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Lüders, Heinrich
Philologica Indica: ausgewählte kleine Schriften von Heinrich Lüders ; Festgabe zum siebzigsten Geburtstage am 25. Juni 1939 dargebracht von Kollegen, Freunden und Schülern — Göttingen, 1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.37426#0090

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76

Ärya-Suras Jätakamälä und die Fresken von Ajantä

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Auch hier zeigt das Faksimile zum Teil die richtigen Lesarten, so ru?ä
anstatt zu in a, cd//anstatt wd'w und prc/r-su anstatt Ls-epad) in b, pzi
anstatt pu in c.
Welchen Punkt der Erzählung das zu dieser Strophe gehörige Bild
darstellte, läßt sich ohne eine Prüfung des Fresko selbst kaum genau fest-
stellen. Die Strophe verherrlicht die Seelenruhe, die den Ksäntivädin
auch unter den entsetzlichen Martern des Königs nicht verläßt, und das
läßt darauf schließen, daß die Verstümmelungsszene abgebildet war. Bur-
gess' Beschreibung der Personen, in denen wir unschwer Ksäntivädin, den
König und eine der um Schonung für den Asketen flehenden Frauen er-
kennen, spricht andererseits mehr dafür, daß die der eigentlichen Ver-
stümmelung vorausgehende Szene dargestellt war.
Das Ksäntijätaka ist nicht die einzige Erzählung der Jätakamälä, die
den Künstlern von Ajantä als Vorwurf gedient hat. Auf der rechten Seiten-
wand derselben Kammer der Höhle II findet sich nach Burgess das Bild
eines Königs, der auf einem Throne sitzt. Auf dem Throne steht eine In-
schrift, die Bhagvanlal Indraji zweifelnd GufddzalorRrü/ü las und als "King
Chaitri of Valorka' deutete. Die richtige Lesung ist aber sicherlich Tfutbü-
Gdo . . . zü/ü^), und das Bild stellt den Bodhisattva in seiner früheren Ge-
burt als König Maitrlbala dar. Die Geschichte dieses Königs bildet den
Inhalt der achten Erzählung der Jätakamälä. Maitrlbala wird dort als ein
Muster von Menschenliebe gefeiert; er geht in seiner Güte so weit, daß er
einst fünf Yaksas, die ihn um Nahrung bitten, mit seinem eigenen Fleisch
und Blute sättigt.
Die Richtigkeit meiner Erklärung wird durch die Inschrift bestätigt,
die sich nach Burgess über dem Bilde des Königs befindet. Sie ist stark
verstümmelt, aber das Vorhandene genügt, um sie mit Sicherheit mit
Strophe 44 des Maitrlbalajätaka zu identifizieren. Die Strophe
und Bhagvanlal Indrajis Text der Inschrift lauten:

(brzutpzdpü pM%aA yrv/mA
.MÜ

') Dies ist wohl nur Druckfehler, denn ist so deutlich, wie man es nur
wünschen kann.
b A. a. O. S. 82.
3) Das zwischen den beiden Wörtern stehende das in dem Faksimile mehr
wie AJ aussieht, kann natürlich nicht richtig sein; eine befriedigende Verbesserung
vermag ich indessen nicht vorzuschlagen.
 
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