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einmal eine etwas längere Vertikale wie in dem der Mathurä-Inschrift von
(G I. 6ß.) Auch das Bower-Manuskript zeigt in den ersten vier Teilen die
verkürzte Form, und nur in den drei letzten Teilen erscheint öfter noch ein
etwas längerer Aufstrich.
In einer Reihe von Fällen bietet die Handschrift aber auch Formen, wie sie
nur in der Buchschrift oder den Inschriften der Kusana-Zeit erscheinen, während
alle Inschriften der Gupta-Zeit, ebenso wie das Bower-Manuskript, bereits eine
weitere Entwicklung erkennen lassen. Hierher gehört, wie schon oben bemerkt,
das 4^, das völlig dem ^ det Dramenhandschrift gleicht, während schon die
Mathurä-Inschriften der Kusana-Zeit abgeschliffenere Formen zeigend
Hierher gehört weiter das Zeichen für V Das alte ein nach rechts offener
Winkel, hat sich bis in die Kusana-Zeit erhalten. In der Dramenhandschrift
ist das V-Zeichen in vielen Fällen durch den Revisor später verändert worden^;
das ursprüngliche Zeichen ist noch im Bruchstück ßl zu erkennen. Bisweilen
ergab sich offenbar beim Absetzen der Feder eine leichte Krümmung am Ende
der Grundlinie; im Stein ist diese zum Beispiel in der Mathurä-Inschrift Ep.
Ind. II, 208, Nr. 34, nachgeahmt. Aus dieser unbedeutenden Krümmung hat
sich dann in der nordwestlichen Schrift der Gupta-Zeit eine kräftige Kurve
entwickelt, die das Aussehen des Zeichens völlig verändert hat, während in der
nordöstlichen^ und südlichen Schrift die scharfeEcke des Winkels abgerundet wurde,
so daß das Zeichen dem A? der späteren Nägari-Schrift ähnlich wird. Das neue
Zeichen mit der Kurve wird in allen Inschriften in nordwestlichen Charakteren
verwendet mit einer Ausnahme: in der Inschrift von Udayagiri aus dem Jahre 425
(G I. 61) erscheint, wie schon S. 4 bemerkt, das südliche K Auch das Bower-
Manuskript zeigt überall das Zeichen mit der Kurve. In unserer Handschrift
dagegen erscheint das V noch völlig in der alten Form der Kusana-Zeit.
Wichtig für die Altersbestimmung ist weiter die Schreibung des H. In
den A^oka-Inschriften steht der kleine Horizontalstrich, der das H vom H
unterscheidet, in der Mitte der Vertikale, außer in Girnär, wo er an der Spitze
der Vertikale angesetzt wird. In der Mitte der Vertikale bleibt er dann bis
zum Beginn der Kusana-Zeit; von da an wird er etwas weiter nach unten ver-
legt h An dieser Stelle erscheint er dann, zum Haken umgestaltet, auch in
der südlichen Schrift der Gupta-Zeit; Beispiele finden sich in Udayagiri
(G I. ß), Junägadh (G I. 14), Sänci (G I. 62). In der nördlichen Schrift wird er
dagegen zu einer kräftigen Kurve umgestaltet, die unmittelbar am Fuße der
Vertikale angesetzt wird. In dieser Form erscheint das H sowohl in Westen
wie im Osten und ebenso in allen Teilen des Bower-Manuskripts. Nur einmal,
in der Höhleninschrift von Udayagiri (G I. 61), findet sich das südliche H auch
in der nordwestlichen Schrift. Das ist, da in Udayagiri südliche und nördliche
Schrift zusammenstoßen, nicht weiter auffallend; die Inschrift verwendet, wie
schon bemerkt, auch die südlichen Zeichen für V und das subskribierte y, und
1 Siehe die Nachweise, ebd. S. 5.
2 Ebd. S. 13.
3 Nur die Allahabad-Inschrift bietet zufällig Beispiele.
4 Siehe die genaueren Nachweise, Bruchst. buddh. Dramen S. 4 f.
 
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