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daß die Form des H in der Tat nicht etwa eine Altertümlichkeit, sondern
eine Entlehnung aus der südlichen Schrift ist, beweist auch das charakteristische
Hinaufrücken des Endes des Vertikalstriches. In unserer Handschrift wird
das H von H im allgemeinen durch einen kleinen Horizontalstrich, der nur
wenig unterhalb der Mitte der Vertikale angesetzt wird, unterschieden (Bl. 48
V 2; 115 V 5; 115 R 2; 147 R 2; 161 V 4; 167 R 2; 231 V 2; 232 R 2; 284 R 3).
Ein paarmal wird der Horizontalstrich aber auch unmittelbar am Fuße der
Vertikale angefügt (Bl. 163 V 2; 188 V 2; 192 R 4; 302 V 1), in 163 V2 mit einer
leichten Krümmung, so daß sich das Zeichen dem in der nördlichen Gupta-
schrift üblichen nähert. Unmöglich läßt sich aber die gewöhnliche Form des
H in unserer Handschrift durch Herübernahme aus dem südlichen Alphabete
erklären; nirgends zeigt sich sonst eine Spur von Beeinflussung durch die süd-
liche Schrift. Wenn das Längezeichen hier gewöhnlich noch ebenso angesetzt
wird wie in der Kusana-Zeit, und auch da, wo es am Fuße der Vertikale er-
scheint, noch nicht zur Kurve umgestaltet ist, so beweist das nur wiederum,
daß die Handschrift älter ist als alle datierbaren Inschriften der Gupta-Zeit.
Es läßt sich danach, wir mir scheint, mit ziemlicher Sicherheit behaupten,
daß unsere Handschrift ausderersten Hälfte des vierten Jahrhunderts
stammt, und ich glaube, daß ihre Entstehungszeit eher um 300 als um
350 anzusetzen ist. Sie würde also etwa l$o Jahre jünger als die Dramen-
handschrift und damit die Zweitälteste aller bis jetzt bekanntgegebenen Hand-
schriften in Brähml-Schrift sein.
Das hohe Alter der Handschrift rechtfertigt noch einige Bemerkungen
über die äußere Einrichtung der Schrift, insbesondere in ihrem Verhältnis zu
der Dramenhandschrift. In dieser macht sich sehr deutlich das Bestreben
bemerkbar, Sprachpausen auch in der Schrift durch eine Lücke in der Zeile
zum Ausdruck zu bringen. In der Frosa werden daher Sätze voneinander ab-
getrennt; z. B. 1 V 3 (^zzz^zz)A^^<77^^zzzzz=2zfzzz2=zfzzzzzzzf'zz^zzzz=Z2'2 7/zzAzz* -
AzA/A A= zzzzzzAy/Azz A A Azz=z/A.rA'A =w2*Azz ^AzzAz=Az<% Azz A jyzz Azz= zrzz-
zAAAF=zzt/A27zzA Az Azz=AzA/AA=zA ; 8 V 3 AzzzzzzzA=AAzz=zzzAz??-
AzAzzAz? 2=7*272? Az?zzz==A=zzzzzAzz....; loa 3 zzzz=zzz^=Z*z^zzzzz jyzzc-
czzAArzzzz^AzzzzzAAzzzzzz^yzz . . . .; 13a 4 y?2J72Z^*zfAzz==yzz7?27'^zzA=7'zzAAA zzAzz==y/z<%-
72Z7tAzA.; 14a 3 ?22Z = zAzAzZ?2tzAzZ7W2<% = AAzZ'Z'ZZA' zzAz? = Z22'A^j/zZ'Z2zZrZ2Z2<?Z2 = zZ/fA7'ZZ-
Azzzz usw.; 16a 2 ^zz^zzzzfA^ ^zzzzz/zzAzzzz. Der Vokativ wird auch in der
Schrift isoliert; z. B. 4 R 1 AzzA^Az? AzzzzzzAzo-zzzzzAzz zAAAAzz=2*zzz?zz; 8 R 3 zzzzz-
^zzz/AzzvzzA zz A'AA.ozzz A=AAzz A=zzyzzzzz = z/zzzzAzA; 11 b 2 ^zhäzzzz'zzz Az^w^A/Azzw'-
7A zz^ ,974? zzzz=zzzz . . . .; 13b 2 /Vz7=r/AzAzzAyzzy^ izA^Azzz/z^zzzz'AAzzz/zAAzzzz'z;
30a 2 772<% = AZZ7ZZ = 772ZZ = AA*2Z zAASAW^3 ZzAAzzAAzZ JMZZ7A = V2722ACZZAZZAZ772ZZ-
zAAzrzz .... Anderseits werden innerhalb des Satzes dem Sinne nach zu-
sammenhängende Wortgruppen auch in der Schrift zusammengelaßt; z. B.
1 R 1 Az7zz=^2ZZ2zzz^=zzf^Z22Zzz=yzz=^'22z^zyzzz7zAz"zzAz7=zfAzzzwzzzA j*zzzzA^A=Z7zAzzz^zzA';
t Später ist <%;' hinter eingefügt.
2 Die Lüche zwischen Mzz und ar/ann/araA ist durch das Herabhängen des Zeichens für
7?/b%M aus der zweiten Zeile veranlaßt.
 
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