e müssen doch wissen, was meinem
Gaiü sehlt?" — Tierarzt: „Bedauwe sehr, Herr Hauptmann, ich
jimi nrchr Rindvich- als Roßarzt."
U., 6. III. Batl.
So ward es getan am Sonntag vorher.
Empfingen die Löhnnng und dachten an mehr;
Doch das gab es nicht. Wir kehrten zurück,
Legten nns schlafen in der armsel'gen Hütt'.
Tcr Ostertag brach herrlich an. Es ward geweckt,
Früh morgens um 7 Uhr gings aus dem Bett.
Die Aeusik spielte schon schöne Weisen,
Bon. Gott dem Allmächtigen, ans früheren Zeiten.
Ter Tag war srei, und man konnte geh'n
Znr Stadt, sich amüsieren schön.
Ties war so leidlich, doch ich muß gesteh'n,
Besser wär' in der Heimat ein Wiederseh'n!
Alündern.
Nnn ist's Krieg! — Ans Tchlachtgesilden Pslück' ich Blüten,
siegsberauscht!
Blnmen, küss-et mir mein Licbchen, ivenn sie euren Grüßcn
lanscht.
Uebcrs Jahr stcht ivieder Heide volter Pracht so blntig rot.
Wein' nicht, Mädchen, wenn dein Krieger schläst in ihr
den Heldentod.
Bierwirth, Bizefeldwebel.
Humor.
Vom Slcvicr.
Dcr Arzt: ,Mas ha-ben Sie'?" Der Mami: „Durchfall." Arzt:
„Was sind Sie?" Mann: „Ginjährigcr!" Arzt: „Kein Wnnder!"
Es war am Ostcrmorgen anf einem t'leinen Kriegsschiss. Jn
Ermangelnng eines Gelstlichen sollte der erste Offizier in der
Messe den Gottesdienft abhalten nnd das Osterevangelinm vor-
lesen. Er las anch gleich den „Gang nach Emaus" „und es ge-
schah, daß sie so redeten und besravwn sich miteinander, nahte
Jefus zn ihnen .... ." hier mußte er urnblättern! „nnd flog
davon" las er weiter! Hall, dachte er, das kami doch nicht stim-
men, schlug wieder zurück und ftng noch einmal an' „nnd flog
davon" las er.tatsächllch wieder weiter, als er von neueni um-
blätterte. Er dersuchte es noch zweimal, dann verließ ihn die
Ruhe imd er rics: „Hols der Teusel" „und slog davon!" (Es
waren zwei Seitcn znsammengeklebt!).
Vom Ausgeh-Appell.
„Es ist absolut keine Ausrede, daß dsr Barbier keine Zeit
gehabt hat, Euch zu rasieren. Dann geht gefälligst zum Kom-
pagnieschrerber und laßt Euch die paar Zumpeln mit dem Radier-
gnmmi entfernen."
Erlauschtes aus Warschau.
Js nich Apsel, nich Apfelsine, wenn sich ptatzt, macht Krach
wie Flattermine, schmeißt er ihm macht es rlesik Spaß, schme'ßr
er mir, heißt verfluchtes Aas-
Jberschrift „Der Handgranate".
Schön i.s, Ivenn im Grase liegt,
Schlecht is, wenn in Fresse sliegt.
Iberschrist „Tem Sprengstück". -
:: :: die Kameraden und sich selbst! SchreibL nichks MiMärischesL :: :: ::
Osiern in Veverloo 19LS
Pon Musk. L.
Ter Tftertaq karn langsarn ins Land,
Jch lvar verschlagen rrach Bcverloos Sand.
Ich wills Ench gleich verratcn:
Ein Uebnngsplatz für Soldaten.
Wir wohnerr hier in Häuschen kleiri,
Baracken aus rotem Ziegelstein.
Tie.Latrinen bemalt von „sachknndiger Hand",
Es ist so Sitte im Belgierland.
Um dem Stübchen zn geben ein festlich Gewand,
Ta hieß es nnn sänbern Tisch, Fußboden nnd Bank
Mit Wasser, Besen, Bürste nnd Sand.
Wie schön ward alles, sanber nnd blank.
Heideüed aus
Einsam schreitend durch die Hcide, tränm ich mich an
jenen Ort,
Wo sie mich in treuer Licbe hoch beglückt durch jedes Wort.
Grad wie hente blaner Himmel, blütenreich die Heide stand,
Als entsernt von allem Leide, meine Hand in ihrer Hand.
Und ein Sträußchen reinster Liebe schmückte mich und
ihre Brnst;
Wnnschlos sprang das Herz vor Frende himmelhoch in
eitel Lust.
Veverlooer
Ein Gruß von Exzcttcnz.
Jm Lchützengraben sitzt der Wehrmann Kranse
Und schreibt nen' Brief an scinc Frau zn Hause.
Als er so schreibt den schönsten Kriegsbericht,
Kommt „Exzctlenz", der Wehrmann merkt's nicht.
„Kann er nicht Grüßen", tönt es an scin Ohr.
Jedoch dcr Krause kommt nicht ans der Rnh' hervor.
Er schreibt ganz rnhig nm den Bries zn schließen:
„Und Exzellcnz läßt anch schön grnßen!"
Mnsk. G e h.
L?om Lchießftand.
Musk. Lehmann bar nun glücklich schon 4 Schuß abgogeben,
ohne daß der Anzeiger cnce Nnnnner zoigt. — Wütend steht der
Zugsnhrer hintcr ihm, der schließlich ausrnft: „Nntcroft'izier
Bnnike, ich glanbe, dcr Kcrl schießt mit Platzpakronen."
Von der Hindernisbahn.
„Lchmann, wenn Dc übcr den Schwcbebaum lausen, dann
sch'n Se ans, wie ein stellnngsloser Handlungsgehilse, der zur
Kindervorstcslung im Jirkns Busch als Drahtseilkünstler Aus-
hilfe tnt."
„2üic ihm war!" (Nach der Besichtignng.)
Erfter Leutnant: Tn, wie war dir denn zn Mute, als du
mü deinem Znge vorbei ftürmtest?
Zivciter Letttiwnt: Aeh — ich ka-m mir vor wie ein englrschsr
Traiisportdampser, der das Spcrrgebiet pasfteren nmß.
Zweideutig.
„Aber, Herr Dokior, Di-e müssen doch wissen, was meinem
Gaiü sehlt?" — Tierarzt: „Bedauwe sehr, Herr Hauptmann, ich
jimi nrchr Rindvich- als Roßarzt."
U., 6. III. Batl.
So ward es getan am Sonntag vorher.
Empfingen die Löhnnng und dachten an mehr;
Doch das gab es nicht. Wir kehrten zurück,
Legten nns schlafen in der armsel'gen Hütt'.
Tcr Ostertag brach herrlich an. Es ward geweckt,
Früh morgens um 7 Uhr gings aus dem Bett.
Die Aeusik spielte schon schöne Weisen,
Bon. Gott dem Allmächtigen, ans früheren Zeiten.
Ter Tag war srei, und man konnte geh'n
Znr Stadt, sich amüsieren schön.
Ties war so leidlich, doch ich muß gesteh'n,
Besser wär' in der Heimat ein Wiederseh'n!
Alündern.
Nnn ist's Krieg! — Ans Tchlachtgesilden Pslück' ich Blüten,
siegsberauscht!
Blnmen, küss-et mir mein Licbchen, ivenn sie euren Grüßcn
lanscht.
Uebcrs Jahr stcht ivieder Heide volter Pracht so blntig rot.
Wein' nicht, Mädchen, wenn dein Krieger schläst in ihr
den Heldentod.
Bierwirth, Bizefeldwebel.
Humor.
Vom Slcvicr.
Dcr Arzt: ,Mas ha-ben Sie'?" Der Mami: „Durchfall." Arzt:
„Was sind Sie?" Mann: „Ginjährigcr!" Arzt: „Kein Wnnder!"
Es war am Ostcrmorgen anf einem t'leinen Kriegsschiss. Jn
Ermangelnng eines Gelstlichen sollte der erste Offizier in der
Messe den Gottesdienft abhalten nnd das Osterevangelinm vor-
lesen. Er las anch gleich den „Gang nach Emaus" „und es ge-
schah, daß sie so redeten und besravwn sich miteinander, nahte
Jefus zn ihnen .... ." hier mußte er urnblättern! „nnd flog
davon" las er weiter! Hall, dachte er, das kami doch nicht stim-
men, schlug wieder zurück und ftng noch einmal an' „nnd flog
davon" las er.tatsächllch wieder weiter, als er von neueni um-
blätterte. Er dersuchte es noch zweimal, dann verließ ihn die
Ruhe imd er rics: „Hols der Teusel" „und slog davon!" (Es
waren zwei Seitcn znsammengeklebt!).
Vom Ausgeh-Appell.
„Es ist absolut keine Ausrede, daß dsr Barbier keine Zeit
gehabt hat, Euch zu rasieren. Dann geht gefälligst zum Kom-
pagnieschrerber und laßt Euch die paar Zumpeln mit dem Radier-
gnmmi entfernen."
Erlauschtes aus Warschau.
Js nich Apsel, nich Apfelsine, wenn sich ptatzt, macht Krach
wie Flattermine, schmeißt er ihm macht es rlesik Spaß, schme'ßr
er mir, heißt verfluchtes Aas-
Jberschrift „Der Handgranate".
Schön i.s, Ivenn im Grase liegt,
Schlecht is, wenn in Fresse sliegt.
Iberschrist „Tem Sprengstück". -