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Magnus, Julius <Dr.>
Einbalsamiren der Leichen in alter und neuer Zeit: ein Beitrag zur Geschichte der Medicin — Braunschweig, 1839

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https://doi.org/10.11588/diglit.29374#0072
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Dritter Abschnitt.

Von dem Einbalsamiren als volksthüm-
liche Sitte hei anderen älteren und
neueren Völkern.

l>icht bei den alten Aegyptern allein war das Ein-
balsamiren der Todten ein volksthümlicher Gebrauch,
fast alle älteren Völker des westlichen Asiens und
des nördlichen Afrikas waren der Sitte nicht frernd,
und namentlich erzählen die griechischcn Geschichts-
schreiber von den Aethiopiern, Persern und Scythen,
dafs sie ihre Verstorbenen auf eine bestimmte Weise
der Verwesung zu entziehen suchten. In den Piui-
nen von Palmyra sollen sich Ueberreste von Mumien
vorfinden, welche ganz den ägyptischen ähnlich be-
reitet waren; W o o d *) hat deren gesehen und vie-
les geboten, um eine ganze Mumie zu erhalten, al-
lein die Araber hatten sie bei ihren Nachsuchungen,
in der Hoffnung Schätze darin zu finden, sämmtlich
zerstört. Glücklicher ist man auf den canarischen
Inseln, in Mexico und Peru gewesen, und nach Ent-
deckung der Siidseeinseln hat man auch dort Völker-
schaften gefunden, welche ein künstliches Verfahren
zu jenem Zwecke beobachteten.

Die Aethiopier, welche Libyen, die Länder-
striche westlich von Aegypten, bewohnten, sollen nach

*) TVoorl. The ruins of Palmjra and Balbec. Lond. 1827 fol.

p. 22.
 
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