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Lüders, Heinrich
Philologica Indica: ausgewählte kleine Schriften von Heinrich Lüders ; Festgabe zum siebzigsten Geburtstage am 25. Juni 1939 dargebracht von Kollegen, Freunden und Schülern — Göttingen, 1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.37426#0768

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752

Vedisch Ae.suW, Ae$u, Ae^u^

nicht gerade leicht machte; auf dieselbe Bedeutung wurde Baunack (KZ.
XXXV, 532f.) bei seiner ausführlichen Untersuchung des Wortes geführt und
schließlich hat auch Geldner (Ubers, zu 1, 158, 3) sie angenommen. In der
Tat kann von den Deutungen auf Blitz, Wolke oder Regen nur die letzte
in Betracht kommen; nur für sie lassen sich auch andere Zeugnisse bei-
bringen. Mit dem Spruche tMpuwA VAu peAvuuA .sdAu (Taitt. Ar. 4, 8, 3;
5, 7, 4; Maitr. S. 4, 9, 7^)) werden die Zitzen der Kuh berührt. In der-
artigen Formeln pflegt ein Begriff durch zwei synonyme oder doch wenigstens
in der Bedeutung einander sehr nahekommende Wörter ausgedrückt zu
werden. Man darf also aus jener Formel schließen, daß per?/ etwas ganz
Ähnliches bezeichnet wie das Flüssigkeit und in den meisten Fällen
den Regen bedeutet^).
Klarer noch tritt die Beziehung auf den Regen in der Strophe TS. 3, 1,
11, 7. 8 hervor: ü,&/.p?*Mo wu?'%Ms Mw vhsbw ye UsTe ymM/U ]
Uü.s'üd gürdü Auppevu per?tw btAjüttu pd7yew jüyu. Mit nicht un-
erheblichen Abweichungen kehrt die Strophe auch AV. 6, 22, 3 wieder.
Dort lautet sie: M/MpwPo Mw fyurfu w-sbT yu Ugrü MTuMs ptü?u7t ]
yMAü Aawyew Mw?tutr?tw pd^pepu jüpu. Die erste Hälfte der
Strophe kann in keinem der beiden Texte richtig überliefert sein. In der
TS. ist wahrscheinlich wurühM wie im AV. zu lesen: "Erreget die in Wasser
schwimmenden Maruts, die sämtlichen Maruts, die den Regen in Bewegung
setzen/ Dieser Teil der Strophe ist, wie Pischel, Ved. Stud. 1, 82, gesehen
hat, RV. 5, 58, 3 nachgebildet: d tu yn?ü?7da?üAd.S'o wb/ü wsbäp ye w-sTe
wurdM Im AV. ist der zweite Päda vielleicht erst nachträglich
umgestaltet, doch ist dabei unterlassen worden, wwdMs Mw in warMa.s
Mw zu verändern, denn der beabsichtigte Sinn ist hier offenbar: "In Wasser
schwimmend, ihr Maruts, erreget solchen Regen, der alle Täler anfülhb).'
Allein wie dem auch sein mag, jedenfalls ist hier von dem Regen die Rede,
den die Maruts strömen lassen. Vorgänge beim Monsnnregen werden daher
offenbar auch in der zweiten Strophenhälfte geschildert, und zwar unter
Bildern, die der Erotik entnommen sind.
Im Gegensatz zu Pischel bin ich der Ansicht, daß wir von dem Text
der TS. ausgehen müssen. Das hjMf des AV. mag ebensogut sein wie das
der TS., aber yMAü und b/wbbM sind, wie sich nachher zeigen wird,
falsche Lesarten und er%w für pew?w ist höchst verdächtig; ein Wort e?w
d Hier in den Handschriften premva, p?*dmva. In Taitt. Är. fehlt das zweite adan
d Geldners Ausführungen über dauM, Ved. Stud. 3, 45f., überzeugen mich nicht.
Ich kann nicht zugeben, daß ddt?-M irgendwo 'Gabe' bedeutet. Mit dd 'geben' hat
dd/TM so wenig zu tun wie sk. dd/ar 'Brunstsaft des Elefanten" oder av. dda-a 'Fluß'.
Die Erklärung des Kommentars zu der Stelle des Taitt. Är. ddaavaA AgwnddTwAaäcddA
pemvaA vcd-seta/ pdtaw pogpdA ist sicherlich falsch.
3) Anders beurteilt Pischel das Verhältnis der Lesarten. Meines Erachtens
kann die Fassung der TS. auch darum den Anspruch erheben, als die ältere zu gelten,
weil die TS. in der zweiten Hälfte sicherlich ursprünglicher ist.
 
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