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schwankLnde Schatten in die Wcllen, doch da drüben — daZ

Licht! Das Lichtü- ^ ^ ^

Wir hatten deil Zug gehört, aber er kam aus der Stadt
und ging uns also nichts an. Doch was tvar das? — Kla-
gend und sehnend klangen die Töne eines Hornes über die
Wasser. -- Vernhard hatte sich vom Spielmann das Horn
geben lassen und :n leidenschastlichem Schmerze schallte es
herüber: „Behüt' dich Gott, es wär' so schön aewesen. behüt'
dich Gott. es hat nicht sollen sein." — Draußen aus dem
Trittbrett stand er und blies und nur wenigen um ihn herum
blieben die Augeu trocken. Ja, selbst die gewaltige Brücke
schnen ihre Grgrisfenheit zu bekunden, denn in allen Bogen

hallte es zitternd und wimmernd mit: „Behüt' dich Gott . .

Sobald wir die Lrlänge vernahmen, wußten wir sofort.
daß es niemand anders als Bernhard war. Wir ftürzten
hinaus, dem Zuge zu. Zu spät! — Er fuhr bereits. Aenn-
chen brach wcinend zujammen und streckte ihre Hände nach
dem Zuge aus. Tante stand starr und brachte kein Wort her-
vor, und ich winkte und winkte, und ich glaubc, ich habe ge-
weint. Zn der Nichtung der schwarzen Berge verschwand
der Zug iu der tiesen Ncrcht, um ihn wieder ins Ungewisse
hineinzuführen und aus der Ferne klang es ersterbend
herüber: „Behüt' dich Gott, es wär' so schön gewesen, behüt'
dich Eott, es hat nicht sollen sein!"

werlMkUMik

Gilboienlauf quer durchs Lager.

Am Sonntag, 12. Mai, 3 Uhr30 nachm., veranstalten die
Sportfreunde Beverloo einen Eilbotenlauf über 5000 Metcr.
Lffen für alle Kompaguien des Lagcrs.

Bcdinglrngen: 1. Jede teilnchmende Kompagnie stellt
eine Mannschaft von 15 Läufern, von denen jeder cine Strecke
von zirka 300 Metern zu durchlausen hat.

2. Anzug: Trillchanzug, Militärschnürschuhe. Audere
Kleiduna nnzulä'^g.

. rr. '.11

Parademat? ^

3. Iede Mauuschaft hat den Eilbotenstab selbst mitzu-
bringen.

4. Ablauf und Ziel: Chazal-Denkmal.

5. Ablaufzeit: 3,30 Uhr nachm. Die teilnehmenden
Mannschasten haben sich bis 3 Uhr nachm. am Chazal-Denk-
mal geschlossen einzusindcn.

6. Meldungen zur Tciluahme sind bis Mittwoch, den 8.
Mai, mittags 12 Uhr, bei Herrn Lt. Ollwig, Baracke L 7,
Zimmer 6. abzugeben.

Die Sicger erhalten Preise.

Sportsreunde Beverloo.

' Boranzeige

für das Jubiläumssportfest der Sportfreunde Bevcrloo am
8. und 9. Juni. Im Rahmen einer großen sportlichen Ber-
anstaltung werden an diesen Tagen Fußballwcttkämpse für
Sechserniaunschasten, Faustballwcttspiele und lcichtathletischc
Kämpfe ausgetragen.

Gastspiel der Münchencr Schaufpiel-Gesellschaft dcs Kgl.
bayr. Hosschauspiclers Konrad Dreher. „Gelt, Ka-
merad, morgcn gehen wir wiedcr hin?" hörte ich am zweitcn
der drei Spiclabende zwei Musketiere sich unterhalteu; „ja,
wenn die blieben und man hätte immer das Geld, zu denen
ging ich an 14 Abendeu nacheiuander hin." Weiß Gott, der
Kamecad hatte schon Recht; man würde nicht müde und
überdrüssig, Drehers Künstlcrschar zu lauschen. Daß die drei

Abende ausverkaust tvareir und man ^ den glück-
lichen Besiüer eincsPlatzcs beneidete, war selbstverständlich.
Drrektor Treher ist der geborene Schauspieler mit der Gabe
treffendster Charakterdarstellung nnd natürlichem Humor, der
seine Rollen in all ihrcr Gemütlichkeit und Gemütstiese er-
lebt. Um ihn hcrum arbeiteten durchaus vollwertige Künst-
ler, dcren natürliches Zusamnlenspiel beim Zuschauer das
Gefühl der cinstudierteu Komödic vergessen ließ. Wollte man
einzelue Persvneu oder Situationen hervorheben, so täte man
den arideren Unrecht. Ieder Vesucher ist voll aus seine Rech-
nung gekcmmen und hofft sicher, dankbar für den diesmaligen
Genuß, Kourad Treher und seine Beglciter bald wieder ein-
mal iu unsercur Kunsttempel begrüßen zu können.

Frühlingsspaziergang durch den Beverlooer Park.

Am Sonutag, den 28. April, sand der zweite, wesentlich
besser bcsuchte und vou hcrrlichstem Wetter begünstigte Spa-
ziergcmg durch den Park statt, m dessen sehr gelungeirem Ver-
lcmfe Hcrr Hauptmann Annecke die Teilnehmcr mit großer
Sachkenntnis in die seit dem ersteu Spazicrgange am 7. April
ganz wesentlich sortgeschriltcne forstbctanische Wclt Bever-
loos führtc. Cr verstand es wiederum tresflich, uus aus eirie
Menge wichtiger Punkte im Leben der Bäumc hinzuweisen
und uns die Augen sür die Bcobachtnng der schönen Gottes-
natur zu öffnen.

Wie wenige achten cmf die glüheud roten Kerzen au deu
blühenden Fichten, die lvie rote Lichter am Weihnachtsbaum
leuchten! Cs sind die weiblichen Blüten, die später die Fich-
tenzapsen bilden. Wie viele gehen achtlos an dcm Wunder-



Preisvcrieilnn.^

baum, der gewaltigeu Blutbuche, vorüber, die beim sogennann-
ten Miniüerwohühaus im Souuenschein auf ihreu roten Blät-
tcru die herrlichsren Farbenbildcr bictet! Wie machtvoll sind
dic alteu Buchen in ihrer Blütenpracht, in ihrer Blättcr-
füllel Ist es uicht e'me Augenweide, das zarte Grün der Bir-
ken, der Lärchen, des Ahorns cmzuschauen und dabei der Hei-

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