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Lüders, Heinrich
Philologica Indica: ausgewählte kleine Schriften von Heinrich Lüders ; Festgabe zum siebzigsten Geburtstage am 25. Juni 1939 dargebracht von Kollegen, Freunden und Schülern — Göttingen, 1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.37426#0060

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46

Zwei indische Etymologien

u&AAprüy/awy, y/ydy*y'y/Ay*/Ac.S'yy AY/ro/A j d?.'y'A/Y/uy/ü/A co- yyüftwt yAoyYArc7Aytü?i AeuA'.SYyAe j
Hm vierten Monat wird die Teilung aller Glieder und Nebenglieder deut-
licher. Infolge der Ausbildung des Herzens des yur&Aa. entwickelt sich das
Organ des Bewußtseins. Warum? Weil es sich im Herzen befindet. Daher
zeigt der y%?AAu im vierten Monat ein Verlangen nach Sinnesobjekten. Und
eine Frau mit doppeltem Herzen nennt man duvArdmU Die gleiche Aus-
einandersetzung findet sich im Bhävaprakäsa I, 7U
u/igÜMY/ cuAyyyAAe .sy/y/A gpA?dä?n Ai ]
/M*tAuy/apy/uAAu6Aäveyyu. eeAü'/yüpy' co. [[
At-smüc cnAy/rA/ye gmAAr/.S' A?y wÜMÜvngAAm väAcAaA j
AuAo d?,'?'A./YAu?yd ynA .sy/ü/y /Ari üH%AyH7??A nurAü
Und ebenso bemerkt Mallinätha zu Raghuv. III, f: 3vaArcAuye?m
par&AuArday/eyr^ cu dcAArdry-yä yroiAA/d [ yuAAüAu EüAuAuA j
wü/rpt/A Ay n.syn ArtAoy/atA yruyA?y.i cu Ardaye/yY/, AuA [
guyA6uddAuyA Ae%% yuy^AtyyüA gre^AAaut .syuddAü5Aü?y.äYM^yyaw }
y'At ] AaA.SYyyAAa/ydAAAväd gorAAo duttfApdum y'Ay -yycynAe j -svi cu Audyoyüd dcMtrAr-
dAty-tAt ! And yUAn/A AnyAyrnAe [ dwApd^ydAt yyürAA dn.yyy/ypdy'yyym. ncnA.snAn dA )]
Diese Etymologie ist sprachlich wie sachlich befriedigend. Wir haben
von einem *dGApd, doppelherzig, schwanger, auszugehen, das in der Pali-
form etwa * d%AaU lauten würde; vgl. dytAtyu für dtdAtyu, dttyAdAa. für dNUdAu-,
d%mAAu für dwrüAru, dyymuAAu für dpywdAru, dy/p'A?;n für dpyyydtvu, dy/An für
dvAAn, gyr für -stAd^), und Kuhn, Beitr. S. 36. Dazu wurde, einem Sk. *dvny'Ardn
entsprechend, ein Adjektiv doAaAn gebildet, das dann auch als maskulines
Substantiv"), mit stillschweigender Ergänzung von AdmnA, gebraucht wurde.
Dieses Wort wurde in mittelindischer Zeit aus der Volkssprache ins Sanskrit
übernommen, und zwar entweder ohne weiteres als doAuAr oder, da man
sich des Zusammenhanges des zweiten Teiles mit Apd offenbar noch bewußt
war, als doAadu; dupApdu und daytfApdu sind falsche Sanskritisierungen, die
sich den bei Wackernagel S. LIII angeführten zur Seite stellen.
Daß die Erklärungen in den medizinischen Werken nicht etwa der
Etymologie zuliebe zurecht gemacht worden sind, sondern die volkstüm-

') Ich möchte hierher noch ein anderes Wort stellen, den Namen des Königs
Ddlpn. In der Bengali-Rezension des Padmapuräna findet sich dafür überall die
Form DvAAlpa. In G. 10 des Nimijätaka (541) finden wir einen König D^dlpo; hand-
schriftliche Lesarten sind Dtdtpo, D?/dypo. Im Bhüridattaj. (543), G. 129 lesen wir
Dyppo, allein die Lesarten Dyp'po, -AtM/Aipo, Dudypo, Dtdypo und die Ähnlichkeit des
ganzen Zusammenhanges lassen kaum einen Zweifel darüber, daß wir auch hier, wie
schon Fausboll angedeutet hat, Dudypo zu lesen haben. Die Sanskrit-und Pali-Formen
zusammengenommen führen also auf eine Form Dyddypu, die dann weiter wohl auf
Dvydvypn zurückgeht. Zu dem Übergang von d in A vgl. Wackernagel, Altind. Gr.
§ 194. Ich bemerke übrigens, daß Ludwig DAAypu aus ddi-np ableitet, Der doppelte
Stammbaum des Somavanga, S.A., S. 3.
'") Als Neutrum finde ich doAudu nur bei Lexikographen und Kommentatoren
wie Mallinätha.
 
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