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Lüders, Heinrich
Philologica Indica: ausgewählte kleine Schriften von Heinrich Lüders ; Festgabe zum siebzigsten Geburtstage am 25. Juni 1939 dargebracht von Kollegen, Freunden und Schülern — Göttingen, 1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.37426#0327

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Epigraphische Beiträge. IV

313

(eruwtapt prncawüegw pafAü Godü Püdü usw.) auf fehlerhafter Übertragung
beruht. Offenbar stand in dem Original wie in Dh und JO): gava^a
decäwaw? pfyaga Y^A/adagfwc hlpwe e cä p'i awdä a/Aä Co?ü I^awvdcyä AafcyapwA
/Ne^a^apwA ä Ta?wdapawtwyf AwApoAe wäma Fozm^a e vü p?! ^aga A?w-
ApoAaga gümawüü ^awe gava^a. Der Übersetzer nahm e vü p^ irrtümlich
für evam apf und übertrug daher awüü in praca?wAgw, dann aber gab er für
den Rest des Satzes die folgerichtige Umsetzung der Nominative in die
Lokative auf. Ich habe schon oben S. 301 bemerkt, daß wir auch an
anderen Stellen in G mit solchen Unvollkommenheiten der Übersetzung
rechnen müssen.
Die letzten Worte des dritten Felsenediktes haben weit aus-
einandergehende Deutungen erfahren. Der Schlußsatz der dAur?wdw wgüg?f,
apavpapa^ä apa&Aü-TW&üü güdAw in G, scheint mir allerdings durch Thomas
(Ind. Ant. XXXVII, S. 20f.) seine endgültige Erklärung gefunden zu haben.
Seine Auffassung des apavpapafä und apa6Aäwda^ä als Vertreter von Sk.
a^pat'papnhr und a^pa&Aäw&dü und seine Übersetzung hnoderation in ex-
penditure' und hnoderation in possessions' scheinen mir so einleuchtend,
daß ich kein Bedenken trage, das widerstrebende apaUpaA von Dh als
einen Schreibfehler für apartpafä zu betrachten. Nach der Phototypie ist
es sogar nicht ausgeschlossen, daß das angebliche f-Zeichen nur durch
einen zufälligen Riß im Stein aus dem d-Zeichen entstanden ist. Dagegen
vermag ich Thomas in der Deutung des letzten Satzes nicht ganz zu folgen.
Er lautet: Dh paAgäp^ ca ... . wagt pwtäwr ä?mpap^gaA . . Ade ca twpaTwja
.; J . . AeAde ca rtyam^awafe ca; K paAgü pt ca pw^äwf pawawagf awa-
papt-sawdt Ae^wvafä cd rtpawJawaA ca; G paU.s'd pt/fe dwapaptgaA pawa-
wäpa?w Ae^w^o ca vpampawa^o ca; Sh paU/g%*7 p^ pwtawf pawawag^ awape-
g'amA AeAdo ca vapiwawaü) ca; M parhsa pt ca ytdawt pawawag^ awapapfgaA
AeAtA ca ?wpa . . wate ca.
Hier hängt alles von der Interpretation der drei Wörter parhsad, pwRa
und pawawa oder pawawä ab. Das erste Wort wurde von Lassen, Burnouf
und Senart (Inscr. I, S. 84, 157f.) als Synonym von ga?wpAa betrachtet.
Das ist offenbar auch Thomas' Ansicht, da er zu parfgadg die Erklärung
hinzufügt: d. e., as M. Senart has explained, the [local] gawipAag'. Btihler,
Beitr. S. 22, lehnt diese Einschränkung auf die buddhistischen Mönche ab
und will darunter die Asketen und Lehrer aller Sekten verstehen. An der
zweiten Stelle, wo paW.sad vorkommt, in F VI, bezieht Senart das Wort
konsequent ebenfalls auf den buddhistischen Orden. Nach Bühler a. a. 0.
S. 48 sind hier die Versammlungen oder Ausschüsse gemeint, welche die
Angelegenheiten der Dörfer sowie der Kasten und Gilden, der püAg, gyewüg,
pwpag und wüpamag usw. besorgen, und die heute, weil sie gewöhnlich aus
fünf Mitgliedern bestehen, als Panch bezeichnet werden. Bühler hat dann

d Die in Dh und J fehlenden Worte sind eingeklammert.
 
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