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Lüders, Heinrich
Philologica Indica: ausgewählte kleine Schriften von Heinrich Lüders ; Festgabe zum siebzigsten Geburtstage am 25. Juni 1939 dargebracht von Kollegen, Freunden und Schülern — Göttingen, 1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.37426#0582

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568

Pali &07;cü- und Verwandtes

Das o sehe ich als aus % vor Doppelkonsonanz entstanden an; analog hat
sich e aus sekundärem ?' entwickelt in pr. vetdu-, aus rrntn-. ülht-
vrrdu-, wonehen übrigens auch erscheint (Pischel § 53).
Das 5 ist offenbar sekundär aus v entstanden, wofür p. 'alt' neben
vTtddM- aus wcMAu- eine Parallele bietet. Jedenfalls ist die Schreibung
mit v für das gewöhnliche. In der späteren Zeit findet sich allerdings
gelegentlich auch &7*7t&%-; so z. B. zweimal (Z. 9. 70) in dem sorgfältig ge-
schriebenen Epitaph desMallisena zu Sravana-Belgola (Ep. Ind. III, 189ff.).
Allein hier wird auch (Z. 29), (Z. 205) geschrieben, und da r
sicherlich wie rf gesprochen wurde, so ist aus diesen Schreibungen wohl
nur zu folgern, daß im Kannada-Gebiet die Neigung bestand, ein sk. v
vor y wie 5 zu sprechen^). Von seiten der Bedeutung ist gegen die Ver-
einigung von &077df- und nichts einzuwenden. PrMÜu-, n. bedeutet
"Menge, Masse, Schar, Herde, Büschel, Traube', m. als medizinischer Aus-
druck eine Geschwulst in der Kehle. Das stimmt vortrefflich zu &07M%f-,
das von dem gewaltigen Körper eines Elefanten, eines <SM77MM7?7ä7*u, eines
Gottes gebraucht wird. Die Grundbedeutung ist offenbar "Masse, Klumpen'.
Auch ist WTtJu- ein altes Wort, wenn es in der Literatur auch erst im Epos
und bei den klassischen Dichtern belegt ist. Es wird bereits Naigh. 4, 3
verzeichnet2). Sein Alter wird aber auch durch die Ableitung
die Sat. Br. 14, 6, 11, 1 (wTMhbuüa üdAyuA <s%72.) erscheint, durch Pänini und
Kätyäyana bezeugt. Pän. 2, 1, 62 lehrt die Anfügung von W7tdü7'%^%-,
wenn etwas geehrt werden soll, Pän. 6, 4, 157 die Steigerung wTMÜyu-s-,
Värtt. 3 zu P. 5, 2, 122 die Bildung von WTtdu-,
Värtt. 10 zu P. 7, 3, 45 das Femininum WTtdÜT'uM- oder v7'%dün'M-.
PrTMÜu- ist dann auch in die Prakrit-Dialekte übernommen worden;
77ro7*nr77'7ydÜ77U7?7, mit den handschriftlichen Lesarten A%777dä%%a7y, -v%7%-
dÜ7M37?2,, -rüydütm, steht Häla 560, p77.$U7,'77/;dn7/?,7/h, mit den Lesarten -ram-
du77?.77A, -&%7ydu77777M (Weber, Glossar), Häla 263. Also auch hier tritt das 6
auf, wenn der Ersatzvokal des r labial gefärbt ist. Im Apabhramsa gilt
vwdu-; siehe die Glossare in Jacobis Ausgabe der Bhavisatta Kaha und
des Sanatkumäracarita.
Hierher gehört endlich auch das merkwürdige pr. W777d?*u-, vM77MÜ*u-
oder 6M777&*%-, n., dasHemacandra in seiner Prakrit-Grammatik I,
53; II, 79 lehrts) und auch Deslnämam. 7, 32 erwähnt. Als Bedeutung
wird an der letztgenannten Stelle wTtdum angegeben; in der Grammatik
wird das Wort durch guTTMZAuA glossiert. Belegt ist es in der Bedeutung
"Schar, Menge' in JM. bei Jacobi, Ausgew. Erzähl. 26, 3 (v());üAu7*uru7td7*u-).
Nach Hema-candra ist WTMAu- direkt dem Sanskrit entnommen. Tat-
b Im übrigen vgl. für den Austausch von & und v die Bemerkungen Wacker-
nagels, Altind. Gr. I, § 161.
-) Vgl. Nir. 6, 34.
3) Über die Schreibungen siehe Pischel zu Hem. 1, 53.
 
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