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Lüders, Heinrich
Philologica Indica: ausgewählte kleine Schriften von Heinrich Lüders ; Festgabe zum siebzigsten Geburtstage am 25. Juni 1939 dargebracht von Kollegen, Freunden und Schülern — Göttingen, 1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.37426#0511

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Pali d/edd

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Pali
Das Wort für 'Tochter' lautet im Pali im Nom. Erst in der
späteren Literatur findet sich daneben auch z. B. Paramatthadlp.
V, 269, 3 (jümüfü und in der Fortsetzung des Mahävamsa,
Turnour, 8. 259. So lange nicht in einem älteren Text bezeugt ist —
und ich glaube kaum, daß der Fall eintreten wird —, können wir darin
unbedenklich einen Sanskritismus sehen-). Auch in der Sprache des
Mahävastu gilt nur
In den Mittelprakrits finden sich Formen, die auf und
zurückgehen. Das Material ist in der Form, wie Pischel es anführt **),
verwirrend; kritische Sichtung und Ordnung lassen doch etwas einfachere
Verhältnisse erkennen. In der SaurasenI wird nach Pischel meist
aber d/mdü gebraucht. Zunächst scheint hier ein chronologischer
Unterschied zu bestehen. Bei Bhäsa kommt in den ersten zehn Dramen
der Ausgabe der Trivandrum Sanskrit Series, die mir allein zugänglich
sind, und im Cärudatta^) überhaupt nur dMAhhV) vor: Avim. 4; 38 Nom.
14 Nom. Auch für Kälidäsa kann als völlig ge-
sichert nur gelten: Sak. Pischel 139, 5 = Cappeller 82, 22 Nom.
(Var. dMAfdm); P. 128, 2 = 0. 76, 7 Akk. P. 73, 6 -
C. 40, 4 (Var. Text P. falsch
C. 70, 10 Auch in der als Kompositum aufzufassenden
Verbindung mit dAsm steht in der Bollensenschen Ausgabe des
Mälav.: Nom. düam&JMdü 37, 8. Die Lesung ist aber, wie wir sehen werden,
ganz unsichers). Die Späteren gebrauchen als selbständiges Wort
am Ende des Kompositums d/ddü: Sing. Nom. Ratnäv.
(Cappeller) 327, 26; Priyad. 52; Mälatim. (Telang) 64; Karpür. (Konow)
1, 34, 15; 4, 18, 19; Viddhasäl. (J. Vidyäsägara 1883) 51. 52; Akk.
0 Geiger, Päli § 91, dem auch im Folgenden Belegstellen für Pali-Formen ent-
nommen sind.
-) Daß dM^üd in der Abhidhänappadipikä aufgeführt wird, beweist natürlich
erst recht nichts für die Echtheit des Wortes. Bemerkt sei noch, daß das Diminutiv
dMiiM im Sinne von'Puppe' gebraucht wird, z. B. Therig. 374, also genau Sk.
entsprechend.
b Senart I, 521.
b Grammatik der Prakrit-Sprachen § 65, 148, 212, und besonders 392.
3) DMdd wird dann auch von Sanskrit-Lexikographen angeführt; siehe PW.
'0 Nach der freundlichen Mitteilung Herrn Morgenstiernes.
') Ich gebrauche als Normalformen für S. und M. duMdü, d/üdd. Die Hand-
schriften und die indischen Ausgaben schreiben meist die Formen mit Ausstoßung
des d. Wie weit diese berechtigt sind, ist eine Frage, auf die hier nicht eingegangen
werden kann. Sie einfach für falsch zu erklären, weil sie mit den Angaben der Gram-
matiker nicht übereinstimmen, halte ich nicht für richtig. Das Prinzip, das Prakrit
der Dramen nach den Regeln der Grammatiker zu verbessern, darf meines Erachtens
auf die älteren Dramen nicht angewendet werden.
3) Auf ein paar andere Stellen im Vikram. werden wir später eingehen.
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6402 Luders, Kleine Schriften
 
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