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Śāntarakṣita; Kamalaśīla; Liebenthal, Walter [Übers.]
Satkārya in der Darstellung seiner buddhistischen Gegner: die prakṛti-parīkṣā im Tattvasaṃgraha des Śāntirakṣita zusammen mit der Pañjikā des Kamalaśīla — Breslau, 1934

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https://doi.org/10.11588/diglit.51389#0116
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Außerdem ist die Tatsache der Kausalbeziehung allgemein
bekannt und durch Beispiel und Gegenbeispiel vollkommen ein-
wandfrei nachzuweisen, nicht aber ein W eltlauf (vyavahära), in
dem mabat und (die andern Elemente) aus dem Weltgrund ent-
stehen.
Auch hat der Weltgrund als etwas Dauerndes nicht den Cha-
rakter einer Ursache, | welcher die Voraussetzung für ein Ent- 10
stehen der einzelnen Produkte aus ihm wäre. Denn es ist aus-
geschlossen, daß ein Dauerndes wirksam sei — sowohl im krama
(kramena) wie in der Dauer (a-kramena) ß9).
(Unmöglichkeit des parinäma-väda.)
(a. Als Wechsel des Namens. Sämkhya, wendet ein:)
Wir verstehen unter Kausalität (käryakärapa-bhäva) nicht,
daß ein ganz neues Ding (apürva-svabhäva) entsteht, so daß sie
da unmöglich wäre, -wo ein Identisches, ohne sich zu spalten,
(verharrt). Es ist vielmehr wie bei der Schlange, die sich in einen
Ring zusammenrollt. Man sagt eben nur, wenn der Weltgrund
in mahat und die anderen (Elemente) sich verwandelt, er sei
Ursache des mahat und der anderen, während mahat und die
anderen als Umwandlungen aus ihm sein Produkt genannt
werden. (Nur die Bezeichnung wechselt.) Und Umwandlung
(parinäma) ist sehr wohl möglich auch ohne Spaltung, weil sie
sich an einem Realen vollzieht, das erhalten bleibt (eka).
(Buddhist:) Das stimmt nicht. ) Denn Umwandlung gibt es nicht 15
(asiddheh). (Zwei Auffassungen wären möglich:) Die Umwand-
lung könnte sich vollziehen a) unter Aufgabe des alten Seins
(rüpa), b) oder ohne diese, a) Ohne Aufgabe gäbe es einen Misch-
masch (sämkarya) von Zuständen, weil man in dem Zustand des
Alten auch den der Jugend wahrnehmen würde. — b) Mit Aufgabe
ist die Konsequenz (ebenso absurd). Man würde auf geben, was
69) Über krama oben S. 12. Vgl. Nyäyakandali S. 75, 19 f. (Fad-
degon, S. 585): For succession is the belonging to several times of
several arthakriyäs, simultaneity is tlie belonging to one time. And
there is no third alternative beside one and many; since the denial
ol one of two reciprocally contradictory (statements) means neces-
sarily the affirmation of the other. But succession is not possible
in the permanent.

Liebenthal.

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