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XXV.

Aeapel und die Provinzen.

Kommt man von Rom an die neapolitaniſche Gränze
nach San Germano, wo der Bahnzug hält, ſo merkt man
auf einmal einen Unterſchied in der Bevölkerung. Der
Abſtich iſt beinahe ſo grell, als wenn Einer aus England
abgereiſt iſt und an der irländiſchen Küſte landet. Das
ſind hier keine Römer mehr, die ihre Geſchäfte nur neben—
bei beſorgen, im Uebrigen ſich in edler Haltung dehnen,
und von Fremden Geld und Neuigkeiten erwarten. Bei
dieſen Neapolitanern iſt Alles Beweglichkeit, blitzendes Auge,
ſprechendes Geſicht, lebhafteſte Geberde. Auf jedes freund—
liche Wort, das man ihnen hinwirft, folgen herzliches
Lachen und ſpaßhafte Sprünge. Aber vorbei ſind die blü—
hend kräftigen Geſtalten und das Anſtändige in Kleidung
und Benehmen. Da gibt es nur noch halb zerlumptes,
ſchwärzlichbraunes Volt, ſelten ein ſchönes Geſicht dar⸗
unter. Nur einzelne Frauen zeigen mehr Würde und

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