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DIE PHOTOGRAPHIE.

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Deckel eines Kärtchens in Limoiisiner Email, ausgesührt von Hans Macht in Wien.

Die Photographie.


eit durch Archer und Frig (1851) das Collodion - Verfahren zur
Erzeugung des Negativs eingeführt wurde, hat sich die Photo-
graphie in staunenerregend rascher Weise zur Vollkommenheit
emporgeschwungen, so dass sie heutzutage bereits als selbstän-
diger Industriezweig eine wichtige Rolle spielt. Die universelle
Bedeutung des Lichtbildes sür die verschiedensten Zweige des
Wissens und Könnens wurde aus der Weltausstellung von 1873
in umsassender Weise dargelegt, und ein Blick auf das reiche Material zeigte, wie
lebhast es sich regt aus allen Gebieten des Schafsens mit der „Camera,'' und was
die Zukunst noch zu hosfen hat. Die mechanische Erzeugung des Lichtbildes
verwehrt es zwar, die Photographie eine „vervielsältigende Kunst" zu nennen;
nichtsdestoweniger aber haben mit Verständniss gearbeitete Reproductionen sowohl
als directe Ausnahmen heute ein so bedeutsame Stellung zur Kunst genommen,
dass ihr Einssuss nicht zu unterschätzen ist und es daher gerechtfertigt sein mag,
wenn wir hier in Kurzem das Hervorragendste, was im Prater zu schauen war,
der Besprechung unterziehen.
Was zunächst die Technik der Photographie betrifst, (o arbeitet das Gros
der Photographen noch durchwegs mit dem sogenannten Silberdruck; in aller
Welt wird darin Vortresfliches geleistet. In der Zartheit der Lichtefsecte und der
Durchsichtigkeit der Töne dürste dieses Verfahren auch von keinem anderen in
der Zukunft übertrofsen werden. Der Kohlendruck (d. h. das Kohle-Copierver-
fahren) findet seine Anwendung in Deutschland und theilweise auch in Frankreich,
besonders sür künstlerische Reproductionen; das Beste leistet hierin die Firma
Braun in Dornach. Die Emailphotographie und Photoxylographie wird, wenn
auch nicht in bedeutendem Masse, so doch von einigen Photographen in hoher
 
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