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Lüders, Heinrich
Philologica Indica: ausgewählte kleine Schriften von Heinrich Lüders ; Festgabe zum siebzigsten Geburtstage am 25. Juni 1939 dargebracht von Kollegen, Freunden und Schülern — Göttingen, 1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.37426#0443

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AliundÄla

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die Etymologie und selbst für die Interpretation vedischer Texte von Be-
deutung sein können.
Für 'Biene' verzeichnen die Petersburger Wörterbücher als früheste
Belege Stellen aus Kälidäsas Raghuvamsa. Ein so spät erscheinendes Wort
unterliegt von vornherein dem Verdacht, ein Lehnwort aus den Volks-
sprachen zu sein. In einer Felseninschrift zu Tusäm im Panjäb, die aus
dem Ende des vierten oder Anfang des fünften Jahrhunderts stammt, wird
das Wort mit ^ geschrieben: . . . ITAyM%d
(CII. III, 270)i). p)ag weist auf ein ursprüngliches das sich am natür-
lichsten als eine Prakritform aus erklärt. Analogien für den Übergang
eines anlautenden r in u bieten M. AMg. usw. Pali AMg.
%ccA% = AMg. ((Pischel, Gramm, d. Prakritspr. § 57).
Dem entspricht im Griechischen genau das Herodot 1, 215;
4, 81 für 'Pfeilspitze', Aeschylus, Prom. 880 für den 'Stachel' der Bremse
gebraucht: omtpou y" c&rcpo^). Es kann kaum zweifelhaft
sein, daß die ältere Bedeutung des Wortes im Griechischen erhalten ist.
Als Name der Biene kann verkürztes Kompositum sein, wie
'Rhinozeros' für älteres steht oder (RV. 1, 191, 7) auf
ein sAÜmMMa oder eine ähnliche Bildung zurückgeht. Ausgeschlossen ist
es aber nicht, daß *r& nach einem bei Tiernamen auch sonst zu beob-
achtenden Gebrauch die Biene nach ihrem charakteristischen Körperteil
bezeichnet; uN würde sich dann zu verhalten wie etwa innerhalb des
Lateinischen 'Barbe' zu
Ohne weiteres ist nun auch verständlich, warum nach den indischen
Lexikographen (Am. 2, 5, 14; Trik. 683; Vaij. 1, 4, 1, 32) auch den Skorpion
(w-sc^A'u, &-%y%) bezeichnen kann. Die Biene und der Skorpion sind sehr
verschiedene Tiere; der Stachel aber ist beiden gemeinsam^).
Neben lehren die Lexikographen auch in der Bedeutung 'Biene'
(Am. 2, 5, 29; Trik. 782; Hai. 2, 100; Vaij. 1, 2, 3, 42; Hem. abh. 1212^);
Med. n 34; Sabdärnava bei Ljjval. zu Un. 4, 138) und 'Skorpion' (Trik.
782; Här. 220^); Med. n 34). An den meisten Stellen läßt es sich nicht

i) Childers gibt das Pali-Wort als aK (Abhidh. Rasav.). Ich kann darin der
Schreibung in der Inschrift gegenüber nur eine falsche Schreibung sehen. Für A
spricht außerdem das nachher besprochene Pali aAa. Solange uh im Pali nicht aus der
älteren Literatur belegt ist, muß es überhaupt als aus dem Sanskrit zurückübernommen
gelten.
'-) Auf weitere Verwandte des Wortes näher einzugehen, muß ich mir hier ver-
sagen. Sie liegen wahrscheinlich in ved. arddpad, rdäddra, rdüpa, rdäwdA vor.
p Ob aü in der Bedeutung "berauschendes Getränk' dasselbe Wort ist, ist
schwer zu entscheiden. Um die nach dem PW. nur im 8abdar. in SKDr. verzeich-
neten Bedeutungen 'Krähe' und 'Kuckuk' brauchen wir uns, solange sie nicht besser
bezeugt sind, kaum zu kümmern.
A /wUndü'o rohrmhaA; aus aU erschließt der Kommentar beide Formen,
p DrMwaa cdü ca wäciAaA. Auch Am. 2, 5, 14 a^drayaM tu unsere, Vaij. 1, 4,
 
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