XXIII.
Sorrent.
Wer in Sorrent ein paar ruheſchöne Tage genoſſen,
fühlte ſich doch einmal als der Götter Liebling. Dieſe
Frühlingsgeſtade wurden gebildet, als das lichte Morgen—
roth am Schöpfungstag emporwallte, und die Natur noch
in friſcher roſiger Laune ſich in duftigen Gedichten ver—
ſuchte. _
Schon der Weg nach Sorrent — welch einzige Fülle
von hoher Schönheit! Erſt Caſtellamare, ein Klein—
neapel, luſtiges Menſchengewimmel am ſchiffreichen. Hafen,
davor Inſelbrocken mit Geſtein und Burgthürmen. Dann
Felſenſtürze herunter von blauer Himmelshöhe, dräuende
abenteuerliche Formen. Darauf weite dunkle Meerbuſen
mit weißer Brandungslinie, rechts und links ſchneiden Vor—
gebirge die wundervollſten Küſten von drüben aus. Nun
windet hoch am Felsgeſtade ſich die Straße empor, der
Montangelo erhebt ſeine ſtolzen Zacken und Kuppen. Im⸗
mer gewaltiger ſteigt das Gebirge, immer üppiger ſchim⸗
Sorrent.
Wer in Sorrent ein paar ruheſchöne Tage genoſſen,
fühlte ſich doch einmal als der Götter Liebling. Dieſe
Frühlingsgeſtade wurden gebildet, als das lichte Morgen—
roth am Schöpfungstag emporwallte, und die Natur noch
in friſcher roſiger Laune ſich in duftigen Gedichten ver—
ſuchte. _
Schon der Weg nach Sorrent — welch einzige Fülle
von hoher Schönheit! Erſt Caſtellamare, ein Klein—
neapel, luſtiges Menſchengewimmel am ſchiffreichen. Hafen,
davor Inſelbrocken mit Geſtein und Burgthürmen. Dann
Felſenſtürze herunter von blauer Himmelshöhe, dräuende
abenteuerliche Formen. Darauf weite dunkle Meerbuſen
mit weißer Brandungslinie, rechts und links ſchneiden Vor—
gebirge die wundervollſten Küſten von drüben aus. Nun
windet hoch am Felsgeſtade ſich die Straße empor, der
Montangelo erhebt ſeine ſtolzen Zacken und Kuppen. Im⸗
mer gewaltiger ſteigt das Gebirge, immer üppiger ſchim⸗