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Lüders, Heinrich
Philologica Indica: ausgewählte kleine Schriften von Heinrich Lüders ; Festgabe zum siebzigsten Geburtstage am 25. Juni 1939 dargebracht von Kollegen, Freunden und Schülern — Göttingen, 1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.37426#0092

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78

Sanskrit d%ä??a

Trikändas. 2, 8, 37 (412) und Sisupälav. 18, 71, bei Elefanten die Stelle
unterhalb des Knies, wo die Kette umgelegt wird. Die Übertragung des
Wortes von der Kette auf das, woran sie angebunden wird, ist hier also
ähnlich wie bei üADm.
Die Übereinstimmung in der Bedeutung von Ttfdürm und .%?.?%-
zeigt meiner Ansicht nach aufs deutlichste, daß aus üdöhm ent-
standen ist. Die alte Form ist im Atharvaveda erhalten, wo sie an zwei
Stellen in Verbindung mit erscheint:
u dyämagf [ . . .
tddm ü d u d u //?, u/juru/A, hipusYh/drcNU .S'd/c.s'du//?, ]
ye üru /zuA ,s'dnA hfd ur/cu J dt/ü frü/c j
uwüw dyafüm .S'dwo rujü cu medrüu?/ ]
-Aüffo uw?4AeAA7/uA wuA jj VI, 104, 1—3
?D If.si'AuU?// u mAAuAü//? ü d ü r? u ]
awArüpü^A ,se%ü u5A^ dAuAa.7?t urAttde {{ XI, 9, 3^).
Wir gewinnen somit einen neuen Beleg für den Übergang von d in
der sich nicht durch die Nachbarschaft eines r oder % erklären läßt. Andere
derartige Beispiele aus dem Sanskrit, AttgAAz. neben A%sfdd?/I, AA<Vu neben
av. Aao&?,* cAuAz neben cAuda, cAudmutt, hat Wackernagel, Altind. Gr. I,
§ 194 b, gesammelt. Es gehören ferner hierher pali dAmpuym, dAmpdpeA,
pk. ptdwef, dAruwu zu Wurzel dip; pk. AaAumAu aus sk. Au&o%Au; pk. d^rrd^u
aus sk. drdduAp u. a. m."). Vgl. umgekehrt sk. i/ddAAu^u neben ved. %MAAuAt;
Wackernagel a. a. 0. § 1563). In und dem seltenen ?rddd?m ist der
Wechsel offenbar nicht eingetreten, weil das d durch den vorausgehenden
Konsonanten geschützt war. Daß sich kein dem d^d%a. analoges TMddwu
findet, hat seinen Grund wohl darin, daß wtdd?MZ in seiner ursprünglichen
Bedeutung schon früh aus der eigentlichen Volkssprache schwand und nur
in der Sprache der Gebildeten als philosophischer Ausdruck fortlebte Ü
Addern ist also, wenn ich recht sehe, kein echtes Sanskritwort, sondern
stammt aus der Sprache des niederen Volkes, aus dem Jargon der Elefanten-
wärter und -treiber, was bei der Bedeutung des Wortes begreiflich genug
ist. Mallinätha zu Raghuv. 4, 69 und Uhlenbeck, Etym. Wörterbuch, leiten
das Wort von A ab. Ich sehe keinen Weg, die Bedeutungen von dAyufe und
dA7%% zu vereinigen.

i) Vgl. für den Gebrauch von ödü Rv. II, 13, 9; IX, 10, 8; 79, 4; Athv. XII, 5, 15.
A E. Müller, Pali Grammar, p. 29; Pischel, Grammatik der Prakritsprachen,
§ 244, wo die genaueren Nachweise zu finden sind.
3) Es ist mir übrigens nicht unwahrscheinlich, daß ühmu durch üiüau, üdönu
hindurch aus Ö&ÜK3 entstanden ist, mit der Zerebralisierung des Dentals, die auch
sonst mittelindisch nicht selten ist, doch fehlen entscheidende Formen. Die Schreibung
ü^ü%<3 in singhalesischen Pali-Handschriften (z. B. Jät. IV, 308, 4) beweist in dieser
Hinsicht nicht viel; vgl. E. Müller a. a. O. p. 27.
4) Der Beleg aus dem Mbh. stammt aus einem Gh'Aä-ya pMräfanai.
 
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