Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Magnus, Julius <Dr.>
Einbalsamiren der Leichen in alter und neuer Zeit: ein Beitrag zur Geschichte der Medicin — Braunschweig, 1839

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.29374#0015
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
E r s t e r A b s c h n i 11.

Von den natürlichen Mumien.

So wie viele Kiinste ilire Erfmdung und Entsteliung
mehr oder weniger einer einfachen Naturerseheinung
verdanken, so wurden die Menschen wahrscheinhch
auch zu der Kunst des Einbalsamirens durch eine
solche hingeleitet. Es läfst sich wenigslens denken,
dafs die allen Aegypter, wenn sie in ihren Wiisten
ausgetrockneLe Menschen - und Thierkörper fanden,
hierdurch zuerst auf die Idee geführt wurden, dafs
es möglich sei, dcn lodten Körper auch kiinstlich der
Yerwesung zu entreifsen, und es ist wahrscheinhch,
dafs sie bei den Zubereilungen ihrer Mumien dem
Vorbilde der Natur nachzuahmen suchten, indem sie
die Bedingungen erforschten, unter welclien diese
die Erhaltung der Leichen bewirkte. Wie gut den
Aegyptern dieses gelungen, wird dic spätere Beschrei-
bung ihrer Mumien, welche noch jetzt, wie vor Tau-
senden von Jahren unversehrt bestehen, darthun.
Aher nicht allein in den Wüsten Afrika’s, auch auf
den Höhen der Alpen und an vielen andern Orten
finden sich Leichen, welche ohne Beihülfe der Kunst
erhalten sind, und es möchte daher, elie wir die
Methoden erörtern, welche von den verschiedenen Völ-
kern älterer und neuerer Zeit angewandt sind .und
werden, todte Körper der Verwesung zu entzifhen,
zweckmäfsig sein, zuvor die Verhältnisse kennen zu
 
Annotationen