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Ludwig, Alfred
Die Nachrichten des Rig und Atharvaveda über Geographie, Geschichte, Verfaszung des Alten Indien — Prag, 1875

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https://doi.org/10.11588/diglit.48367#0013
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§. 2. Die zwölf tage des wintersolstitiums, und ihre Beziehung zu den 2?bhus.
Dasz die vedischer Inder bereits in ältester zeit ein sonnenjar mit zwölf monaten und
einem schaltmonat batten, ist zu bekannt, als dasz wir hier darauf weiter einzugehn brauchten.
Die zwölf tage des wintersolstitiums, die bereits prof. A. Weber ausz Ath. V. IV, 11, 11.
nachgewiesen, treten uns in einem uralten stücke des Rigveda I 161 an die Abhu’s entgegen;
die Abhu’s sehen Agni körnen und sagen:
Warum ist dieser herlichste, warum der jugendlichste zu uns gekomen? was ist das
für ein botengang, den er geht? was haben wir gesagt? | nicht getadelt haben wir den becher
von hoher abkunft; von des holzes beschaffenheit haben wir gesprochen.
Agni:
den einzigen becher macht zu vieren, das haben euch die götter gesagt; darum bin
ich zu euch gekomen; | o Säudhanvanäs, wenn ihr so tun werdet, werdet ihr mit den göttern
opferberechtigt sein.
Die 11 b li u’ s k o m e n nun mit der gelösten ä u f g a b e:
was ihr zu Agni, dem boten, gesprochen ‘ein ross ist zu schaffen, auch ein wagen
hier zu schaffen, | eine milchkuh ist zu schaffen, jung sind [wider] zwei zu machen, da wir,
■o bruder, euch dises vollbracht, körnen wir zu euch.
„als ihr, Abhu’s, disz vollendet hattet, fragtet ihr: ’wo ist’s doch, wo diser unser bote
hingegangen?’ | und [ebenso] hat Tvasiar als er die vervierfachten becher sah, sich unter den
Frauen verborgen.“
weil Tvasiar gesagt hat: ’töten wir die, die den becher getadelt haben, ausz dem die
götter trinken’ | ändern sie beim opfertrunke die namen [die eigenen, nach Säyana], dise [wol
die drei] soll faszen unter andern namen das mädchen [Säy. die mutter; aber wol Tvasiars
tochter soll sie faszen d. i. freundlich aufnemen unter andern namen].
Indra hat die beiden falben angespannt, die A^vinä ihren wagen, Brhaspati bemach-
en sie
tigte sich der [kuh] Vicvarüpä, | als Abhu Vibhvan Väja kamt ihr zu den göttern, als kunst-
n sie
fertige gelangtet ihr zur teilname an der Opferberechtigung.
Ausz dem feil machtet ihr durch euer erfindungen hervorgehn die kuh, jung machtet
ihr die zwei, die alterten; | o Säudhanvanäs, ausz einem rosse bildetet ihr ein [zweites] ross,
ihr bespanntet den wagen, und giengt zu den göttern.
’trinkt disz waszer’ sagten sie, ’oder trinkt disen abgusz von raunja | Säudhanvanäs,
wenn ihr auch disz nicht annemt, dann erfreuet auch beim dritten trankopfer’ [am soma].
'die waszer sind die hauptsache’ hat der eine [von euch] gesagt, | ’Agni ist die haupt-
sache’ der andere; | die Vadharyänti [meghapankti Säy.] hat als solche von vilen einer
genannt; richtig [ihr alle] sprechend, habt ihr die becher gebildet.
der eine treibt eine lame [wol QOnäm ein [bloszes] rotes feil] zum waszer, der andere
formt das fleisch, das mit der Schlachtbank her gebracht; | in den hintern brachte der andere
den unrat, haben etwa da die altern den kindern geholfen?
auf hohen orten habt ihr gras geschaffen, an den nidern waszer durch kunstfertigkeit,
o männer, | da ihr entschlafen in des unverhüllbaren hause, geht ihr, o Abhu’s, an disz
heute nicht.
 
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