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Lotz, Wilhelm
Kunst-Topographie Deutschlands: ein Haus- und Reise-Handbuch für Künstler, Gelehrte und Freunde unserer alten Kunst (Band 1): Norddeutschland — Kassel, 1862

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https://doi.org/10.11588/diglit.18586#0558
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543

Schmalkalden. Schmallenberg.

Gotha, s. Fambach, Haindorf, Herren-
breitungen, Salzungen, Seligenthal, Stein-
bach, Wallenburg.
L. Holtmann, Pr.; J. G. Wagner, Ge-
sell. der Stadt u. Herrsch. Sch. 1849. 8.
Spitalk. vor der Stadt (1339) spg.
Der s/s geschl. Chor hat 2 Kreuzgewöl-
be, deren reich (mit Birnstab) geglie-
derte Rippen aus den Wanddiensten her-
vorwachsen, 2theilige Fenster mit gerin-
gem Ma,sswerk u. am JF Giebel Reste
eines Steinthürmchens. Die hübsche
Sacristei hat 1 Kreuzgewölbe. Das Sch.
ist zerstört. Sandsteinquaderhau.
Sta.dtk. ' S. Georg: Unterthl. des31F
Th. spr.; das Uebrige spg. 1413 beg.;
Chor 1437 beg. (I), Meister war Jörg
Meiher aus Erfurt; Gewölbe im Chor
1500 (I), im Sch. 1506 voll.; K. 1501 f,
1509 voll.; Inneres 1787 z. Thl. verun-
staltet. Hk. mit tschifßgem 3/g geschl.
Chor u. 2 IFThen. Sandsteinquaderbau
mit 3 Jochen im Chor, 4 im Sch. M:
S : J — c. 2 : 1 : 1. Die Seckigen Schafte
ohne Kapitaler sind gegen das M.Sch.
mit runden Diensten besetzt, dergl. sich
auch im Chor finden. Letzterer hat
reiche Netzgewölbe, deren Scheitelrei-
hungen masswerkartig mit Nasen ge-
schmückt sind. Das M.Sch. hat reiche
Netz-, die S.Sch. haben mannigfaltige
Sterngewölbe , beide mit gewundenen
einfach hohlprofilirten Reihungen, die
durch in der Gewölbßäche angesetzte
Nasen ganz den Eindruck von reichem
Masswerk machen. Itheilige Fenster mit
Fischmasswerk. Das Aeussere des Chors
reich geschmückt (die Streben endigen
in Fialen mit Giebeln u. Kreuzblumen;
die Wand über den 3 Fenstern ist mit
Stabwerk belegt), das einfachere Sch.
mit 2 reichen Portalen. Vor dem schö-
nen $ eine zw. 2 Streben eingewölbte
Vorhalle. Die leckigeu IFThe. ohne
Streben, mit wagrecht abschliessendem
Zwischenbau. bis auf die 2 unteren Ge-
schosse des 3, wovon das obere 1 2thei-
liges spr. Fenster mit 1 Würfelknauf-
säulchen hat, einfach spg. u. spätestg.
mit h. Barockaufsätzen, der eine 1589
verändert.
Taufstein spg.
Schnitzwerk (Christus mit der Dor-
nenkrone) und Gemälde im gewölbten
Gemach über der Sacristei.

1) Ans. im „Furftirstenthum Hessen";
Schlosserarbeiten b. Statz u. Ungewitter
10, 3. 10; 11, 7.

Henneberger Hof, j. Renterei, 3 un-
ter dem Schl., wahrscheinlich der schon
1375 vorhandene Stiftshof spg. mit ge-
kuppelten an den Gewänden hohlpro-
ßlirten rechteckigen Fenstern in beiden
Geschossen , 2 zopfigen Portalen, und
offener Galerie im 2. Geschoss der c.
300' 1. V Rückseite mit wagrechten Bal-
ken auf toscanischen Sl. — Hess. Zeit-
schr. 4, 243.
Hessenhof, sog. Oberamtsgebäude,
am Neumarkt, mit 2 Flügeln 1451 (I);
ganz modernisirt. Im Keller am Ton-
nengewölbe noch Reste von roher ßgür-
licher Malerei. — Hess. Zeitschr. 4,
244; H.

Rathh. einfach spg. 1419. 3stöckiger
Sandsteinbau mit rechteckigen gekup-
pelten Fenstern u. 2 schmucklosen Staf-
felgiebeln. Am Saal 1 sehr br. reich-
gegliedertes Stichbogenfenster mit vie-
len Pfosten. Die Holzschafte der inne-
ren Halle verbaut und nur noch wenig
sichtbar. Aeusseres 1858 „restaurirt"
u. die zopßgen Portale g. umgeändert.
4 Wohnhäuser von Sandstein spg.
A. des 15. J. ?, mit 3—4 Geschossen,
Treppengiebeln, Spitzbogenpforten und
gekuppelten meist rechteckigen Fenstern.
2 stehen in der Weidebrunner Gasse,
das 3. ist die jetzige Rosenapotheke.
Das 4., die frühere Stiftsherrnwohnung,
mit runden AO Eckthurm, welcher Zim-
mer enthält.
Wilhelmsburg, Schl., einfache Rnss.
1585 gegr., 1590 voll. 4 einen recht-
eckigen Hof umgebende Flügel mit 4 in
dessen Ecken angebrachten Treppen-
then. u. eine 1590 f Schl.Kp., die 1844
restaurirt wurde, während das Schl, im
Verfall begriffen bleibt, werden nebst
den Nebengebäuden von starken z. Thl.
30 — 40' h. Wehrmauern umgeben. Im
Schl, liegt die Ru. eines Istöckigen un-
regelmässig ßeckigen Th. mit rundem
Treppenth., ein schlichter Bau mit be-
scheidenen Karniesgesimsen, angeblich
1 Rest des ehemaligen 1584 zerstörten
Schl. Wallrab (Walluf), welches schon
1319 vorhanden war, 1340 ausgebessert
u. erweitert, 1412? erneuert? worden
war. — II.; Hess. Zeitschr. 4, 23S ß'.
Statue über dem hintern Thorweg
(Landgraf Whlhelm IV v. Hessen, Er-
bauer des Schl.) um 1588.
Sehanaüeaaherg 41*4 M. 330 v.
Arnsberg, s. Berghausen, Girkhausen,
Grafschaft, WVrmbach.
K. rü.; Chor g. Hk mit tsckifßgem
 
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