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https://doi.org/10.11588/diglit.53384#0197
XXXVII.
Capri.
Das blüthenduftige Sorrent zu verlaſſen, griff an's
Herz. Der Abſchied wurde noch durch einen traurigen
Anblick vergällt. Als wir am letzten Abend von einem
Ausflug zurückkehrten, wurden fünf Briganten aus der
Stadt geführt, die dumpfe Trommel voran, Soldaten mit
glänzendem Kugellauf hinter ihnen. Es waren drei kräf—
tige Männer und zwei Jünglinge, die beiden letzten bleich
zum Erbarmen. Sind die Schüſſe, welche ſie in die Grube
werfen, verhallt, ſteigen ohne Zweifel die Brüder und
Vettern ſchon in die Berge hinauf, um das wilde Werk
der Blutrache und des Raublebens fortzuſetzen.
So geht das fort, und Land und Volk leiden ebenſo
ſchrecklich unter dieſer Geißel, wie Frankreich unter dem
wilden Bandenkrieg zur Zeit der Jungfrau von Orleans,
England als die beiden Roſen einander zerriſſen, Deutſch—
land im dreißigjährigen Krieg, das unglückſelige Polen in
unſern Tagen. Luſt am eigenſinnig wilden Leben, Wolfs⸗
Capri.
Das blüthenduftige Sorrent zu verlaſſen, griff an's
Herz. Der Abſchied wurde noch durch einen traurigen
Anblick vergällt. Als wir am letzten Abend von einem
Ausflug zurückkehrten, wurden fünf Briganten aus der
Stadt geführt, die dumpfe Trommel voran, Soldaten mit
glänzendem Kugellauf hinter ihnen. Es waren drei kräf—
tige Männer und zwei Jünglinge, die beiden letzten bleich
zum Erbarmen. Sind die Schüſſe, welche ſie in die Grube
werfen, verhallt, ſteigen ohne Zweifel die Brüder und
Vettern ſchon in die Berge hinauf, um das wilde Werk
der Blutrache und des Raublebens fortzuſetzen.
So geht das fort, und Land und Volk leiden ebenſo
ſchrecklich unter dieſer Geißel, wie Frankreich unter dem
wilden Bandenkrieg zur Zeit der Jungfrau von Orleans,
England als die beiden Roſen einander zerriſſen, Deutſch—
land im dreißigjährigen Krieg, das unglückſelige Polen in
unſern Tagen. Luſt am eigenſinnig wilden Leben, Wolfs⸗