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Volmar 1121, Hartwig 1157, erhielt sich das
Kloster auf seinem Höhepunkte; die Schenkungen dauerten
fort; Crusius zählt aus dieser Zeit an 100 Wohlthäter
der Abtei auf; Manegold, von 1158 an, widmete seine
besondere Sorgfalt der Bibliothek. Unter ihm allein
wurden 60 Bücher abgeschrieben. Nach diesem Abte
minderte sich aber die Bibliophilie, und unter Abt Johann,
1265, hörte alles Schreiben auf; nicht einmal die Kloster-
begebenheiten wurden mehr ausgezeichnet. Von der damaligen
Büchersammlung des Klosters ist kaum etwas auf die
Nachwelt gelangt; wir besitzen jedoch in Abschrift ein
Fragment des, aus der letzten Hälfte des 12. Jahrhunderts
stammenden, Kataloges auf der Bibliothek von Wolfenbüttel.
Diese Copie wurde von dem Abte Parsimonius (1569—
89) verfertigt, und zählt 35 Werke auf, unter welchen,
außer den Kirchenvätern, dem alten und neuen Testamente,
verschiedene Geschichtsbücher, Schriften von den Aebten:
Wilhelm, Haimon, Alcuin, Raban, Beda, Anselm von
Canterbury u. s. w. vorkommen.
Die ruhigen Tage Hirschau's währten bis zum
Regierungsantritte des Abtes Marquard im Jahre 1196.
Dieser vermehrte zwar die klösterlichen Einkünfte, aber das
gute Verhältniß mit dem Schutzherrn hörte auf; Adalbert VI.
jagte einst alle Mönche fort, und Marquard mußte selbst
nach Rom reisen, um sich Genugthuung zu verschaffen,
worauf der Bannfluch vom Pabste über den Grafen
ausgesprochen wurde.
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Volmar 1121, Hartwig 1157, erhielt sich das
Kloster auf seinem Höhepunkte; die Schenkungen dauerten
fort; Crusius zählt aus dieser Zeit an 100 Wohlthäter
der Abtei auf; Manegold, von 1158 an, widmete seine
besondere Sorgfalt der Bibliothek. Unter ihm allein
wurden 60 Bücher abgeschrieben. Nach diesem Abte
minderte sich aber die Bibliophilie, und unter Abt Johann,
1265, hörte alles Schreiben auf; nicht einmal die Kloster-
begebenheiten wurden mehr ausgezeichnet. Von der damaligen
Büchersammlung des Klosters ist kaum etwas auf die
Nachwelt gelangt; wir besitzen jedoch in Abschrift ein
Fragment des, aus der letzten Hälfte des 12. Jahrhunderts
stammenden, Kataloges auf der Bibliothek von Wolfenbüttel.
Diese Copie wurde von dem Abte Parsimonius (1569—
89) verfertigt, und zählt 35 Werke auf, unter welchen,
außer den Kirchenvätern, dem alten und neuen Testamente,
verschiedene Geschichtsbücher, Schriften von den Aebten:
Wilhelm, Haimon, Alcuin, Raban, Beda, Anselm von
Canterbury u. s. w. vorkommen.
Die ruhigen Tage Hirschau's währten bis zum
Regierungsantritte des Abtes Marquard im Jahre 1196.
Dieser vermehrte zwar die klösterlichen Einkünfte, aber das
gute Verhältniß mit dem Schutzherrn hörte auf; Adalbert VI.
jagte einst alle Mönche fort, und Marquard mußte selbst
nach Rom reisen, um sich Genugthuung zu verschaffen,
worauf der Bannfluch vom Pabste über den Grafen
ausgesprochen wurde.
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