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liehen Regierung selbst oft gefährlich wurde, am deut-
lichsten aber auf dem westphälischen Friedenscongress
zu Tage trat, auf welchem der schwedische Armee-
körper als solcher sich seine Theilnehmerschäft als
tertia pars tractantium erzwang und unterstützt von
den schwedischen Krongesandten von den deutschen
Ständen eine Entschädigung von 5 Mill. Thalern er-
presste , welche er von der schwedischen Regierung
nicht erlangen konnte.
Bei einer näheren Auseinandersetzung der sich an
diese Entschädigung knüpfenden Betrachtungen scheint
es am Platze zu sein, die Entwicklung der Stellung und
der Ansprüche der Armee von ihren ersten Anfängen
an zu verfolgen.
Die Schwedische Armee unter Gustav Adolf.
Gustav Adolf landete in Pommern mit einem Heere
von 15,000 Mann — so hoch schätzt man es, da sichere
Nachrichten nicht vorliegen.1) — Ein Blick auf Schwe-
dens Lage macht uns diese geringe Anzahl erklärlich.
Schweden zählte, wie erwähnt, damals etwa l1,^ Mill.
Einwohner,2) welche durch fortgesetzte Kriege schon
vorher in jeder Beziehung stark in Anspruch genom-
men waren, und welche es jetzt unternahmen, aus
ihrem eigenen Menschenmaterial 43,000 Mann zu stellen
Geijer III. S. 163. 2/ Droysen, Gustav Adolf II. S. 71.
liehen Regierung selbst oft gefährlich wurde, am deut-
lichsten aber auf dem westphälischen Friedenscongress
zu Tage trat, auf welchem der schwedische Armee-
körper als solcher sich seine Theilnehmerschäft als
tertia pars tractantium erzwang und unterstützt von
den schwedischen Krongesandten von den deutschen
Ständen eine Entschädigung von 5 Mill. Thalern er-
presste , welche er von der schwedischen Regierung
nicht erlangen konnte.
Bei einer näheren Auseinandersetzung der sich an
diese Entschädigung knüpfenden Betrachtungen scheint
es am Platze zu sein, die Entwicklung der Stellung und
der Ansprüche der Armee von ihren ersten Anfängen
an zu verfolgen.
Die Schwedische Armee unter Gustav Adolf.
Gustav Adolf landete in Pommern mit einem Heere
von 15,000 Mann — so hoch schätzt man es, da sichere
Nachrichten nicht vorliegen.1) — Ein Blick auf Schwe-
dens Lage macht uns diese geringe Anzahl erklärlich.
Schweden zählte, wie erwähnt, damals etwa l1,^ Mill.
Einwohner,2) welche durch fortgesetzte Kriege schon
vorher in jeder Beziehung stark in Anspruch genom-
men waren, und welche es jetzt unternahmen, aus
ihrem eigenen Menschenmaterial 43,000 Mann zu stellen
Geijer III. S. 163. 2/ Droysen, Gustav Adolf II. S. 71.