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Lüdemann, Wilhelm von
Neapel wie es ist — Dresden: P. G. Hilschersche Buchhandlung, 1827

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https://doi.org/10.11588/diglit.53366#0292
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278
ern darauf verzichten, ihre Mitbuͤrger um dieſen
Preiß zu belehren und zu unterrichten.“
»In Rom haben wir ein Sprichwort:
„Se il Papa è Caceiatore
„Sono Cani i Cardinali,

„Son selve le Provincie
„Ed i sudditi animali.

und dies bewaͤhrt ſich auch hier. In einer Mo—
narchie, vor allen in einer Monarchie wie dieſe,
iſt der Geiſt, der vom Sonveraͤn ausgeht, der
Hauch, der vom Hofe herweht, alles; er lenkt
mittelbar oder unmittelbar das ganze Volk, und
giebt ſeinen Neigungen und Abneigungen die ent—
ſcheidende Richtung.“

»Und ſo wird denn auch uͤber Neapel der
Himmel bald beſſere Tage hinauffuͤhren“, fiel
Reinhold ein. — »Amench ſprachen wir leiſe,
und gingen weiter.

Unter dieſen Erzaͤhlungen unſres Freundes
hatten wir den Ort am Strande der Mergel—
Üina erreicht, wo die Jugend Neapels die
Luſt der Seebaͤder genießt. Wir ſahen die jun—
gen Leute ſich keck und dreuſt von der Hoͤhe der
Klippen her in die ſpiegelhellen Wogen des Mee—
res hinabſtuͤrzen, ſich dann in dem Wellenbett
mit Tanzen, Springen, Ringen und Kaͤmpfen

*) „Wo der Pahſt ein Jaͤger. iſt
„Sind Hund' die Cardinaͤle,
Waͤlder die Provinzen all,
Und die Menſchen — Thiere.“
 
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