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Lüders, Heinrich
Philologica Indica: ausgewählte kleine Schriften von Heinrich Lüders ; Festgabe zum siebzigsten Geburtstage am 25. Juni 1939 dargebracht von Kollegen, Freunden und Schülern — Göttingen, 1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.37426#0522

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508

Palid/Ph7

in den modernen Volkssprachen, wo das alte Wort für Tochter allerdings
vielfach durch Neubildungen verdrängt ist. Wo es erhalten ist, zeigt es
auch hier in den nördlichen Dialekten 7, in den südlichen % als Stammvokal.
Für SindhI verzeichnen die Wörterbücher (777lu, für Panjäbl (77d (ob!.
(77dd), für Hindi und Hindustänl d7d und dTdyd. Im Linguistic Survey wird
d7dü aus Magahi (Gayä), einem Bihärl-Dialekt, angeführt (V^, Standard
List), (77d aus Ahiri (Cutch), einem Bhlll-Dialekt (IN^, S. 67)^). In Maräthi
dagegen finden wir dAdv. Im Ling. Surv. VII wird (77?/?7e, dAdvu, dAd spe-
ziell als Könkanl-Wort aufgeführt (S. 209 und Stand. List). Die Ansicht,
daß das heutige Maräthi auf der alten Mähärästri beruhe, gewinnt damit
einen neuen Anhaltspunkt. Franke, Päli und Sanskrit, S. 136, hat endlich
den in den Inschriften auftretenden Unterschied auch schon zur Bestim-
mung der Heimat des Pali verwendet, und mir scheint in der Tat die Über-
einstimmung des Pali mit den Dialekten der nördlichen Inschriften in dem
Wort für Tochter für die Ansetzung des Pali nördlich der Narmadä ent-
scheidend zu sein.
Die Geschichte der Entstehung des 77 von M. dAdd läßt sich aus den
südlichen Inschriften ohne weiteres ablesen. Es wird wohl niemandem
einfallen, d%Atdd einerseits von andererseits von *dA?7!d und weiter
(77dm trennen zu wollen. In d%A(dd hat sich zweifellos der zweite Vokal
an den ersten assimiliert, wahrscheinlich zuerst in den Formen, in denen
noch ein aus r entstandenes % in der dritten Silbe folgte. D%A?dd ist dann
weiter zu dAtdd, *d7rd7d geworden, gerade wie dt(A77d zu dA77d, dA77d wurde.
Daß die Neigung zur Ausstoßung des ?( durch die Stellung des Wortes im
Kompositum verstärkt wurde, scheinen die Inschriften von AmarävatI zu
bestätigen.
Andererseits scheint die oben geäußerte Vermutung, daß die Quan-
tität des Stammvokals längere Zeit geschwankt habe, ihre Bestätigung in
den Inschriften von Mathurä zu finden, wo ja dA77d und dA77d nebeneinander
erscheinen. Allzuviel ist aber auf die Schreibungen mit der Kürze nicht
zu geben. Die Prakrit-Inschriften sind in der Schreibung der Länge gerade
bei 7 und % sehr nachlässig; ich brauche nur daran zu erinnern, daß in der
allerdings erheblich älteren Asoka-Inschrift zu Kälsi grundsätzlich wohl
das lange d, nicht aber das lange 7 und 77 bezeichnet wird. Es ist unter
b Grierson, ZDMG. L, S. 9, ist der Ansicht, daß Beng. pp (LS. Vp Stand. List
Südwestl. Beng., Südöstl. Beng., Chäkmä pp, Haijong (Mymensingh) z/pM, Assam,
yi (LS. V', S.402 z7, Stand. List Sibsagarzü, KamrupzääA*), Oriyä^TPü (VPcd (LS. Vy
Stand. List y/n'o) auf d/Pd zurückgehe. Ich stimme mit W. Schulze, SBAW. 1916, S. 7,
überein, daß das nicht als bewiesen angesehen werden kann, solange nicht weitere
Beispiele für den Übergang eines dA in^'A vor palatalem Vokal beigebracht sind. Die
Vokalisierung würde, soweit es sich um Beng. und Assam, handelt, keine Schwierig-
keiten machen; für Or. sollten wir aber nach dem Zeugnis der Udayagiri-Inschrift
1346 M als Stammvokal erwarten. Das in Beng. gebrauchte dt/APd ist natürlich aus
dem Sk. entlehnt.
 
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