Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
29

nahmhaffter Officier und Bedienter, der nicht einige
Aemter, Abteyen, Klöster, Herrschaften u. dgl. be-
gehrte.“1) Es war ein Schauspiel, im Kleinen dem
ähnlich, das sich 170 Jahre später vor dem Reichs-
deputationshauptschlnss in Paris vor Talleyrand ab-
spielte.
Einen Umstand aber hatte Oxenstierna auf dem
Heilbronner Convente versehen: das war die Haltung
der schwedischen Armee, welche seit dem Tode Gustav
Adolfs immer drohender geworden war. War die Be-
soldung derselben unter dem Könige, wie wir sahen,
schon sehr unpünktlich geschehen, so war sie nach dem
Tode überhaupt nicht mehr geleistet worden.2) Dabei
wusste der Kanzler durchaus nicht mit den Officieren
umzugehen. Er hatte sich begnügt, in gebieterischem
Tone an die Armee zu schreiben und sie zu ferneren
Dienstleistungen zu ermahnen, ohne weiter ein Wort
über die Ansprüche derselben zu verlieren. Die Zügel-
losigkeiten und Gewaltthaten derselben nahmen mehr
und mehr zu. Der Vertreter des Heeres, Bernhard von
Weimar, der in Verbindung mit dem Feldmarschall
Horn das Kommando über dasselbe übernommen hatte,
hatte schon zu Altenburg, Erfurt und Würzburg mit
Oxenstierna verhandelt, waren indessen von diesem auf
die Ergebnisse des Heilbronner Conventes verwiesen
worden. Aber auch hier war nicht die Rede davon,
wie das Heer beschwichtigt werden sollte, nur bei-
läufig war im Schluss des Conventes (am 13. August
1633) die Zahlung des rückständigen Soldes den pro-
y Chemnitz II S. 91.
aj vetgl. x. folg. Rose I S. 208 ff.
 
Annotationen